Vorschau: WWE All Stars (Prügeln & Kämpfen)

von Mathias Oertel



WWE All Stars
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
01.04.2011
25.11.2011
01.04.2011
01.04.2011
01.04.2011
01.04.2011
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Dass die WWE-Lizenz Potenzial abseits der Smackdown-Serie besitzt, steht außer Frage. Allerdings hatte THQ bislang Schwierigkeiten, dieses Potenzial auszuschöpfen. Der Vehikel-Kampf Crush Hour ging ziemlich daneben und der Arcade-Ableger Legends of WrestleMania konnte auch nicht alle Erwartungen erfüllen. Was hat WWE All Stars zu bieten?

Schlechte Erinnerungen

Jedes Mal, wenn THQ versuchte, neben dem Simulationsansatz der seit über einem Jahrzehnt erfolgreichen Smackdown-Serie einen Arcade-Ableger rund um die Showkämpfer zu installieren, gab es Probleme. Sei es nun WWE Day of Reckoning auf dem GameCube, der Twisted Metal-Klon WWE Crush Hour oder zuletzt vor gut zwei Jahren WWE Legends of WrestleMania. Die Ansätze waren gut, doch in der Umsetzung fehlte das gewisse Etwas. Und das fehlte letztes Jahr auf der
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Wenn John Cena und Triple H aufeinander treffen, bebt der Ring.
E3 auch bei der spielbaren Version von WWE All-Stars. Das Artdesign mit seinen überlebensgroßen und mit massiven Muskelpaketen versehenen Athleten (seinerzeit waren nur The Rock und John Cena spielbar), die mehr an Action-Figuren erinnerten denn an Showkämpfer, konnte überzeugen - nicht von ungefähr wird Spielwarenriese Mattel eine Serie mit eben diesen Figuren veröffentlichen.

Mechanisch allerdings konnte man nicht alle Zweifel beseitigen. Das Konzept mit einer einfachen Steuerung sowie vollkommen überzogenen Moves wirkte sehr oberflächlich und schien nicht viel Tiefgang zu bieten. Es wirkte, als ob auch das Team von THQ San Diego (bestehend aus Ex-Mitarbeitern von Midway, verantwortlich für TNA impact) ziellos durch den Dschungel der Arcade-Keilereien irrte - obwohl man sich hinsichtlich der Kontrolloption an einem Meilenstein der Wrestling-Spiele orientierte: WWF No Mercy, seinerzeit erschienen auf dem N64.

Fast wie damals

Jetzt, ein gutes dreiviertel Jahr später gab es eine neue Version zu spielen. Etwa zwei Monate vor geplanter Veröffentlichung macht THQ zwar immer noch ein Geheimnis um die Spielmodi, die die Wrestling-Fans bei Laune halten sollen. Doch dafür sind mittlerweile etwa ein Dutzend der insgesamt 30 Legenden sowie aktuell aktiver Superstars in Duellen spielbar. Also flugs einen ausgewählt und ab in den Ring, nachdem man von WWE Hall of Famer Howard Finkel als Ringsprecher vorgestellt wurden.

Bereits nach wenigen Momenten stellte sich ein Spielgefühl ein, das einerseits positiv an den erwähnten Klassiker erinnert, andererseits jedoch unzweifelhaft im schnellen Arcade-Prügler fußt. Und das bedeutet letztlich, dass die oft beschworene,
"Macho Man" Randy Savage gegen Rey Mysterio: Mit den All-Stars werden Traum-Matches möglich.
aber nur selten gut umgesetzte "Pick-up-and-Play"-Mentalität richtig gut eingesetzt wird. Man nimmt das Pad in die Hand, drückt ein paar Knöpfe und wird im Gegenzug mit einem schnellen Schlagabtausch sowie spektakulären Griffen und Nahkampf-Attacken belohnt.

Doch auch Spieler, die sich in die Eigenheiten der jeweiligen Athleten im Speziellen sowie die Steuerungsfinessen im Allgemeinen einarbeiten wollen, sollen belohnt werden - vor allem auch hinsichtlich der vier unterschiedlichen "Charakterklassen" Akrobat, Grappler, Brawler und Big Man, die letztlich den Ausschlag geben, welche Move-Sets und ggf. auch Sonderaktionen zur Verfügung stehen. Wer einen Big Man wie André the Giant oder The Big Show auswählt, muss zwar mit dem Malus leben, dass man nicht behände wie ein Rehkitz durch den Ring hüpfen kann, ist dafür aber schwerer auszuknocken und kann z.B. mit in die Luft geschleuderten Gegnern jonglieren - vorausgesetzt, das Schlagtiming stimmt.

