Reparatur-Meister
Die Zerstörungsorgie steht zwar auch bei Armageddon weiterhin im Mittelpunkt, doch das genaue Gegenteil wird mit dem jüngsten Teil der Serie jetzt ebenfalls ein Spielelement: Darius ist mit einer so genannten Nanoschmiede ausgestattet, mit dessen Hilfe er Zerstörungen rückgängig machen kann. So repariert man z.B. einfach ein eingestürzte Brücke, indem man die entsprechende Taste auf dem Controller lange genug gedrückt hält. Die reine Mechanik fällt also sehr simpel aus, doch erlaubt ihre Einbindung mehr Freiheiten im Missions- und Leveldesign. So ist es in einer Mission z.B. die Aufgabe, eine Reihe zerstörter Generatoren mit Hilfe der Reparatur-Funktion wieder zum Laufen zu bringen. Doch auch
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Von der Oberfläche gibt es in Armageddon leider nur wenig zu sehen. |
in den Gefechten kann sich das Gerät als nützlich erweisen, das am Unterarm von Darius befestigt ist: In einer kurzen Railsequenzen wurde ich von einer Übermacht an Aliens verfolgt, wobei ich nur deshalb überleben konnte, weil ich die zerschossene Deckung immer wieder reparieren konnte.
Spezialfähigkeiten
Darüber hinaus bringt die Nanoschmiede noch vier Spezialfähigkeiten mit, die sich je nach Bedarf aktivieren lassen und vor allem im Kampf als nützlich erweisen: Bei Impact handelt es sich um einen Kraftstoß, mit dem man Gegner von sich wegschleudert - ideal, wenn man gerade von ihnen umzingelt wird. Ebenfalls offensiv ist der Berserker, mit dessen Hilfe man die Durchschlagskraft seiner Waffen für einen begrenzten Zeitraum verdoppelt. Die Schildfunktion (Shell) ist dagegen defensiver Natur, während man bei der Schockwelle die Wahl hat. Mit ihr lässt man die Widersacher für einen Moment erstarren und in der Luft schweben. Ob man die Kampfpause dazu nutzt, ihnen den Rest zu geben oder lieber die Beine in die Hand zu nehmen, bleibt einem selbst überlassen.
Upgrades
Die Punkte, die man im Laufe des Spiels für Zerstörungen und das Aufsammeln von Schrott erhält, lassen sich an speziellen Stationen in den Ausbau von Waffen und Fähigkeiten investieren, obwohl sich die erhofften Verbesserungen wie höhere Zielgenauigkeit oder stärkerer Schaden bei unserer zweistündigen Anspiel-Session kaum bemerkbar machten.
Während der Vorgänger die Marsoberfläche in einer offenen Spielwelt verpackte, geht Volition bei Armageddon gleich in zweifacher Hinsicht den umgekehrten Weg: Zum einen werden die Abschnitte jetzt schlauchförmig und die Missionen linearer angelegt, zum anderen verlagert man den Großteil der Handlung in den Untergrund - ca. 70 Prozent des auf zwölf Stunden angelegten Kampagne wird man unter Tage in den Minen und Abwasserkanälen des roten Planeten verbringen. Keine sonderlich gute Idee, denn schon nach einer Stunde hatte ich genug von den langweiligen Schauplätzen, die weder atmosphärisch noch sonderlich abwechslungsreich ausfallen. Im direkten Vergleich gefällt mir Guerilla immer noch besser, was die Kulissen betrifft - hier gibt sich der Nachfolger einfach zu monoton. Das gilt auch für die immer gleichen Gegnertypen, an denen man sich schnell satt gesehen hat -
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Du bist nicht allein: Im Laufe der Geschichte lernt Darius Mitstreiter kennen, die ihn bei seinem Kampf unterstützen. |
einzig der erste Auftritt einer unsichtbaren Variante sorgte zwischendurch für eine Überraschung. Von den "Kultisten" bekam ich im Rahmen der Session leider noch niemanden vor das Zielfernrohr.
Nur kooperativ?
Im Gegensatz zum Vorgänger wird bei Armageddon nicht gegeneinander gekämpft. Das bedeutet leider auch, dass man sich nicht als Alien in die Gefechte stürzen darf. Stattdessen stellt man sich im Infestation-Modus gemeinsam mit bis zu drei Mitspielern den Gegnerwellen. Hier hat man sich offensichtlich den Horde-Modus von Gears of War 2 zum Vorbild genommen, ohne aber dessen Qualität zu erreichen. Zu chaotisch geht es schon ab der fünften Welle zu, so dass der Spielspaß hier schnell spürbar nachlässt. Freunde der Zerstörung kommen eher auf ihre Kosten, denn im Ruin-Modus gilt es, innerhalb eines Zeitlimits mit unterschiedlichen Waffen so viel destruktiven Unsinn anzurichten wie möglich. Das ist spaßig für zwischendurch, aber sicher kein Modus, mit dem man sich stundenlang beschäftigen will. Vor allem die PS3-Version war angesichts der vielen umherfliegenden und einstürzenden Teile scheinbar überfordert, denn die Framerate ging während der Nonstop-Zerstörungsorgie deutlich in die Knie.