Vorschau:
»Destruction just got awesome«
Das ist das offizielle Motto des Spiels der Avalance Studios. Ja, genau - den Machern von Just Cause 2, wo es auch schon pausenlos krachte, explodierte und krawummste. Die Entwickler haben dieses Credo beibehalten, aber die Perspektive gewechselt: Renegade Ops wird aus der leicht schrägen Vogelperspektive gespielt. Und auch das Spielprinzip hat sich gewandelt, von der klassischen Ballerei zum mindestens ebenso klassischen Zweistick-Shooter. Am Steuer eines Fahrzeuges oder eines Helikopters hat man nicht nur alle Freiheiten, sondern auch jede Mwenge Waffen, mit denen man für Schrecken unter den Schergen des größenwahnsinnigen »Inferno« sorgt. Wo wir gerade von ihm sprechen: Die Story spielt keine Rolle, wird aber in ordentlichen Comic-Dialogszenen mit englischer Sprachausgabe gut präsentiert.
Zurück zur Freiheit: Die Szenarien, in denen man unterwegs ist (man beginnt auf einer tropischen Insel, später wird's dann verschneit oder auch mal sandig heiß) sind im Großen und Ganzen sehr offen gehalten. Es gibt, von natürlichen Hindernissen mal abgesehen, keine echten Wegbeschränkungen: Wie man zu einem Ziel kommt, bleibt einem selbst überlassen - aber natürlich weist ein Pfeil den optimalen Weg. Was kein Grund ist, sich unbedingt an Straßen und Pfade zu halten. Ganz im Gegenteil, denn es gibt Bonuspunkte für coole Stunts, die in erster Linie dadurch zustande kommen, dass man mit der Karre von einer Brücke oder über einen Hügel springt.
WAMM! WAMM! WAMM!
Zu Beginn hat man die Wahl unter vier Nasen: Armand, Roxy, Diz und Gunnar. Die verfügen nicht über eine jeweils eigene Karre, sondern, viel wichtiger, über ganz persönliche Spezialwaffen. Gunnar z.B. macht mal eben einen auf StarCraft-Belagerungspanzer:
Technisch ist das Spiel extrem fortschrittlich: Exzellente Landschaftsdarstellung, druckvolle Explosionen, mächtig viel Rambazamba. |
Koop? Ja, es dürfen maximal vier Spieler zusammen antreten. Die volle Zahl gibt es nur online, denn da hat jeder Teilnehmer seinen eigenen Bildschirm. Ist man lokal unterwegs, halbiert sich die Zahl der Spieler, die durch einen dynamischen Splitscreen (ähnlich dem in den letzten Lego-Spielen) getrennt werden, sobald sie sich weiter voneinander entfernen. Die Koop-Variante hat aber nicht nur Vorteile: Man hat weniger Zeit für einzelne Aufträge, Items müssen geteilt werden und die Gegner sind etwas widerstandsfähiger - es soll ja auch eine Herausforderung bleiben.
The Expendables 2
Neben dem Fahrzeug besteigt man gelegentlich auch den Helikopter, um aus der Luft für Schrecken zu sorgen. |
Neben dem Fahrzeug ist man immer wieder auch in einem Helikopter unterwegs, was spätestens im Koop-Modus Erinnerungen an den Klassiker SWIV wecken dürfte. Die Steuerung ist auch hier simpel gehalten; man bewegt sich nur auf zwei Ebenen, eine Verstellung der Flughöhe ist nicht möglich. Perspektivisch erinnert Renegade Ops in diesen Augenblicken an den Klassiker Desert Strike, aber das Spielprinzip bleibt Action pur: Man schrabbelt z.B. weit hinaus aufs Meer, wo ein gigantisches Schlachtschiff den Bossgegner mimt - und einen mit MG-Feuer, Raketenschwärmen und selbstmörderischen Helikopters zuschüttet.
Mittlerweile gibt es extrem gut aussehende Arcade-Titel - Renegade Ops ist bereits in der unfertigen Version einer der besten: Die Insel, auf der ich meine ausufernden Runden drehte, ist herrlich lauschig, voll bewachsen, mit Palmen, Feldern, Stränden, dichten Wäldern und heimeligen Dörfchen - deren Häuser man mit genug Schwung in einen zusammen bröckelnden Schutthaufen verwandeln kann. Aber am befriedigendsten - ja, auch die primitiven Sinne müssen erfreut werden - sind die Explosionen: Diese mächtigen, farbgewaltigen, wummernden, krachenden Explosionen!
Ausblick
Zweistickshooter gibt’s gerade in der Xbox Live Arcade wie Mohnblumen in Kolumbien - und dennoch dürfte Renegade Ops aus der Masse hervor stechen wie ein Wookie unter Ewoks. Das liegt nicht nur, aber zum großen Teil an der wahnwitzigen Präsentation, die für einen Arcade-Titel Maßstäbe setzt: Das Just Cause 2-Gerüst liefert auch aus der Vogelperspektive höchst beeindruckende Bilder, die irrsinnigen Explosionen und das wunderbar befriedigende Kaputtmach-Physikmodell ergeben einen Rambazamba-Cocktail, der sich gewaschen hat! Spielerisch bleiben die Schweden den grundsätzlichen Grenzen des Genres treu, erweitern sie aber um verschiedene Vehikel sowie die beeindruckende offene Spielwelt. Schon allein mit diesen Zutaten wäre Renegade Ops sehr interessant - wenn jetzt auch noch der Koop-Modus rockt, dann prophezeie ich diesem Titel eine goldene Zukunft!
Ersteindruck: gut
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