Vorschau: Battlefield 3 (Shooter)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
27.10.2011
20.09.2011
27.10.2011
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Einen maßgeblichen Einfluss daran hat auch Andy McNab, der dem Team als Berater zur Seite steht und dafür sorgen soll, dass sich die Action auf dem Bildschirm so real wie möglich anfühlen soll. Der ehemalige Veteran der Special Forces und jetziger Leiter einer privaten Militärfirma hat nicht nur beim Motion Capturing einen Blick auf die Authentizität, sondern auch bei den Sprachaufnahmen. "Im Militär gibt es kein 'vielleicht' in der Kommunikation", verrät er. Stattdessen sollen Anweisungen über Funk kurz, klar und präzise erfolgen. Wie eingangs erwähnt, konnten wir aufgrund des Französisch-Zwangs noch keinen Eindruck davon machen, ob das Vorhaben glückt.

Begeistert bin ich allerdings schon von den grandiosen Lichteffekten: Die Macher haben sich scheinbar intensiv den jüngsten Star Trek-Kinofilm von J.J. Abrams angesehen und sich hinsichtlich des Looks inspirieren lassen. So wird das Auge auch beim
Vor allem die atmosphärische Ausleuchtung kann begeistern.
Vor allem die atmosphärische Ausleuchtung weiß zu begeistern.
bewaffneten Streifzug durch die iranische Hauptstadt immer wieder von beeindruckenden Lense Flare-Effekten verwöhnt, die direkt aus dem Film stammen könnten - vom völlig anderen Szenario einmal abgesehen. Abgespeckte Technik

Doch zumindest auf der PS3 ist nicht alles bombastisch, was Frostbite II auf den Bildschirm zaubert. Wer die PC-Version in Aktion gesehen hat, wird nur ungern zur Konsole zurückkehren, denn gefühlt liegt zwischen den beiden Fassungen eine ganze Generation, vergleichbar mit der Erfahrung, wenn man an der Xbox 360 noch mal ein Spiel der ersten Xbox-Konsole einlegt.

Das heißt nicht, dass Battlefield 3 auf der PS3 hässlich aussieht - ganz im Gegenteil. DICE scheint auch hier die Hardware an ihre Grenzen zu treiben und sorgt auch mit einer konstanten Bildrate von 30fps für aufregend inszenierte Gefechte. Die Sache ist nur die, dass der PC als Lead-Plattform dieses Mal die in die Jahre gekommene Konsolen-Technik deutlicher in den Schatten stellt als zuvor. Das betrifft nicht nur die Bildrate - auch die Texturen sind am Rechner wesentlich knackiger und detaillierter, die Weitsicht ist höher. Gerne hätte ich gesehen, wie sich die PS3 bei Tageinsätzen oder Schauplätzen wie den weiten Wüsten schlägt - aufgrund der vorherrschenden Dunkelheit dürfte die gezeigte Mission technisch nicht ganz so anspruchsvoll sein wie andere.

Call of Battlefield?

Zwar will man bei EA bewusst einen realistischeren Ansatz wählen als die Konkurrenz mit ihrem hollywoodreifen Michael Bay-Krieg, doch lassen sich einige Parallelen zu Call of Duty nicht verleugnen. So sorgen auch hier geskriptete Szenen für cineastische Momente, wenn z.B. ein Mitstreiter eine Granate in ein Gebäude wirft und mir wenige Sekunden später brennende PLKler schreiend aus der Flammenhölle entgegen rennen oder aufgrund der Druckwelle aus den zerberstenden Fenstern geschleudert werden. Auch kurze Zeitlupensequenzen in bester Max Payne-Tradition nutzt DICE als stilistisches Mittel. Insgesamt wirkt Battlefield 3 im Vergleich zur Call of Duty-Serie
Battlefield 3 wird laut! Und es wird geht viel zu Bruch gehen.
Battlefield 3 wird laut - und es kommt rollt mit viel Zerstörung im Gepäck auf uns zu!
trotzdem etwas bodenständiger:  Obwohl auch hier ständig etwas kracht oder explodiert, scheinen die Einsätze näher an der Wirklichkeit angesiedelt zu sein als bei der bewusst übertrieben, aber gleichzeitig nicht minder packend inszenierten Action bei der Konkurrenz.

KI-Schwächen

Kritik muss sich die KI gefallen lassen: Zwar stellen die Truppen der PLK eine ernsthafte Bedrohung dar, doch kommt diese vornehmlich durch die Massen der Gegner und weniger ihre Intelligenz zustande. Deckung ist für die PLK zwar kein Fremdwort, aber (zu) oft rennen die Kerle auch ins offene Feuer und damit ihren Tod - selbst wenn ihr Kamerad erst wenige Sekunden früher genau das gleiche Schicksal ereilt hat. Klar, die PLK ist keine Hightech-Armee wie die der USA, aber ein bisschen mehr Hirnschmalz beim Flankieren und Positionswechseln wäre trotzdem wünschenswert.