Wer einen ausgewogenen Mix aus schnellen und kräftigen Schlägen, leichten und schweren Würfen und vor allem dem effizienten Einsatz des timingbasierten Blocks bzw. Konters findet, dürfte dem Spieler, der nur wild auf den Knöpfen herumhämmert, letztlich überlegen sein. Sprich: Unter der leicht zugänglichen Arcade-Oberfläche lauert erstaunlich viel Tiefgang.

Schnell, dynamisch, spektakulär

Am grundsätzlichen Ziel der Auseinandersetzungen hat sich im Vergleich zum "realistischen" Smackdown (kann bei Wrestling überhaupt von Realismus sprechen?) nichts geändert: Man muss den Gegner pinnen oder K.O. schlagen. Dabei muss man hier allerdings die für Prügler übliche Gesundheits- und Energieanzeigen im Auge behalten und versuchen, seine Extreme Moves oder Finisher durch erfolgreiche Aktionen aufzuladen und im richtigen Moment zu aktivieren. Und die haben
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Die Kämpfer-Klasse beeinflusst Move-Sets und Sonderaktionen.
es in sich: Wenn Triple H z.B. zu seinem Pedigree ansetzt, aber vorher in Zeitlupe sowie unter Einsatz comic-inspirierter Farbfilter gefühlte 30 Meter über dem Ring schwebt, bevor er und der Gegner in einer imposanten Druckwelle auf dem Ringboden landen, hat man das Gefühl, dass THQ San Diego hier die Wrestling-Fantasien begeisterter Jungs nachspielt.

Überhaupt ist alles mindestens eine Nummer größer als bei Smackdown: Die Griffe sind spektakulärer, die Schläge schneller und die Auseinandersetzungen deutlich dynamischer als beim "großen" Bruder, der schon seit mehr als zehn Jahren Geschichte schreibt. Sprich: Mechanisch ist man dem Ziel, eine Symbiose aus Arcade-Prügler und Wrestling zu schaffen, einen großen Schritt näher gekommen.

Im Detail muss allerdings noch geprüft werden, wie es z.B. mit der Ausgewogenheit aussieht. Werden Akrobaten wie Rey Mysterio Kämpfern wie Big Show die Stirn bieten können? Das werden wir erst im März/April mit der finalen Version überprüfen können. Dann werden wir uns auch mit den Spielmodi beschäftigen, zu denen THQ bislang erstaunlich wenig Informationen veröffentlicht hat. Die ganze gelungene Mechanik sowie die dynamischen Auseinandersetzungen könnten auf lange Sicht für die Katz sein, wenn die Spielmodi bereits nach einer halben Stunde keinen Spaß mehr machen. Denn über eines muss man sich bei den Entwicklern klar sein: So unterhaltsam die Duelle Mann-gegen-Mann auch sind, ist die Konkurrenz mit Titeln wie Super Street Fighter IV oder Marvel vs. Capcom 3 verdammt groß.

  
 

AUSBLICK



Uiiiiii! Nach der konzeptionell interessanten, aber letztlich nur wenig beeindruckenden Version des letzten Jahres hat das Team von THQ San Diego die Zeit offensichtlich genutzt. Denn was der Ausflug in den Arcade-Wrestlingring mittlerweile mechanisch und visuell aufbietet, macht Lust auf mehr. Das Kampftempo der fantasievoll überzogenen Auseinandersetzungen ist deutlich höher als bei der Smackdown-Serie und die Mechanik erinnert positiv an WWF No Mercy auf dem N64. Der Spagat zwischen leichtem Zugang auf der einen und Tiefe der Steuerungsoptionen samt taktischer Blocks und Konter auf der anderen Seite ist gelungen. So kommt man schnell zu Erfolgen und wird belohnt, wenn man sich eingehend mit der Steuerung beschäftigt oder versucht, die für einen Arcade-Prügler erstaunlich facettenreichen Möglichkeiten auszuloten. Das Konzept der Charakterklassen scheint ebenfalls aufzugehen, so dass ab April spannende und actionreiche Kämpfe ins Haus stehen. Ein großes Fragezeichen steht jedoch hinter den Spielmodi: Was bieten sie? Wie lange können sie motivieren? Denn auch wenn mit insgesamt 30 Legenden und aktuellen Superstars ein interessanter Querschnitt der Wrestling-Geschichte aufgeboten wird, müssen die All-Stars noch beweisen, dass sie nicht nur kurzfristig unterhalten.

Ersteindruck: gut!
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Kommentare

AcceptYourDeath schrieb am
Ja da wird sogar He-Man neidisch.
Die Animationen haben wohl Schluckauf, aber sieht recht unterhaltsam aus das Spiel.
Sneed schrieb am
heftig
die jungs sehen aus als wären sie alle ein einziger muskel
hoffe das es mal ne demo gibt
schrieb am