Vorschau: Die Gilde DS (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Die Gilde DS
Entwickler:
Publisher: RTL Games
Release:
02.04.2009
Spielinfo Bilder  
Der DS mausert sich immer mehr vom reinen Touchscreen-Daddelkistchen zum Geheimtipp für Strategen. Den mittelalterlichen Pfeffersack kann man bald auch in Die Gilde DS raushängen lassen, das im ersten Quartal 2009 bei RTL Playtainment erscheinen soll. Wird es dem großen Namen gerecht?



Kommt mein Wagen an?

Der mittelalterliche Handel war eine höchst ungewisse Angelegenheit, denn insbesondere der Transport in fremde Städte galt als wenig sicher. Das lag hauptsächlich an der unstabilen politischen Lage: Gab es die Stadt überhaupt noch, mit der
Man schickt die Waren in fremde Städte los. Ob sie unbehelligt dort ankommen, steht in den Sternen. Überall lauert Gesindel. 
man handeln wollte? Wurde sie belagert oder fiel sie den Flammen zum Opfer? Dann die Handelswege selbst, von denen man eigentlich nur mit dem Schiff einigermaßen rechnen konnte. Ein Transport mit dem Karren war schon aufgrund der schlechten Straßen ein Wagnis. Von Raubrittern und Zolleintreibern mal ganz zu schweigen, die einem Händler das Leben zusätzlich schwer machten. Und dennoch war der Warenaustausch höchst lukrativ, da die Städte sich auf bestimmte Güter spezialisierten. So gab es etwa den leinenähnlichen Stoff Barchent fast nur in Ulm oder Augsburg; entsprechend gesalzen waren die Preise und die Gewinne hoch.

Auch bei Die Gilde DS wird man nie sicher sein können, ob die Waren nun unbeschadet dort landen, wo man sie hingeschickt hat. Schiffe wird es leider nicht geben und so ist man auf den Landweg angewiesen, wenn man Waren durch die grüne Landschaft mit ihren fiktiven Ortschaften schicken möchte. In erster Linie sind es die Räuber, die den Handel gefährden. Immer wieder wird man überfallen - und dem kann man eigentlich nur durch Flucht, Verhandeln oder Kampf entgehen. Die gesetzlosen Gesellen haben im Niemandsland ihre Lager aufgeschlagen, die der Spieler auch betreten darf. Dort kann man sie anheuern, damit sie die Konkurrenz ein wenig ärgern. Dem eigenen Ruf wird das aber schon schaden, denn mit Gesindel lässt man sich halt nicht ungestraft ein.

Klassische Handelssim

Ansonsten dürfte Die Gilde DS wehmütige Erinnerungen an die gute alte Zeit aufkommen lassen, was aber nicht nur am mittelalterlichen Szenario liegt. Nein, die klassische Wirtschaftssimulation lebt hier im Miniformat auf, bei der man eifrig Taler scheffelt, um aufzusteigen, Titel einzuheimsen und Konkurrenten auszustechen. Sofort wird man wieder reingezogen in die Gildenaktivitäten: Man wird als kleiner Händler starten, der wenig Geld und Einfluss hat. Hocharbeiten heißt da die Devise, was allein durch Warenverkäufe geschieht. Dennoch wird es verschiedene Wege geben, um das Spiel zu gewinnen: Man überzeugt alle Kaufleute davon, in die Gilde einzutreten, besiegt die anderen mehrfach im Schwertkampf oder wird Kurfürst, was der höchste erreichbare Titel sein wird.

Als ehrbarer Händler hat man stets einen Ruf zu verlieren, da das Ansehen wichtig sein kann. Will der Spieler seine Konkurrenten davon überzeugen, dass sie ihm folgen sollen, muss er einen tadellosen Ruf vorweisen. Seinen Ruf kann man im Laufe einer Partie ruinieren, was sich auf einer bunten Skala ablesen lässt, die von "ehrenvoll' bis "niederträchtig' reicht. Wer zu oft um Preise feilscht, Konkurrenten überfällt oder die Räuber anheuert, dessen Ehre wird schnell angekratzt. Da hilft meist nur noch, im Rathaus Geld zu spenden, was das Ansehen wieder hebt. Allerdings ist ein schlechter Ruf auch bisweilen wichtig, wenn man die Konkurrenten z.B. abschrecken will. So richtet sich das Vorgehen immer danach, was man will.