Die eigenen Mitstreiter spielen außerdem kaum eine Rolle: Da es kein Befehlssystem gibt, ziehen sie in der Regel ihr eigenes Ding durch und preschen schon mal bis zum nächsten Trigger-Punkt vor, ohne auf den Spieler zu warten. Das geht auch besser.
 

AUSBLICK



Der große Showdown zwischen Call of Duty: Modern Warfare 3 und Battlefield 3 spitzt sich langsam zu - und beide Titel werden ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile bieten. In mindestens einem Punkt dürfte EA die Konkurrenz deutlich hinter sich lassen, vielleicht sogar deklassieren: Die Schlachtfeld-Atmosphäre hat alleine aufgrund der wuchtigen Klangkulisse Referenzcharakter. Ich wüsste nicht, wie man dieses brachiale Krawumm zusammen mit der beeindruckenden Zerstörungsorgie auf dem Bildschirm toppen soll. Selbst auf der PS3 macht der gespielte Kampfeinsatz durch Teheran trotz deutlich abgespeckter Details (im Vergleich zum PC) noch eine hervorragende Figur - alleine die Lichteffekte und die feinen Animationen sorgen für eine packende Atmosphäre, die mit Skript-Szenen auch cineastisch angereichert wird, ohne aber dabei nach CoD-Manier in ein völlig übertriebenes Baller-Spektakel abzudriften. Hinsichtlich des überraschungsarmen Missionsdesigns könnten die beiden Kontrahenten aber auch Zwillinge sein und auch bei der KI sind auf beiden Seiten mehr oder weniger schwere Moorhuhn-Mentalitäten zu beobachten. Trotzdem hinterlässt Battlefield 3 derzeit den etwas authentischeren Eindruck. Nach dem ersten Anspielen deutet alles darauf hin, dass die Kampagne nichts Besonderes, aber gute Shooter-Unterhaltung bieten wird. Bleibt nur zu hoffen, dass man sich bei EA hinsichtlich des Umfangs nicht zu sehr an der Konkurrenz orientiert und einen ausreichend langen Solo-Einsatz auf die Beine stellt. Seine wahre Stärke wird Battlefield 3 aber vermutlich ohnehin erst in den Mehrspieler-Gefechten ausspielen, sofern DICE die Probleme der Beta noch in den Griff bekommt.     

Ersteindruck: gut

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Kommentare

Eorthil schrieb am
Moggle hat geschrieben:Ich finde, dass die Kampagne sich sehr interessant anhört!
Ich auch, für dass das BF eigentlich ein reines Multiplayer Spiel ist, sieht diese garnichtmal so schlecht aus ;)
Moggle schrieb am
Ich finde, dass die Kampagne sich sehr interessant anhört!
Ickybob schrieb am
also das fehlende Hinlegen in BC2 hab ich zwar manchmal vermisst, aber besser als das ständige rumliegen in BF2 fand ich es auf Dauer ja schon...
Wigggenz schrieb am
BF3 soll kein Kriegssimulator sein, sondern ein Actionspiel. Und deren Zweck ist es, zu unterhalten, nicht alles so wahrheitsgetreu wie möglich darstellen, wovon BF3 auch weit entfernt ist.
Was nach wie vor nicht heißen soll, dass ich gegen das Hinlegen bin, ich bin für Hinlegen in Kriegsspielen, aber diese Begründung ist halt einfach Murks.
Lil Ill schrieb am
Wigggenz hat geschrieben:
Lil Ill hat geschrieben: aber im Krieg gibt es auch nicht "gerecht" und "ungerecht"
Oh mann....
Es gibt ja wirklich viele Argumente für das Hinlegen, aber das hier war bei weitem das Lächerlichste.
Nichts gegen dich, aber das kann man mMn nicht anders sagen.
Mir gehen halt zur Zeit die Kiddies auf die Nüsse, die rumflennen: Ach das ist doch so unfair. *heul* *flenn*
Entweder haben sie ein Gedächtnis wie ein Goldfisch und rennen immer wieder in die Schusslinie, können sich nicht richtig anschleichen oder laufen ständig mit eingeschalteter Taschenlampe durch die Gegend, so dass man sie schon kilometerweit sieht. Das sind so ziemlich die Hauptgründe, wieso man ständig abgeschossen wird. Es war im Vorhinein schon angekündigt, dass das Spiel realistischer werden soll und es ist ziemlich unrealistisch wenn ein Soldat in einem Busch ist und der Kopf oben rauslugt. Da kann man ja gleich wie in Unreal Tournament rumhoppeln. Wenn ein Soldat in der Realität erschossen wird, steht ja auch nicht der Gegner auf und schreit der Fairness halber "Hallo hier bin ich."
schrieb am