Vorschau: Red Faction: Armageddon (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
07.06.2011
03.06.2011
07.06.2011
Spielinfo Bilder Videos
Reparatur-Meister

Die Zerstörungsorgie steht zwar auch bei Armageddon weiterhin im Mittelpunkt, doch das genaue Gegenteil wird mit dem jüngsten Teil der Serie jetzt ebenfalls ein Spielelement: Darius ist mit einer so genannten Nanoschmiede ausgestattet, mit dessen Hilfe er Zerstörungen rückgängig machen kann. So repariert man z.B. einfach ein eingestürzte Brücke, indem man die entsprechende Taste auf dem Controller lange genug gedrückt hält. Die reine Mechanik fällt also sehr simpel aus, doch erlaubt ihre Einbindung mehr Freiheiten im Missions- und Leveldesign. So ist es in einer Mission z.B. die Aufgabe, eine Reihe zerstörter Generatoren mit Hilfe der Reparatur-Funktion wieder zum Laufen zu bringen. Doch auch
Von der Oberfläche gibt es in Armageddon leider nur wenig zu sehen.
Von der Oberfläche gibt es in Armageddon leider nur wenig zu sehen.
in den Gefechten kann sich das Gerät als nützlich erweisen, das am Unterarm von Darius befestigt ist: In einer kurzen Railsequenzen wurde ich von einer Übermacht an Aliens verfolgt, wobei ich nur deshalb überleben konnte, weil ich die zerschossene Deckung immer wieder reparieren konnte.

Spezialfähigkeiten

Darüber hinaus bringt die Nanoschmiede noch vier Spezialfähigkeiten mit, die sich je nach Bedarf aktivieren lassen und vor allem im Kampf als nützlich erweisen: Bei Impact handelt es sich um einen Kraftstoß, mit dem man Gegner von sich wegschleudert - ideal, wenn man gerade von ihnen umzingelt wird. Ebenfalls offensiv ist der Berserker, mit dessen Hilfe man die Durchschlagskraft seiner Waffen für einen begrenzten Zeitraum verdoppelt. Die Schildfunktion (Shell) ist dagegen defensiver Natur, während man bei der Schockwelle die Wahl hat. Mit ihr lässt man die Widersacher für einen Moment erstarren und in der Luft schweben. Ob man die Kampfpause dazu nutzt, ihnen den Rest zu geben oder lieber die Beine in die Hand zu nehmen, bleibt einem selbst überlassen.

Upgrades

Die Punkte, die man im Laufe des Spiels für Zerstörungen und das Aufsammeln von Schrott erhält, lassen sich an speziellen Stationen in den Ausbau von Waffen und Fähigkeiten investieren, obwohl sich die erhofften Verbesserungen wie höhere Zielgenauigkeit oder stärkerer Schaden bei unserer zweistündigen Anspiel-Session kaum bemerkbar machten.

Während der Vorgänger die Marsoberfläche in einer offenen Spielwelt verpackte, geht Volition bei Armageddon gleich in zweifacher Hinsicht den umgekehrten Weg: Zum einen werden die Abschnitte jetzt schlauchförmig und die Missionen linearer angelegt, zum anderen verlagert man den Großteil der Handlung in den Untergrund - ca. 70 Prozent des auf zwölf Stunden angelegten Kampagne wird man unter Tage in den Minen und Abwasserkanälen des roten Planeten verbringen. Keine sonderlich gute Idee, denn schon nach einer Stunde hatte ich genug von den langweiligen Schauplätzen, die weder atmosphärisch noch sonderlich abwechslungsreich ausfallen. Im direkten Vergleich gefällt mir Guerilla immer noch besser, was die Kulissen betrifft - hier gibt sich der Nachfolger einfach zu monoton. Das gilt auch für die immer gleichen Gegnertypen, an denen man sich schnell satt gesehen hat -
Du bist nicht allein: Im Laufe der Geschichte lernt Darius Mitstreiter kennen, die ihn bei seinem Kampf unterstützen.
Du bist nicht allein: Im Laufe der Geschichte lernt Darius Mitstreiter kennen, die ihn bei seinem Kampf unterstützen.
einzig der erste Auftritt einer unsichtbaren Variante sorgte zwischendurch für eine Überraschung. Von den "Kultisten" bekam ich im Rahmen der Session leider noch niemanden vor das Zielfernrohr.

Nur kooperativ?

Im Gegensatz zum Vorgänger wird bei Armageddon nicht gegeneinander gekämpft. Das bedeutet leider auch, dass man sich nicht als Alien in die Gefechte stürzen darf. Stattdessen stellt man sich im Infestation-Modus gemeinsam mit bis zu drei Mitspielern den Gegnerwellen. Hier hat man sich offensichtlich den Horde-Modus von Gears of War 2 zum Vorbild genommen, ohne aber dessen Qualität zu erreichen. Zu chaotisch geht es schon ab der fünften Welle zu, so dass der Spielspaß hier schnell spürbar nachlässt. Freunde der Zerstörung kommen eher auf ihre Kosten, denn im Ruin-Modus gilt es, innerhalb eines Zeitlimits mit unterschiedlichen Waffen so viel destruktiven Unsinn anzurichten wie möglich. Das ist spaßig für zwischendurch, aber sicher kein Modus, mit dem man sich stundenlang beschäftigen will. Vor allem die PS3-Version war angesichts der vielen umherfliegenden und einstürzenden Teile scheinbar überfordert, denn die Framerate ging während der Nonstop-Zerstörungsorgie deutlich in die Knie.
 

