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Bis zu vier Spieler können gleichzeitig loslegen. Zwar nur lokal, dafür darf jeder nach Belieben ein- und aussteigen. |
Apropos Klopperei: Das Ganze ist ebenso viel Beat-em-Up wie Jump-n-Run, aber alles auf einem locker-leichten Niveau. Drischt man auf den Angriffsknopf ein, entfalten sich teilweise höchst alberne Animationen, die locker aus einem Stummfilm stammen könnten. Das bedeutet aber nicht, dass Rayman Origins ein Kinderspiel wird: Zwar wird einem der Einstieg sehr einfach gemacht, aber laut der Aussage von Michel Ancel soll gerade das letzte Spieldrittel sehr herausfordernd sein. Gut, dass man dieser Aufgabe nicht allein gewachsen sein muss, denn hat man mehrere Controller zur Hand, können bis zu drei weitere Spieler jederzeit einsteigen: Der Koop-Modus ist ähnlich einfach gehalten wie in den Lego-Titeln, Mit-Jumpnrunner sind auf einen Knopfdruck dabei (als Globox oder König der Teensies) und im Bedarfsfall auch genauso schnell wieder draußen. Allerdings nur lokal, nicht online: Zwar wäre das laut Ancel technisch möglich gewesen, aber der Gruppenspaß entfalte sich nur richtig, wenn man zusammen in einem Raum sitzt und sich anschreien kann. Denn natürlich herrscht im Koop keinesfalls pure Harmonie: Man kann den anderen einfach eine hauen oder sie an Hängen runterschubsen – einfach so, nur um sie zu piesacken. Sehr albern und kindisch? Oh ja, aber auch so wunderbar unterhaltsam! Alle Teilnehmer befinden sich immer zur gleichen Zeit auf einem Bildschirm, es gibt keine räumliche Trennung der Figuren. Das bedeutet, dass einer das Tempo und die Richtung vorgibt und die anderen sich daran halten müssen – Absprache ist also wichtig. Das gilt auch für den Fall, dass ein Mitspieler drauf geht. In diesem Fall schwebt er nämlich als Ballon zurück ins Spielfeld und muss von einem Partner befreit werden, damit er wieder mitmachen darf.
Und alle so: Yaaaaaaay!
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Abwechslungsreichtum ist oberstes Gebot - manche Levelteile wirken wie Scherenschnitte. |
Rayman Origins ist in erster Linie für einen Spieler konzipiert, beim Design der Levels wird die maximale Teilnehmerzahl aber immer berücksichtigt. Das bedeutet allerdings, dass es keine speziellen Koop-Herausforderungen oder –Levels wie z.B. beim Mega Drive-Klassiker World of Illusion gibt. Immerhin passen sich alle Zwischensequenzen der aktuellen Spielerzahl an. Und am Levelende posieren alle Teilnehmer für ein höchst albernes Foto. Es gibt allerdings einige Abschnitte (so genannte „Cage Maps“), die sich mit mehr Teilnehmern besser erledigen lassen – u.a. eine höchst amüsante Verbeugung vor dem mobilen Spaß Angry Birds. Manche Levels werden auch mit steigender Mitspielerzahl schwerer: In einem wird man z.B. von einem gigantischen Glubschaugenmonster verfolgt, der Abschnitt scrollt automatisch, man muss immer vor dem Riesenvieh auf der Hut sein – da müssen natürlich alle Mitspieler fit im Gamepadrühren sein. Oder fit in Spielegeschichte, denn in einem Abschnitt (einer mexikanischen Höllenküche) fallen auf einmal Tetrisklotz-förmige Eiswürfel von der Decke, die sich vor einem wie im Puzzle-Klassiker zusammenbauen, begleitet von der legendären Gameboy-Melodie.
Neben dem reinen Plattformspaß ist RO auch ein Suchspiel – man muss immer die Augen nach gefangenen roten Lums halten. Das ist nicht nur für die Punktzahl, sondern auch für das Herz sehr wichtig: Denn befreit man die Grinsekugeln, lassen sie einen wunderbar bescheuerten, herrlich fröhlichen Singsang vom Stapel – ooooooch! Passend dazu ist die Musik natürlich wunderbar beschwingt und ausgelassen. Alle Soundeffekte sind übrigens zu ihr synchronisiert, selbst Kleinigkeiten wie Raymans Fußtapser erschallen im passenden Rhythmus.