Vorschau: Metroid: Other M (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Metroid: Other M
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
03.09.2010
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ab 20,99€
Spielinfo Bilder Videos
Drei Ausflüge in ebenso viele Dimensionen sind genug: Es ist Zeit für die berühmteste Kopfgeldjägerin dieses Universums, zu ihren platten Wurzeln zurück zu kehren - oder doch nicht? Der neue Metroid-Entwickler Team Ninja wagt in Other M den Dimensionssprung.

Metroid Gaiden


Video: Other M versucht sich am schwierigen Spagat der Vereinigung von 2D- und 3D-Metroid.

Die Metroid Prime-Spiele waren nie mein Fall. Das liegt nicht nur daran, dass ich wenig Freude an stundenlangem Scannen von Steinen habe, sondern vor allem daran, dass ich mit dem Namen »Metroid« nur zwei Dimensionen verbinde - und in dieser Hinsicht vielleicht sogar konservativer bin, als der durchschnittliche bayerische Stammtischler. Unzählige Male habe ich bereits Super Metroid, Metroid Fusion oder Zero Mission durchgespielt und es war jedes Mal ein Genuss. Etwa drei Mal habe ich mich bislang an Metroid Prime 1  und Metroid Prime 2 versucht, und jeweils nach etwa einer halben Stunde den Controller im Schlaf von der Couch fallen lassen. Ist einfach nicht meins. [Metroidketzer Paul wird noch juristisch abgemahnt, enterbt und zum Zwangsscannen nach Sibirien geschickt. Anm. d. Red.]

Dem entsprechend gedämpft waren meine Erwartungen an ein neues Metroid: Nintendo geht ja wohl kaum einen Schritt zurück, also bleibt alles 3D. Und dann ausgerechnet noch Team Ninja - aus der guten alten Samus wurde in meiner Vorstellung bereits eine mit Bindfaden und Taschentuchfetzen bekleidete Amazone mit Doppel-F unterm Kinn und Teletubby-Kumpel, die sich durch Zebes kicken und schlitzen. Kennt man ja von den Burschen nicht anders.

Sollte ich mich geirrt haben?

Und wie ich das habe. Vielleicht war es der Einfluss von Metroid-Veteran Yoshio Sakamoto, der stark in die Entwicklung involviert war. Vielleicht war Team Ninja auch bewusst, dass Metroid kein neues Ninja Gaiden im Weltraum ist, man weiß es nicht. Das Resultat, das ich spielen konnte, war jedenfalls eine glorreiche Hommage an das 2D-Metroid, ohne jedoch den Einfluss der dritten Dimension zu vernachlässigen. Ein gewagter Spagat, der durchaus weh tun kann, aber hier wunderbar funktioniert.

Wie bei den New Super Mario Bros. Wii hält man die Fernbedienung wie ein klassisches Gamepad quer und sieht Samus aus der Außenperspektive - sie läuft und springt und schießt genau wie früher. Allerdings sind ihre Bewegungen nicht auf zwei Ebenen beschränkt, sie kann auch in die Tiefe des Raumes laufen, was der strikt digitalen Kontrolle zum
Hält man die Wiimote quer, spielt sich Other M im Großen und Ganzen wie ein 2D-Metroid - allerdings mit Autotargeting sowie der Möglichkeit in den Raum hinein zu laufen.
Trotz ganz wunderbar funktioniert. In dieser Ansicht wird die meiste Zeit gekämpft: Gegner, in deren Richtung man sieht, werden automatisch anvisiert, rückt man einem nahe auf die Pelle, wird er von einem coolen Nahkampfangriff von dannen gerotzt - und weicht man einem Angriff gerade noch so aus, bekommt man ein elegantes Zeitlupen-Manöver zu sehen.

Gutes Timing vorausgesetzt kann man Feinden auf den Kopf springen und von dort aus Schaden anrichten, bei größeren Gegnern gibt es außerdem diverse Finishing Moves - so ganz kann Team Ninja dann doch nicht davon lassen. Kurz gesagt: Obwohl es 2½ D ist und man gelegentlich auch in den Raum hinein läuft, spielt es sich sehr zweidimensional, und damit sehr gut. Aber das ist ja noch lange nicht alles: Denn richtet man die Wiimote auf den Fernseher, erfolgt ein dramatischer Wechsel von der Seitenansicht in Samus' Helm hinein - da ist die ja, die Ego-Perspektive. Nur aus dieser darf man den gewohnten Scanner anschmeißen oder Raketen abfeuern, sich dabei allerdings wie Chris Redfield aus Resident Evil 5 nicht bewegen. Das macht den Blick durch Arans Augen zu einer sehr beklemmenden Ansicht, denn gerade bei Bosskämpfen muss das Wechsel-Timing zwischen Schulter- und Ego-Ansicht sehr präzise sein. Nur selten wird dem Spieler eine Perspektive aufgezwungen, man kann jederzeit wechseln.

