…mit neuen Kniffen
Das Spielerlebnis gliedert sich im Wesentlichen in drei Phasen: Es beginnt mit der „Was-zum-Teufel-geht-hier-eigentlich-ab-Phase“, in welcher Neulinge sich erst einmal im Farboverkill zurecht finden müssen. Kenner überspringen dieses Stadium natürlich und versuchen von Beginn an, mit Hilfe ihrer in Rez erlernten Routine so lange wie möglich im blinkenden Inferno zu überleben – bis sie schließlich das rettende Ende des Levels erreichen. Wenn man das nur fünf Levels kurze Spiel gemeistert hat, startet Phase 3, in der man versucht, möglichst viele Gegner zu erwischen sowie gute Wertungen und Highscores abzusahnen.
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Ist erst der Kern freigelegt, schickt man ihn flott ins Nirvana! |
Dann erweist sich das neue Kombo-System als echter Motivationsfaktor: Wenn man acht Gegner markiert und den Knopf dann im Takt der Musik loslässt, steigt der Multiplikator. In manchen Sequenzen tauchen sogar Hommagen an Rock Band und Co auf: Leuchtende Quadrate huschen über gigantische gebogene Drahtgitter und müssen im Takt ausgelöscht werden – was hier natürlich um einiges schmucker aussieht. Wenn man ein wenig Übung hat, entwickelt sich ein ständiges Abwägen zwischen Sicherheitsbedürfnis und neuem Highscore: Lass ich den Multiplikator sausen, um die bedrohlich nahe Rakete mit dem Laser abzuwehren? Verschwende ich eine gleißende Smartbomb für etwas mehr Energie oder spare ich sie für den Boss auf? Sammle ich das dringend benötigte Energiepaket oder riskiere ich für einen neuen Highscore den Exodus?
Kurz-Trip
Als Belohnung für gibt es wieder jede Menge freischaltbare Goodies wie farbprächtige Konzeptzeichnungen, Videos und einige Grafik-Effekte, welche die Kulissen wie ein ausgeblichenes Schwarzweiß-Foto oder ein pixeliges Retro-Spiel aussehen lassen. Die Verfremdungen machen das Erkennen der Feinde aber nicht gerade einfacher. Mit der Zeit tummeln sich übrigens auch einige befreite Cyber-Wesen im Hauptmenü. Wie in einem Aquarium kann ich sie mit Tönen anlocken oder ihnen selbst Sounds entlocken, indem ich sie mit dem Cursor streife. Ob die im September erscheinende PS3-Umsetzung den Move-Controller unterstützt, wollte Mizuguchi im Interview noch nicht bestätigen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie ausgerechnet hier gestrichen wird: Das Prinzip ist schließlich wie gemacht für das bequeme Zielen aus dem Handgelenk.
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Rock Band lässt grüßen: Hier lässt sich mit ein wenig Rhythmus-Gefühl der neue Multiplikator in die Höhe treiben. |
Die Kinect-Steuerung der 360-Fassung ist dagegen bereits integriert und wurde offenbar gründlich überarbeitet: Anders als bei Pauls Horror-Erfahrung auf der letztjährigen TGS kam ich verhältnismäßig gut damit zurecht. Das nervige Klatschen ist nur noch im optionalen zweiten Layout nötig. In der Standard-Variante dagegen markiere ich in Ruhe mit der rechten Hand und feuere durch ein leichtes Zucken ab. Strecke ich die linke aus, steuere ich damit den Laser. So präzise wie mit dem 360-Controller funktioniert das Wedeln aber trotzdem nicht. Um für Chancengleichheit zu sorgen, haben die Entwickler die Highscorelisten bereits in einen Kinect- und einen Controller-Bereich aufgeteilt. Schön auch, dass lokale Bestenlisten für Länder und Städte geplant sind – so hat man auch als Normalsterblicher das Zeug zum Local Hero, wenn man sich ins Zeug schmeißt.
In bewegten Bildern sieht Child of Eden noch eindrucksvoller aus - einen Vorgeschmack gibt's im
Video-Ausblick.