Vorschau: Final Fantasy 13-2 (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
03.02.2012
11.12.2014
15.02.2013
kein Termin
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ab 5,34€
Spielinfo Bilder Videos
Multiple Fantasy

Abgesehen davon fühlte ich mich selbst nach mehreren Stunden noch seltsam eingeengt. Woher kommt dieses Gefühl? Es liegt an den Schauplätzen, die nie so weitläufig sind, dass man sich in einer glaubwürdigen Umgebung wähnt. Man muss Final Fantasy XIII-2 nicht mit Skyrim, Fallout oder Mass Effect vergleichen - die Areale sind auch für sich genommen sehr überschaubar. Hinzu kommt, dass man diesmal keine zusammenhängenden Gebiete erforscht, sondern immer wieder zwischen ganz verschiedenen Orten zu völlig verschiedenen Zeiten wechselt. Man ist also nie in einer einheitlichen Welt unterwegs, sondern sieht stets nur Auszüge. Von einer Art Ausgrabungsstätte bin ich direkt in eine Wüste und von da in einen dichten Wald gesprungen. Fast überall bin ich mehr im Kreis statt geradeaus gelaufen. Größe wird so nur vorgetäuscht.

Die neue Rollenspielwelt ist offen, ja. Denn ich kann jederzeit ein bekanntes Areal erneut besuchen. Ich kann die Historia Crux sogar so einstellen, dass ich zu dem Zeitpunkt ankomme, an dem ich das Gebiet zuerst betreten hatte. Verhalte ich mich in entscheidenden Situationen dann anders als beim ersten Mal, öffne ich neue Ereignisfolgen auf dem verzweigten Handlungsbaum. Selbst dann kann ich aber scheinbar jederzeit in jeden bislang geöffneten Zweig springen. Natürlich ist das offen - schön. Aber auch beliebig. Weil man die Dringlichkeit drohender Konsequenzen nicht spürt, wenn man ohnehin
Durch Raum und Zeit: Solche Tore befördern die zwei Helden durch die vierte Dimension.
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ständig probieren darf, was andernfalls geschehen wäre.

Die Zeit gibt Rätsel auf

Es muss sich erst zeigen, wie sehr sich Schauplätze und Figuren nach unterschiedlichen Entwicklungen unterscheiden - davon konnte ich mir noch kein Bild machen. Ich muss es aber frei heraus sagen: Ich werde den Verdacht nicht los, dass Square Enix das Zeitreisen nicht nur erzählerisch, sondern vor allem zum Strecken des Abenteuers nutzt. Drei Elemente stärken diesen Eindruck: Lange Dialogszenen füllen einen Großteil der Spielzeit und wenn man denn spielen darf, muss man auf engstem Raum auffallend viele Zufallskämpfe bestreiten. Zusätzlich öffnen sich manche Wege erst nach dem Lösen kleiner Rätsel: Einmal musste ich alle Felder einer Plattform überschreiten, durfte jedes Feld aber nur einmal berühren. Ein andermal musste ich durch das Verbinden der richtigen Punkte eine Art Sternbild zeichnen. Auf der einen Seite ist das ein spannender Zeitvertreib - ich habe die Rätsel jedenfalls sehr genossen und freue mich auf knifflige Herausforderungen. Auf der anderen Seite wirken die Rätsel aber aufgesetzt. Sie sind nämlich mit keinem anderen Spielelement verknüpft und wie genau die Lösung eines Puzzlespiels eine Zeitmaschine repariert, wird nie erklärt.

Es entstand das Bild weniger kleiner Schauplätze, die nur deshalb den Eindruck eines großen Abenteuers vermitteln, weil man „dank“ etlicher Zufallskämpfe kaum vorankommt und weil man viele Gebiete mehrmals besuchen sollte. Diese Aussicht - das ist für mich nach den ersten ausführlichen Stunden die große Enttäuschung.

 