AUSBLICK



Dass sich Volition wieder auf die Wurzeln besinnt und sich nach dem Guerilla-Experiment vom Open World-Ansatz verabschiedet, hat vor allem für das Missionsdesign sowie die Geschichte einige Vorteile: Mit deutlich mehr Zwischensequenzen und linearen Levelschläuchen fühle ich mich weniger verloren als auf der großen Marsoberfläche. Armageddon hat allerdings das Problem, dass es im Untergrund schnell öde wird, da es den technisch durchschnittlichen Kulissen an Abwechslung fehlt. Ich halte es für eine schlechte Idee, dass der Spieler über die Hälfte der Kampagne unter der Oberfläche verbringen soll, auch wenn die Entwickler versprechen, ihn mit Railsequenzen und Variationen beim Missionsdesign bei der Stange zu halten. Den Beweis bleiben sie allerdings noch schuldig, denn in den ersten beiden Stunden machte sich vornehmlich Langeweile breit, die nur durchbrochen werden konnte. Das wenig bedrohliche Gegnerdesign, die mangelnden Variationen und nicht zuletzt die nervige Respawn-Mechanik sorgen zusammen mit dem Standard-Waffenarsenal dafür, dass sich meine Begeisterung für das Überlebenstraining auf dem Mars in Grenzen hält. Einzig die Magnet Gun ist zusammen mit den Spezialfähigkeiten ein kleines Glanzlicht.
     
Ersteindruck: befriedigend

Kommentare

JunkieXXL schrieb am
Wenn sich schon beim anspielen satte 2 Stunden Langweile breit macht kann man das Spiel wohl vergessen. Der Vorgänger war auch schon voll lame.
Wie auch in der Preview steht spielt Technik mittlerweile auch eine gewaltige Rolle. Wegen der veralteten Konsolenhardware kriegen wir meist den Grafikbrei von 2008 und 2009 vorgesetzt und das ödet nach dutzenden Spielen einfach nur noch an.
TheGame2493 schrieb am
Ich habe grade die Demo von Red Faction: Armageddon gezockt und war etwas überrascht.
Am Gameplay hat sich natürlich nicht viel getan: man rennt immer noch durch die Welt und zerstört Gegner und sämtliche Architektur. Volition hat wirklich nicht viel an der Grafik gedreht, vielleicht ein ganz, ganz kleines bisschen, aber damit kann ich leben. Die neuen Waffen gefallen mir sehr gut und funktionieren auch gut. Gerade bei der Magnet-Gun habe ich gedacht, dass das ein bisschen hakelig werden könnte, aber es funktioniert wirklich. Die anderen Waffen waren auch ganz cool und Red Faction typisch. Womit Armageddon mich aber am meisten überrascht hat, war die Atmosphäre: sie ist viel stimmiger als in Guerilla und gefällt mir auch viel besser.
Was mir aber nicht gefällt, sind die Gegner: es sind nicht wie in Guerilla Menschen, sondern irgendwelche Aliens und die haben mich doch etwas an Lost Planet erinnert. Was auch ein Problem werden könnte, ist das Setting. Ich habe nichts dagegen, dass es im Untergrund spielt, aber wenn man mit einem 3m Kampfroboter durch 4m hohe Höhlen stampfen und dabei noch Gegner abknallen muss und der ganze Bildschirm voller Explosionen ist, dann könnte das schonmal nervig werden.
Bis jetzt finde ich Armageddon gut und die neuen Features (Waffen, Kampfroboter, usw.) gefallen mir, aber das Setting könnte auf Dauer zu langweilig werden, genau wie das Gameplay. Hoffentlich schafft es Volition diesmal, ein "Sehr Gutes" Red Faction zu schaffen (der letzte Teil hat mir sehr gefallen), aber bis jetzt sieht es nur nach einem "Gutem" aus.
Modern Day Cowboy schrieb am
Ich bin ein großer Fan von RF: Guerrilla hab das damals sehr viel gezockt (und der MP Part war sowieso sehr unterschätzt, die haben schon vor Halo: Reach die "Fähigkeiten" gehabt, auch das Jetpack und einige Spielerein die Halo nicht hat), aber Armageddon, kA was ich von der Demo halten soll, da fehlt einfach das Feeling von RF:G und stattdessen ist es ein Mensch vs. monsterähnliches Alien, gabs doch schon kA wie oft, irgendwie hats auch was von Dead Space...
Scorcher24_ schrieb am
Melcor hat geschrieben:
Scorcher24 hat geschrieben:Der Titel war noch nie gut. Weder Teil 1 noch 2. Daher für mich keine Überraschung.
Gut waren die noch nie stimmt, die waren grandios. Nichts geht über RF1.
Dein Geschmack in allen Ehren, aber das halte ich für etwas überzogen :D.
Ich habe Teil 1 damals nicht durchgespielt weils öde war und Teil 2 nur aus der Ferne betrachtet.. naja wems gefällt soll Spaß haben damit.
superboss schrieb am
klingt ja erst mal nicht so berauschend...Vielleicht wirds ja doch ganz spaßig...
schrieb am