Vorschau: Thief (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Thief (Action-Adventure) von Square Enix
Thief
Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
28.02.2014
28.02.2014
28.02.2014
28.02.2014
28.02.2014
Erhältlich: Einzelhandel
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"Ich bin Garrett. Hast du mich vermisst?", fragt der Meisterdieb in einem Video von Square Enix. Was für eine Frage, alter Kumpel  – natürlich, nach zehn langen Jahren! Eine interessantere Frage wäre allerdings: "Ich bin der moderne Garrett. Wie findest du die Neuinterpretation der Serie?" Tja, echte  Freunde sind ehrlich. Also mach es dir unter deiner Kapuze gemütlich und bestell dir einen Schnaps. Ich konnte eine fast finale Version auf der PlayStation 4 spielen.



Spielerlebnis als Baukasten

Thief lässt euch die Wahl: Sind Knockouts mit dem Totschläger nur aus dem Schatten heraus möglich oder generell?
Thief lässt euch die Wahl: Sind Knockouts mit dem Totschläger nur aus dem Schatten heraus möglich oder generell?
Wie wollt ihr Thief erleben? Wie verzeihlich, wie komplex, wie vollständig? Das solltet ihr gut überlegen, denn nach dem Start lässt sich nichts mehr anpassen. Neben drei normalen Schwierigkeitsgraden bietet Square Enix zig Modifikationen (hier im Video) an, die das Spielerlebnis beeinflussen: Ihr könnt nicht nur das automatische Speichern, die Zielhilfe oder normale Pfeile abstellen, sondern auch Werkzeuge wie den Drahtschneider oder die neue Fokusenergie. Ihr könnt die Preise anheben, KO-Schläge nur aus dem Schatten zulassen oder ein Game Over erzwingen, sobald Mensch oder Tier Schaden nehmen. Und das war noch lange nicht alles.

Vor dem Start ins Abenteuer grübelt man fast wie bei einer Charaktererschaffung für ein Rollenspiel. Zwar sind Optionen theoretisch immer gut und Pakete erleichtern einem die Übersicht: Wer z.B. nur die „klassischen Modifikationen“ aktiviert, soll laut Entwickler in etwa so schleichen wie im ersten Teil der Reihe – ob das wirklich so ist, wird erst der Test zeigen können. Aber man hat gleich zu Beginn das Gefühl, dass es Square Enix nach dem negativen Feedback bzgl. des mittlerweile gestrichenen XP-Systems möglichst vielen Leuten recht machen will. Wo bleibt die unverwechselbare Handschrift des Spieldesigners? Gibt es überhaupt einen oder führt eine amorphe Masse namens Zielgruppe schon Regie?

Klunker auf dem Silbertablett

Video
Schleichen, klettern, klauen - Spielszenen aus dem Diebesalltag.
Ich habe für diese Vorschau den kompletten Einstieg im normalen Schwierigkeitsgrad ohne weitere Modifikationen gespielt – also inklusive Fokus, Drahtschneider & Co. Ersterer lässt sich aktivieren, um z.B. Druckplatten, Schalter oder andere interaktive Elemente erleuchtet anzuzeigen. Allerdings habe ich ihn beim Schleichen in den drei bis vier Stunden kaum gebraucht, weil das Meiste abseits der Fallen ohnehin  auf einen Blick erkennbar ist. Und da sind wir schon bei einem Problem, das man nicht im Vorfeld abschalten kann: Das allzu Offensichtliche. Garrett bekommt bei seinen Ausflügen in Gassen und über Dächer etwas zu viel auf dem Silbertablett serviert. Ob sich das auf „schwer“ zum Release am 28. Februar ändert?

So entsteht auch ein atmosphärischer Bruch. Denn in der Stadt grassiert nicht nur eine Seuche namens „Schwermut“, es gibt auch ein extremes Missverhältnis zwischen Armen und Reichen. Und das sorgt für sozialen Sprengstoff, was als Thema erstmal sehr interessant ist. Aber warum liegt dann so viel wertvoller Klunker herum? Ein Beispiel: Garrett schleicht an einem Haus vorbei, duckt sich unter einem Fenster. Da lässt die Regie eine Frau darüber jammern, dass sie nichts für ihre hungernden Kinder kaufen kann. Aber
Auch wenn die Kulisse mitunter stimmungsvoll ist: Die PlayStation 4 zeigt als "Lead-Plattform" noch einige technische Defizite.
Auch wenn die Kulisse mitunter stimmungsvoll ist: Die PlayStation 4 zeigt als "Lead-Plattform" noch einige technische Defizite.
direkt im Hinterhof blinkt Edelmetall.

