Doch simple Ballereien gibt es mittlerweile wie Sand am Meer und nur mit dem Verschießen von Projektilen kann man niemanden mehr hinter dem Ofen vorlocken - es sei denn, man nennt sich Call of Duty. Daher bemüht man hier einige weitere bewährte Elemente und serviert sogar ein weitgehend frisches. Zu den bekannten gehört z.B. das Deckungssystem (auf Knopfdruck, erinnert an Gears of War) oder die Koop-Mechanik, die
Mitunter findet man sich in der künstlichen Schwerelosigkeit wieder.
unverhohlen von Army of Two inspiriert wurde. Und neu ist die Möglichkeit, ab einem bestimmten Punkt ebenfalls die Gravitations-Verhältnisse manipulieren zu können.
Meine Schwerkraft, deine Schwerkraft
Dieses Element, das auch hinsichtlich der Story und der Endzeitstimmung (es wirkt angenehm befremdlich, wenn ein Wolkenkratzer etwa ab der Hälfte zerstört ist, die Trümmerteile aber in der Luft schweben) eine große Rolle spielt, wird gut und vor allem nicht übertrieben eingesetzt.
Wobei man anfänglich mit seinem auf dem Rücken geschnallten "Gravitations-Manipulator", der wie eine Mischung aus den Protonenpack-Rucksäcken der Ghostbusters und dem Flux-Kompensator aus Doc Browns DeLorean wirkt, nur wenige Möglichkeiten hat. Man kann Gravitation temporär punktuell umkehren oder einen Gravitations-Stoß auslösen, um Hindernisse zu "sprengen".
Doch vor allem Ersteres sorgt für einige interessante Momente. Mal kann man Stahlträger nach unten "ziehen", um so für eine mehr oder weniger stabile Brücke zu sorgen. Ein anderes Mal löst man die Schwerkraft auf, so dass man z.B. durch blockierte Eingänge gelangen kann. Der Effekt, der dabei eingesetzt wird, ist durchaus sehenswert: Wie im All schweben auch schwerste Gegenstände, wird dabei z.B. ein Fass mit Flüssigkeit zerstört, bewegt sich diese danach physikalisch akkurat in dem schwerkraftlosen Bereich und kann (wie auch Balken, Steine etc.) durch Berührung manipuliert werden. Später kommt auch noch die Möglichkeit dazu, schwerelose Gegenstände als Projektil auf die Gegner zu jagen.
Das Deckungssystem ähnelt Gears of War.
Das Problem, das ich mit dieser Mechanik habe: Als Ergänzung des weitgehend konventionellen Balleralltags funktioniert sie gut, zumal man bei Bossen mehr oder weniger gezwungen wird, davon Gebrauch zu machen. Doch wesentlich interessanter wäre es gewesen, wenn sie zusätzlich noch bei Puzzles gefordert wäre. Aber zum einen gibt es (zumindest bis zum sechsten der linearen Abschnitte) kaum Rätsel und die wenigen sind sehr leicht.
Immerhin kann man auch Gegner schwerelos machen, um sie z.B. aus ihrer Deckung zu spülen, wo sie zu einer leichten Beute werden. Gore-Freunde kommen dabei auch auf ihre Kosten. Mit entsprechender Bewaffnung kann man die Extremitäten vom Körper entfernen, die den Gesetzen der Schwerelosigkeit folgend ebenfalls durch die Gegend schweben, bis der Effekt ausläuft. Dies dürfte ein Grund dafür sein, dass die USK Probleme mit der Kennzeichnung von Inversion hat und der Titel im Juni nur als Import erhältlich sein wird.