Vorschau: Final Fantasy 13-2 (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Final Fantasy 13-2: Eine weitere Rollenspiel-Enttäuschung?
Final Fantasy 13-2
Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
03.02.2012
11.12.2014
15.02.2013
kein Termin
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ab 5,34€
Spielinfo Bilder Videos
Schnell, zugänglich und modern soll ein Rollenspiel sein, sich aber nicht zu weit von seinen Wurzeln entfernen - eine schwierige Gratwanderung für ein Mammut wie Final Fantasy. Und so beschwerten sich viele Fans, als sie von Episode XIII durch eine enge Abenteuergasse geführt wurden. Sie vermissten die spielerische Freiheit vergangener Final Fantasy-Geschichten. Und die Serienväter schenkten ihnen Gehör. Denn die Fortsetzung öffnet ihnen alle Wege: in den Raum und in die Zeit!

Alles dreht sich um Kreiss

Eine kurze Zusammenfassung bringt Neueinsteiger und jene, die Final Fantasy XIII vor vielen Monaten beendet haben, auf den neuesten Stand: Lightning steckt - so scheint es jedenfalls - in einer anderen Zeit in Valhalla fest, kann diesmal also nicht die Hauptrolle übernehmen. Weil sie das mythische Reich gegen einen mächtigen Angreifer verteidigen muss, bittet sie den Zeitreisenden Noel Kreiss, ihre Schwester Serah aufzusuchen. Das gelingt ihm noch im Vorspann und so sind er und Serah schon bald gemeinsam auf der Suche nach der großen Schwester.
Video
Und so beginnt es: Lightning kämpft in Valhalla...

Noel kann aber den Weg nicht zurückgehen - auch er muss erst wieder durch Zeit und Raum zu Lightning finden. Und so nutzt das Duo die Historia Crux, eine Zeitmaschine, um durch die vierte Dimension zu reisen. Das Besondere daran ist eine große Neuerung für Final Fantasy: Noel und Serah beeinflussen mit ihren Taten die Geschichte. Sie manipulieren Ereignisse, reisen nach Belieben vor oder zurück und erreichen so ein Finale, das das Ende ihrer ganz persönlichen Reise markiert.

Weiße Pixel

Ich bin übrigens einer dieser Fans. Einer, dem die spielerische Einbahnstraße Final Fantasy XIII sauer aufstieß. So rasant die Kämpfe inszeniert waren, so sehr störte es mich, dass die umfangreiche Rundentaktik durch ein überschaubares Echtzeittiming ersetzt wurde. Aus Bewegungsfreiheit wurden enge Beschleunigungsstreifen, um ja einer vermeintlichen Kurzweil-Generation gerecht zu werden. Zu allem Überfluss wurden aus gut geschrieben Dialogen und einem ruhigen Szenenaufbau oberflächliche Einzeiler, mit denen die Figuren schon mal binnen eines Wimpernschlags von Trauer zu Freudentanz wechselten. Nichts gegen quirlige Animes, aber XIII übertrieb es mit der Husch-Husch-Erzählweise. Was habe ich mich deshalb gefreut, als Square Enix auf die Fans hören wollte: Die Fortsetzung soll größer und offener werden!

An Erzählweise und Charakterzeichnung des Vorgängers hält Final Fantasy XIII-2
... während sich ihre Schwester gemeinsam mit dem Zeitreisenden Noel auf die Suche nach ihr macht.
... während sich ihre Schwester gemeinsam mit dem Zeitreisenden Noel auf die Suche nach ihr macht.
allerdings fest: Die Figuren offenbaren ihre Konflikte durch die Wiederholung kitschiger Einzeiler, während zwischen den Zeilen nur weiße Pixel stehen. So wiederholt Serah immer wieder, wie sehr sie Lightning und ihren Geliebten Snow vermisst. Als sie ihn aber wiedersieht, bleibt sie so ungerührt, als wäre er fünf Minuten im Bad gewesen. Beim besten Willen: Eine solche Erzählweise erschließt sich mir einfach nicht. Dennoch: Unterm Strich wusste der Vorgänger trotz ähnlicher Schwächen eine interessante Geschichte zu erzählen. Man darf diese Qualität gerade einem Spiel dieser Serie also nicht vorschnell absprechen. Ich bin zwar ernüchtert, aber noch immer auf die offene Zeitreise gespannt!

Hallo und Auf Wiedersehen!