Geldmachen, leicht gemacht

Dieser Freiheit gilt allerdings nur bedingt, denn ums Geldmachen kommt man nicht herum, da alle drei Spielziele nur mit Zaster zu erreichen sind. Man findet sich als Sohn eines verstorbenen Kaufmanns wieder, der wenig mehr hat, als was er auf dem Leib trägt. Zuerst sollte man sich einen Überblick darüber verschaffen, wo was am günstigsten zu haben ist. Es wird fünf Waren geben, mit denen man handeln kann: Brot, Fleisch, Bier, Geschmeide und Stoffe. Brot ist z.B. in der Stadt günstig, in der es auch eine Bäckerei gibt. Teuer verkaufen lässt sich Nahrung in den großen Städten, die von einer Stadtmauer geschützt werden. Erste Geschäfte sorgen für erste Erfolge und Routen werden ausgekundschaftet, die besonders lukrativ sind. Runde um Runde wächst der Geldsäckel. Bald hat man genug beisammen, dass es für ein eigenes Kontor reicht.

Der Handel wird vereinfacht, so dass es kein all zu großes Hexenwerk ist, an Gold zu kommen. Noch zusätzlich entschärft wird das dadurch, dass man nicht nur auf dem Markt sondern auch auf der Straße handeln kann, wenn man auf einen Kaufmann trifft. Deren Preise werden mehr oder minder zufällig bestimmt, was für gute Geschäfte sorgt. Doch danach ist die Runde leider zu Ende, so dass der Spieler im Straßengraben nächtigen müsst. Die eine oder andere Ware mehr, wäre doch wünschenswert. Mount & Blade hat es vorgemacht, wo der Handel zwar simpel durch die zeitgenössischen Waren aber zugleich interessant war. Immerhin sind die Betriebe selten und teuer, so dass es durchaus eine Herausforderung ist, einen zu erwerben. Leider kommen sie bislang nicht über reine Prestigefunktionen hinaus, da sie sich nicht sinnvoll nutzen lassen. Aber vielleicht wird das ja noch bis zum Release.
            

Kommentare

butwin schrieb am
Jaques de Molay hat geschrieben:@ TheUltimateSource:
Dann gehörtest du wohl auch zu denen, die die Gilde 2 nie zum laufen brachten? Bei mir funktionierte es auch nach 3 Patches nicht... :( Das ist auch der Grund, weshalb mich Gilde DS nicht weiter interessiert (Was mich nicht davon abhält, hier meinen Senf dazuzugeben :D ).
also dann hab ich ja richtig glück gehabt ...bei mir läuft die gilde 2 einwandfrei ohne abstürze oder probleme eig. von anfang an
und mit den fanupdates (bttr, herrscheredtition) machts mir echt immer noch spaß :D
4P|Bodo schrieb am
freda hat geschrieben:
TheUltimateSource hat geschrieben:
Erster Beitrag auf 4players und direkt sowas ... das fängt ja gut an ...
Zum Topic: Gilde ist sowieso gestorben :) und ein komplexes Spiel wie Gilde für DS umzusetzen kann nur scheitern ... Sorry wegen der Skepsis aber Gilde löst bei mir seit Gilde 2 immer diese Skepsis aus ;)
Ah, man muss also erst 100 schleimi Postings machen, damit man Kritik üben darf?
@ Bodo: Geschickt abgelenkt, trotzdem schlecht geschrieben. Abgesehen davon, GS Leser zu sein ist auch nicht grade eine Auszeichnung ;)
Hi nochmal,
es waren ganze zwei 'auch', von denen schon eins beseitigt wurde, und du hast sieben draus gemacht. Aus einer Mücke einen Elefanten gemacht, würde ich das nennen.
Bis denne,
4P|Bodo
freda schrieb am
TheUltimateSource hat geschrieben:
Erster Beitrag auf 4players und direkt sowas ... das fängt ja gut an ...
Zum Topic: Gilde ist sowieso gestorben :) und ein komplexes Spiel wie Gilde für DS umzusetzen kann nur scheitern ... Sorry wegen der Skepsis aber Gilde löst bei mir seit Gilde 2 immer diese Skepsis aus ;)
Ah, man muss also erst 100 schleimi Postings machen, damit man Kritik üben darf?
@ Bodo: Geschickt abgelenkt, trotzdem schlecht geschrieben. Abgesehen davon, GS Leser zu sein ist auch nicht grade eine Auszeichnung ;)
DonJuan schrieb am
Bei mir lief Gilde 2 ebenfalls nicht so gut, so dass ich es schnell wieder deinstalliert hatte. Seit der Ankündigung von Gilde DS hatte ich mich richtig gefreut, doch ich denke, dass es ein eher mittelmäßiges Spiel sein wird.
Ich meine,... nur 5 Handelswaren? Das kann ja wohl nicht sein oder? Das klingt nach einem Gilde Light, ... und sowas wird schnell langweilig.
schrieb am