Vorschau: DragonBall: Revenge of King Piccolo (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



DragonBall: Revenge of King Piccolo
Entwickler:
Release:
30.10.2009
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25 Jahre ist es mittlerweile her, dass der erste Dragon Ball-Strip im Manga-Magazin Weekly Shonen Jump erschien. Auch heute noch sind diverse Serienableger im Mutterland Japan derart beliebt, dass die Vermarktungsmaschinerie ein Prügelspiel nach dem anderen produziert. Zum Jubiläum kehrt Namco Bandai zu den Ursprüngen zurück: In Revenge of King Piccolo darf der Spieler Son Gokus Kindheit nachspielen. Statt reiner Kampfduelle gibt es diesmal ein scrollendes Action-Adventure, in welchem die Vasallen der Red Ribbon-Armee und von Oberteufel Piccolo in scrollenden Levels gleich reihenweise aufgemischt werden.



Kamehame-Ha!

Hierzulande wirkte Son Goku quasi als Kulturbotschafter für die Manga- und Anime-Kultur. Die Abenteuer des außerirdischen Superkriegers wurden zwar erst Ende der Neunziger vom Carlsen-Verlag ins Deutsche übersetzt, trugen dann aber einen gewaltigen Teil zur Popularität der filmisch inszenierten japanischen Comics bei. Zu den größten Stärken der Serie gehörten spannende Geschichten, Akira Toriyamas unverwechselbarer Zeichenstil, der auch das Rollenspiel Dragon Quest in Japan beliebt machte, und vor allem der alberne Humor.

Die kleinen Klongegner lassen sich meist bereitwillig grillen.
Naivling Son Goku war es egal, ob er einem intergalaktischen Kämpfer, der hysterisch kreischenden Bulma oder einem allmächtigen Gott gegenüberstand: Wer ihn nervte, bekam als Quittung einen flapsigen Kommentar oder einen Tritt in den Hintern verpasst. Dank des derben Humors wurde die Fernsehserie für das deutsche Nachmittagsprogramm massiv entschärft: All zu brutales Gemetzel fiel der Schere zum Opfer und sexuelle Anspielungen vom Lustgreis »Herr der Schildkröten« wurden bei der Übersetzung in weniger anzügliche Textzeilen verwandelt.

Fast wie früher?

Namco Bandai möchte all diese charakteristischen Besonderheiten aus der Dragon Ball-Anfangszeit in sein Action-Adventure übertragen, doch bei meinem Probespiel auf der gamescom gab es kaum etwas davon zu entdecken. Statt aufwändig präsentierten Anime-Filmchen werden bei Dialogen oft nur Charakter-Portraits und Textkästen eingeblendet.

Eine minimalistische Präsentation muss nicht per se schlecht sein: In der Phoenix-Wright-Reihe transportieren die kaum animierten Bildchen die Story und die überdrehten Gags der Serie ganz ausgezeichnet. Doch in Revenge of King Piccolo hatte ich kaum etwas zu lachen: Die durch die Textfenster tickernden Zeilen wirken ähnlich öde wie der Smalltalk in Harvest Moon.

Klonkrieger und flotte Bosse

Sobald der dröge Fülltext vom Bildschirm verschwindet und die Action startet, fühlt man sich als alter Dragonball-Fan aber wie zu Hause. Es ist fast wie ein nostalgischer Trip in alte Zeiten: Son Goku, die Kampfbären aus der Red Ribbon-Armee und andere Cel-Shading-Figuren sehen genau so aus wie ich sie von früher kenne. Leider erinnert auch die Technik an die Zeit, in der die deutschen Comics aktuell waren: 
Die Sprungsequenzen gehen dank sinnvoll platzierter Greifhaken locker-flockig von der Hand.
Die mit unscharfen Texturen tapezierten Häuser und Hügel scrollen ruckelnd an mir vorbei und auch die Prügel-Animationen wirken abwechslungsarm. Das Kampfsystem fällt simpel aus: Der kleine Protagonist kennt nur eine Hand voll Angriffe, mit welchen er Schlagkombos auslöst. Ist die Ernergieleiste aufgeladen, darf die Gegnermeute natürlich mit dem fetten Energiestrahl-Angriff »Kamehame-Ha« weggebrutzelt werden.

Die sich stark ähnelnden Widersacher agieren - zumindest zu Beginn des Abenteuers - nicht besonders clever. Besser gelungen sind die Sprungesquenzen, in denen ich mich mit meinem Schützling an Ringen über Abgründe schwinge. Auch der erste Bosskampf gegen einen Raketen spuckenden Kampfmech macht Spaß. Der fette Gegner springt zwischen mehreren Ebenen hin und her und muss mit einer Stampfattacke aus dem Takt gebracht werden. Durch erfolgreiche absolvierte Aufgaben werden neue Angriffe, Kämpfer für den Duell-Modus sowie diverse Fan-Goodies freigeschaltet.   
 

AUSBLICK



Vor zehn Jahren war ich regelrecht süchtig nach Dragon Ball. Immer schneller musste ich mir neuen Lesestoff beschaffen. Zum Schluss bin ich fast täglich zum Hamburger Hauptbahnhof getigert, denn dort gab es einen der wenigen Comic-Läden, welche auch Mangas im Programm hatten. Mit der Zeit ähnelten sich die Geschichten rund um die kämpfenden Super Sayajins aber immer mehr, also habe ich schließlich bei Band 24 den Absprung geschafft. Da Namcos neuer Wii-Brawler aber in der guten alten Zeit spielt, konnte ich es kaum abwarten, selbst aktiv zu werden. Endlich kann ich den Oberteufel, Tenshinhan sowie andere skurrile Charaktere höchstpersönlich von Son Gokus Fähigkeiten überzeugen. Die Cel-Shading-Charaktere ähneln ihren Vorbildern zwar stark, doch die selbst für Wii-Verhältnisse maue Technik lässt das Spiel reichlich alt aussehen. Auch die einfach gehaltenen Kämpfe wirken bisher altbacken. Außerdem habe ich bisher keine Spur vom in der Pressemitteilung angepriesenen Humor der Vorlage entdeckt. Als Fan der alten Schule freue ich mich natürlich trotzdem auf den Herbst. Doch wenn ich die rosa Brille absetze, war mein kurzer Trip in alte Zeiten zwar befriedigend, aber keinesfalls so berauschend wie die Mangas.

Kommentare

(onkeR schrieb am
Wieso bringen sie nich ein neues Budokai Tenkaichi raus, aber mir richtiger Story + funktioniereden Onlinemodus?
Ist doch jetzt schon klar, dass der Titel flopt! :?
Oshikai schrieb am
dein satz macht irgendwie keinen sinn teilweise...
:P
//langweiler ! ;)
E-G schrieb am
dein satz macht irgendwie keinen sinn teilweise...
das spiel is wohl leider nur mittelmässig, in japan ist es ja schon seit ner weile raus und die wertungen waren auch nur durchschnitt.
malarkey0 schrieb am
Ich find das voll dämlich die hätten die Geschichte von Dragonball besser machen solln als für die Wii, ich hab schon imer gehofft das die alte Saga + die neuen Z und GT für Ps2 oder Pc rauskäme leider ist dem nicht so.....
Sehr Schade das die Game industrie das wahre Potential der Serie nicht voll ausnutzen...
So meine Meinung..
schrieb am