Wichtiger sind ohnehin die spielerischen Werte - und leider hat Square Enix nicht überall ausgebaut, wo zuletzt wichtige Facetten fehlten. U.a. halten die Entwickler an dem Kampfsystem fest, das Detailtaktiker unterfordert. Das bedeutet, man weist jeder Figur eine Rolle zu (z.B. Heiler, Verzauberer oder Angreifer) und kann die ebenfalls zuvor bestimmte Kombination verschiedener Rollen aller Teammitglieder bei Bedarf ändern. Das bedeutet auch, dass die Mitstreiter durchgehend selbstständig kämpfen, wobei sie sich zwar clever anstellen, gerade als Angreifer aber das wichtige Timing nicht auf die Aktionen des Spielers abstimmen. Man ist nach wie vor mehr Zuschauer als in jedem anderen großen Final Fantasy. Immerhin lege ich jetzt von Beginn an fest, welchen Charakter ich steuern möchte. Das öffnet den taktischen Spielraum ein wenig, da Serah und Noel über sehr unterschiedliche Fähigkeiten verfügen.
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Die Charakterentwicklung verläuft in ähnlich engen Bahnen wie im Vorgänger.

Die Charakterentwicklung der Helden verläuft übrigens in ähnlichen Bahnen wie die von Lightning, Hope oder Vanille: Man wählt die Rolle, in der man eine Figur stärken möchte, erhält neue Fähigkeiten auf dem gewählten Weg aber nur in einer strikt vorgegebenen Reihenfolge. Ich vermisse offene Entfaltungsmöglichkeiten und wähne mich deshalb ähnlich wie in Final Fantasy XIII in einem Rollenspiel Light. Andere Charaktere spielen diesmal übrigens keine Rolle: Gelegentlich stoßen zwar Gastfiguren wie Snow zu dem Duo, diese kämpfen jedoch komplett eigenständig und verlassen das Team bald wieder. Den Einstieg in Valhalla erlebte ich zwar als Lightning und es soll auch später Veränderungen geben. Den Großteil ist man aber auf das junge Duo angewiesen.
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Kommentare

PanzerGrenadiere schrieb am
weiss einer wie man cie'th rex besiegt? sobald seine hp unter 1000000 fallen hab ich keine chance mehr.
DerSnake schrieb am
Es gibt kein HardMode ( leider) Finde das Spiel ( bis auf paar Optionale Bosse) auch zu einfach. Hätten die lieber mal ein Hardmode angebaut, anstatt ein Easy Mode -.-
PanzerGrenadiere schrieb am
Thjan hat geschrieben:Habe schon sehr lange kein JRPG gespielt und nun mal wieder Lust auf ein Final Fantasy. Kann (oder sollte?) man FF XIII-2 spielen ohne das "Hauptspiel" zu kennen? Gibt es evtl. "bessere" JRPGs dieser Generation? Kann gerne auch in englischer Sprache oder US Import sein. Hauptsache "gut". ;)
resonance of fate, lost odyssey, tales of vesperia, ... und eigentlich jedes rpg. musst halt gucken, welches kampfsystem dir zusagt. resonance of fate und magna carta 2 habenmal ein etwas anderes kampfsystem. eternal sonata auch, aber da hab ich nur die demo gespielt.
~36 stunden und erst 82 artefakte
wollte die archylte-steppe säubern, aber gegen den long gui hab ich noch keine chance und den cie'th hab ich nach 1/3 abgebrochen. im gegensatz zu ff 13 hinterlässt ff 13-2 einen so verdammt guten eindruck und suchtet total. was jetzt noch fehlt ist ein hard mode, den man hoffentlich noch freischalten kann, denn wenn man alles in der "richtigen reihenfolge" macht, dann ist das spiel leider noch leichter als ff 13.
Kid Icarus schrieb am
Thjan hat geschrieben:Habe schon sehr lange kein JRPG gespielt und nun mal wieder Lust auf ein Final Fantasy. Kann (oder sollte?) man FF XIII-2 spielen ohne das "Hauptspiel" zu kennen? Gibt es evtl. "bessere" JRPGs dieser Generation? Kann gerne auch in englischer Sprache oder US Import sein. Hauptsache "gut". ;)
Final Fantasy XIII-2 kann man auch spielen, ohne Teil XIII zu kennen. Es ist aber vorteilhaft, zuerst XIII zu spielen, weil die Story darauf aufbaut und der "Prolog" in XIII-2 nicht gerade allzu viel über die Vorgeschichte verrät. Ist übrigens ein gutes Spiel, Final Fantasy XIII-2.
Ich würde dir unbedingt Xenoblade Chronicles ans Herz legen, wenn du eine Wii besitzt - und wenn nicht, dann leih dir irgendwo für ein paar Wochen eine aus. Meiner Meinung nach das beste JRPG seit Jahren, hat hier auch verdiente 90% bekommen. Ansonsten wären noch Lost Odyssey (Xbox 360) und, wenn es Ende Februar erscheint, The Last Story für Wii interessant.
Thjan schrieb am
Habe schon sehr lange kein JRPG gespielt und nun mal wieder Lust auf ein Final Fantasy. Kann (oder sollte?) man FF XIII-2 spielen ohne das "Hauptspiel" zu kennen? Gibt es evtl. "bessere" JRPGs dieser Generation? Kann gerne auch in englischer Sprache oder US Import sein. Hauptsache "gut". ;)
schrieb am