Das stecke ich mir (mit einem schlechten Gewissen) ein und frage mich, ob diese Schwermut nicht nur für steigende Selbstmordraten, sondern auch für Erblindungen unter den einfachen Arbeitern gesorgt hat. Eine bessere Regie würde zeigen, wie die Armen in diesem Szenario um jeden Penny betteln, feilschen und kämpfen. Das Elend wird zwar an einigen Stellen auch nachvollziehbar, wenn normale Wachen z.B. über teuren Luxus feixen, aber so verliert die Hintergrundwelt in den ersten Kapiteln an Glaubwürdigkeit. Die Frage ist natürlich, welche Situationen sich im weiteren Verlauf ergeben.
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Kommentare

crewmate schrieb am
casanoffi hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben:Und das völlig zurecht! Ab zu gog und bis Freitag noch ein bisschen diese eklatante Bildungslücke gestopft. Aber hop hop!
Schon unterwegs!
Bild
Den geilen Soundtrack gibt es sogar oben drauf.
casanoffi schrieb am
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Aber letztlich muss man sich auch bei Thief seinen eigenen Eindruck machen und tut sich sicher einen Gefallen, möglichst offen und unbefangen an das Spiel heranzugehen.
Versuche ich sowieso. Bei Thief wird mir das auch nicht schwer fallen, da ich mich zwar immer dafür interessiert habe, aber erfolgreich fast jegliche Diskussion im Vorfeld umgehen konnte.
Ich hatte eigentlich nichtmal vor, es zu spielen - komischerweise hat mich die relativ überraschend niedrige Metacrtitic von 69 dazu bewogen, normal einen interessierteren Blick drauf zu werfen ^^
Als dann meine Neugier stärker geweckt war und ich den günstigen Key sah, konnte ich nicht anders.
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Wünsche dann schonmal viel Spaß am WE und der "sturmfreien Bude".
Herzlichen Dank :)
Lord Hesketh-Fortescue schrieb am
casanoffi hat geschrieben:Ist halt die Frage, ob dies tatsächlich am Spiel selbst oder an verfehlten Erwartungen lag.
Erwartungen lassen sich ja bekanntermaßen schon im Vorfeld "steuern" :wink:
Sicherlich beides. Die Steuerung von Erwartungen kann ja in beide Richtungen funktionieren, als pushender Hype oder eher dämpfende Meiosis. Und natürlich sind die Magazine durch den enormen Grad der Vernetzung auch untereinander nicht vor medialen Ansteckungseffekten in beide Richtungen gefeit, auch ganz unbeabsichtigt, man existiert als Tester ja nicht im luftleeren Raum.
Aber ein Spiel muss es natürlich auch schaffen, den Funken irgendwann mal überspringen zu lassen. Bei DE:HR war das, wenn ich das richtig erinnere, auch zunächst alles noch sehr wackelig und durchwachsen, so eine vorsichtige "skeptische Hoffnung", wie sie bei Thief auch vor sich hin waberte. Die Vorschauen der Magazine waren dann aber nach und nach zunehmend positiv gestimmt und man hat gemerkt, dass die Redakteure vom Spiel irgendwann richtig gepackt wurden, dass es da einfach Klick gemacht hat und das Deus-Ex-Gefühl in authentischer und doch eigenständiger Weise in die Zukunft transportiert wurde. Man konnte offenbar klar machen, wo man mit dem Franchise hinwollte, und ist diesen Weg konsequent gegangen. Und das ist dann eben auch ein Verdienst des Spiels, den man anerkennen muss.
Aber letztlich muss man sich auch bei Thief seinen eigenen Eindruck machen und tut sich sicher einen Gefallen, möglichst offen und unbefangen an das Spiel heranzugehen. Wünsche dann schonmal viel Spaß am WE und der "sturmfreien Bude". Ich werde wohl noch auf einen günstigen Deal warten und habe auch immer noch nicht Dishonored beendet, was dann erstmal noch ansteht.
casanoffi schrieb am
Lord Hesketh-Fortescue hat geschrieben:Was sicher erstmal auffällt, ist die große Diskrepanz in der allgemeinen Pressemeinnung im Vergleich zu DE:HR (damals 90%), das ja sowohl unter Altfan- als auch Neueinsteiger-Gesichtspunkten durch die Bank ausgezeichnet punkten konnte und als stringente Modernisierung einer Traditionsmarke wahrgenommen wurde. Das ist Thief augenscheinlich in dieser Breite nicht gelungen.
Ist halt die Frage, ob dies tatsächlich am Spiel selbst oder an verfehlten Erwartungen lag.
Erwartungen lassen sich ja bekanntermaßen schon im Vorfeld "steuern" :wink:
Ich kann mich auf jeden Fall nicht erinnern, dass bei DE:HR schon im Vorfeld so viel Blut vergossen wurde, welches sicher auch von der Presse immer wieder befeuert wurde.
Aber bei Thief sind offensichtlich auch grundlegend sehr viel Emotionen im Spiel - was ich halt nicht so gut beurteilen kann, weil ich die alten Teile eben nie gespielt habe.
Egal, ich freu mich schon auf´s Wochenende - Freundin muss arbeiten :P
vondergraaf schrieb am
Hey, hatte es heute morgen im Briefkasten und konnte es etwa 1 1/2 Stunde (Prolog und Kapitel 1) anspielen. Was soll ich sagen? Das über Dächer schleichen, um Ecken spähen, Gegner ablenken, Wasser- und Seilpfeile nutzen ... Es macht Spaß. Selbst das schnell von Schatten zu Schatten huschen, es gefällt mir.
Es ist kein Thief im klassischen Sinne und die KI - nun ja, selbst mit meiner "Ich muss bald duschen und arbeiten, also versuche ich Wachen grob zu umgehen"-Einstellung kam ich auf "Normal" sehr gut durch - ist eher Thief-unwürdig.
Aber: Es hat mich bisher gut unterhalten. Es macht Spaß in dei Häuser einzubrechen, die Kerzen zu löschen und zu looten was das Zeug hält (und es ist viel Zeug, das da hält).
Bisher sehr spaßig, das Ding.
schrieb am

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