AUSBLICK



Wie stark sind die zeitlichen Ebenen miteinander verknüpft? Wie entwickelt sich die Geschichte? Gibt es umfangreiche Nebenmissionen und wie genau wirken sich meine Entscheidungen auf den Fortgang der Handlung aus? Wenn Lightnings großer Gegenspieler plötzlich in verschiedenen Zeitzonen auftaucht und darüber spricht, was mein Handeln anrichtet, wirkt dieses Final Fantasy frisch und unverbraucht - hoffentlich macht es diese Eigenschaft im späteren Verlauf zu seiner Stärke! Auch die von Beginn an frei begehbare Welt hat mich begeistert. Doch die Freude über den spielerischen Fortschritt wurde immer trüber. Denn auch nach mehreren Stunden sind die Nebenaufträge banale Kampf- und Bringdienste. Auch nach mehreren Stunden darf ich mich im Gespräch nur zwischen unbedeutenden Gefühlsduseleien entscheiden. Das unterhaltsame Sammeln von Monstern konnte den Wegfall ausgewachsener Charaktere und Eidolons kaum ersetzen. Und nach mehreren Stunden war ich auch über die aus dem Vorgänger übernommenen Schwächen bei Charakterentwicklung und taktischer Vielfalt enttäuscht. Das zweite Final Fantasy XIII inszeniert noch immer rasante Gefechte vor schicken Kulissen. Es baut allerdings nicht die zentralen Elemente aus, sondern zieht das knorrige Fundament des Vorgängers lediglich in die Breite. Schwächen werden so nur noch deutlicher betont und die neuen Versatzstücke sind nicht so stark, dass sie einen spielerischen Fortschritt einleiten. Auch dieses Final Fantasy muss sich erst entwickeln - ein unterhaltsames Actionrollenspiel wird es allemal. Ein modernes Rollenspiel oder ein großes Final Fantasy sehe ich bislang allerdings nicht.

Ersteindruck: befriedigend
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Kommentare

PanzerGrenadiere schrieb am
weiss einer wie man cie'th rex besiegt? sobald seine hp unter 1000000 fallen hab ich keine chance mehr.
DerSnake schrieb am
Es gibt kein HardMode ( leider) Finde das Spiel ( bis auf paar Optionale Bosse) auch zu einfach. Hätten die lieber mal ein Hardmode angebaut, anstatt ein Easy Mode -.-
PanzerGrenadiere schrieb am
Thjan hat geschrieben:Habe schon sehr lange kein JRPG gespielt und nun mal wieder Lust auf ein Final Fantasy. Kann (oder sollte?) man FF XIII-2 spielen ohne das "Hauptspiel" zu kennen? Gibt es evtl. "bessere" JRPGs dieser Generation? Kann gerne auch in englischer Sprache oder US Import sein. Hauptsache "gut". ;)
resonance of fate, lost odyssey, tales of vesperia, ... und eigentlich jedes rpg. musst halt gucken, welches kampfsystem dir zusagt. resonance of fate und magna carta 2 habenmal ein etwas anderes kampfsystem. eternal sonata auch, aber da hab ich nur die demo gespielt.
~36 stunden und erst 82 artefakte
wollte die archylte-steppe säubern, aber gegen den long gui hab ich noch keine chance und den cie'th hab ich nach 1/3 abgebrochen. im gegensatz zu ff 13 hinterlässt ff 13-2 einen so verdammt guten eindruck und suchtet total. was jetzt noch fehlt ist ein hard mode, den man hoffentlich noch freischalten kann, denn wenn man alles in der "richtigen reihenfolge" macht, dann ist das spiel leider noch leichter als ff 13.
Kid Icarus schrieb am
Thjan hat geschrieben:Habe schon sehr lange kein JRPG gespielt und nun mal wieder Lust auf ein Final Fantasy. Kann (oder sollte?) man FF XIII-2 spielen ohne das "Hauptspiel" zu kennen? Gibt es evtl. "bessere" JRPGs dieser Generation? Kann gerne auch in englischer Sprache oder US Import sein. Hauptsache "gut". ;)
Final Fantasy XIII-2 kann man auch spielen, ohne Teil XIII zu kennen. Es ist aber vorteilhaft, zuerst XIII zu spielen, weil die Story darauf aufbaut und der "Prolog" in XIII-2 nicht gerade allzu viel über die Vorgeschichte verrät. Ist übrigens ein gutes Spiel, Final Fantasy XIII-2.
Ich würde dir unbedingt Xenoblade Chronicles ans Herz legen, wenn du eine Wii besitzt - und wenn nicht, dann leih dir irgendwo für ein paar Wochen eine aus. Meiner Meinung nach das beste JRPG seit Jahren, hat hier auch verdiente 90% bekommen. Ansonsten wären noch Lost Odyssey (Xbox 360) und, wenn es Ende Februar erscheint, The Last Story für Wii interessant.
Thjan schrieb am
Habe schon sehr lange kein JRPG gespielt und nun mal wieder Lust auf ein Final Fantasy. Kann (oder sollte?) man FF XIII-2 spielen ohne das "Hauptspiel" zu kennen? Gibt es evtl. "bessere" JRPGs dieser Generation? Kann gerne auch in englischer Sprache oder US Import sein. Hauptsache "gut". ;)
schrieb am