    
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Kommentare

E-G schrieb am
quadraxis hat geschrieben:Meine Meinung:
Prime 2 > Prime 3 > Prime
hattest nen kleinen zeichendreher drin
quadraxis schrieb am
Meine Meinung:
Prime 2> Prime 3> Prime
Also ich spiel momentan Teil 2 von der Trilogy-Disc ein zweites Mal, nachdem ich letztens den ersten Teil beendet habe (Teil 3 habe ich schon 4x durchgespielt, 1x davon auf der Trilogy-Disc und nach wie vor gefällt Teil 2 mir am besten, was aber eig. auch nur Haarspalterei ist, denn eig. sind alle Spiele perfekt.
Mir hat bei Teil 2 einfach das 2-Welten-System gefallen, die Musik (überfluteter Tempel von Torvus) und vor allem die geheiligte Festung, das dritte Gebiet. Wie diese "Welt" designed ist, ist schier unglaublich, dazu die herrlich passende Musik und diese grafische Aufmachung...göttlich. Und dann dieser Bosskampf...siehe mein Name!!
Naja, aber wie gesagt, alle drei Spiele sind bisher, vor allem auf einer Disc, unerreicht (höchstens mal duch das ein oder andere Zelda)
Other M wird, denke ich, an deren Qualität nicht herranreichen. Diese ganzen Zwischensequenzen, die ganze Sprachausgabe, vor allem bei Samus...ich bin mir nicht sicher ob das so Metroid-tauglich ist.
Bisher habe ich Samus eher als stille Persönlichkeit erlebt, die, ohne große, brachiale Zwischensequenzen, fremde Planeten und Kulturen erforscht, vergangene Zivilisationen entdeckt. Genau das hat auch immer die Atmosphäre, meiner Meinung nach, ausgemacht (natürlich + den Soundtrack). Was auch noch immer gern gesehen war, waren die "Rätsel", bei denen man teils ganze Räume verändert hat, oder enorme Statuen bewegt hat usw. Ob es das so noch bei Other M geben wird ist fraglich. Dennoch bin ich einer guten Wertung sicher. Ich tippe mal auf 83-86%.
Edit: Danke E-G für den Hinweis :)
sirkaleb schrieb am
johndoe-freename-106399 hat geschrieben:Ich will auch was zu schreiben... ;-)
Was mich an Prime 1 auch beeindruckt hat, wird hier glaube ich gar nicht so gesehen, war das für mich das Spielgefühl der 2d-Teile komplett bewahrt wurde. Eigentlich war es ein Super-Metroid deluxe. Am Anfang die Raumbasis dann die Notlandung auf dem Planeten. Eine beeindruckende Stimmung. Sowohl bei Super Metroid, als auch bei Prime.
Prime 2 hat mich nicht wirklich gepackt. Und an 3 habe ich mich zweimal ernsthaft versucht, aber irgendwie war das noch weniger meins. Ich vermute, dass es an diesen komischen Zwischensequenzen lag. An den seltsam designten Kopfgeldjäger-Freunden (War das nicht ein bischen wie Power-Rangers?).
Egal. Ein gute Story in Ehren. Zocke gerade nochmals RE4 = Großes Kino. Aber Metroid hatte auch immer eine Story. Nur wurde sie anders erzählt. In den 2-D-Teilen noch sehr zurückhaltend. In Prime konkreter durch das Scannen. Ich fand diese Art der Erzählung beeindruckend. Sie war weit weg von der Mechanik eines Films.
Dieses Gefühl, wie hier auch schon erwähnt, allein auf einem fremden Planeten zu sein. Keiner quatscht dich zu, oder zeigt dir Filmchen. Du entdeckst die Welt, mit deinen Augen. Du kannst blind hindurchrennen, oder alles erforschen. Das war für mich das besondere...
Sers :-)
Ich kann da nur voll zustimmen. Das mit eigenen augen entdecken der echt tollen Story in der Metroid serie hat mich daran seit super metroid immer total interessiert. Ich dachte zwar, dass die Steigerung meines Lieblings Metroids, nämlich von Prime, nur noch durch Cutscenes erreicht werden könnte, musste mir aber nach dem 2. Prime teil sowie dem eher langweiligen 3. Teil doch eingestehen, dass die Erzählweise des ersten Prime Teils doch die beste der Serie war.
Ich hoffe trotzdem noch darauf, dass Team Ninja die Cutscenes so gut hinbekommt, dass ich eines besseren belehrt werde und einmal neu in den Bann von Samus Aran und den Kampf gegen die Space Pirates gezogen werde.
Und ich weiß nicht...
Damidias schrieb am
Danke erst einmal für die Antworten zu MP2 (hatte ich im letzten Post völlig vergessen). Schön, dass ich nicht ganz alleine bin, ich hatte ein ziemlich anderes Bild bisher.
Wo gerade der Railshooter - Gedanke aufkommt... in einem Szenario wie Dead Space kommt es sicherlich gut (Extraction hatte mich positiv überrascht, ich finde es in einigen Sequenzen sogar deutlich besser als DS). Aber Metroid? Ich dachte immer, dass a) plattforming, b) erkundung und c) Zelda - artiges Erlangen der Ausrüstung die Gameplay - Kernessenz eines Metroids sind, und gerade deshalb hätte mich wohl ein Railshooter ziemlich angepisst. Wie schon erwähnt, trotz der positiven Überraschung durch DS:E hätte ich bei der Ankündigung eines Metroid Railshooters wohl meinem erstbestem Familienmitglied den Kopf abgebissen.
Im Forum von metroidmetal.com (awesome music) habe ich letztens von einer Online - Petition gegen Other M gelesen; sie wurde in Bewegung gesetzt, nachdem OM angekündigt worden war (also E3 09, denke ich). Der Urheber schlägt tatsächlich vor, dass ein Echtzeit - Strategiespiel ein besseres Umfeld für ein Metroid - Spiel wäre als die Mischung, die Team Ninja uns Anfang September präsentieren wird. o.O (http://www.thepetitionsite.com/4/Metroid-Shield/)
Habe ich irgendetwas vergessen...? Ach, ja. Die Cutscenes werden verdammt peinlich sein :D
Atom-Dad schrieb am
Das kann man zwar erst nach Release von Other M genau sagen, aber vielleicht wär´s gar nich so schlecht gewesen hätte Team Ninja diesen Railshooter verwirklicht.. Die Other M-Geschichte hätten sie trotzdem erzählen können und Nintendo hätte zusätzlich ein ?richtiges? Metroid auf den Weg bringen können. ^^ Ungefähr so wie bei Dead Space o.ä.
schrieb am