Automatischer Gefechtsablauf
Welche Rolle spielen die Drachen in der Story? Der Held besitzt seine Fähigkeiten als "Erweckter" nur, weil sie ihm das Herz rausreißen...
Das wäre zu verschmerzen, wenn sie clever agieren würden, aber da werden Feuerstürme ausgelöst, obwohl die meisten Feinde schon tot sind oder jene Monster attackiert, die am ungefährlichsten sind. Und in so manchem Dungeon stürzen sie einfach mal zwei Etagen tiefer und kommen nicht zurück, weil sie gegen eine Säule laufen. Trotzdem sind sie im Trio unheimlich schlagfertig: Es ist möglich, dass man sich als Held komplett zurückzieht und das Gefecht in Seelenruhe beobachtet, während selbst mittlere Bosse quasi von alleine erledigt werden. Es ist unheimlich schade, dass der Held nicht mehr taktischen Einfluss ausüben kann und muss. Ob sein Einsatz später entscheidender ist? Ob die aktuell zu leicht, zu automatisiert ablaufenden anmutenden Gefechte ihn noch als Einzelkämpfer fordern werden? Abwarten.
Das Interessanteste am Kampf ist jedenfalls das Erklettern größerer Kreaturen: Egal ob Zyklop oder Riese – man kann nah ran, um nach ihnen zu greifen und an die Stellen kraxeln, die vielleicht besonders verwundbar sind. Und genau wie in Shadow of the Colossus kann man während dessen mit der Klinge zuschlagen. Hört sich gut an, ist aber alles andere als faszinierend und sieht nur dann ansehnlich aus, wenn man gerade nicht halb im Körper der Kreatur verschwindet oder die Kamera nicht wie wild rotiert. Immerhin ist das eine effektive Methode, um auch einzelne Gliedmaßen abzutrennen – und wenn man mit dem Kopf einer Hydra auf dem Wagen durch das Land zieht, hat das einen gewissen Reiz.
Kämpfe hier, kämpfe da
Vorsicht, der Riese naht: Sowohl über als auch unter Tage gibt es mächtige Kreaturen.
Es gehört zu einer der frühen Missionen, diese Ladung mit der mythischen Beute zu eskortieren. Dabei wird man immer wieder von Goblins und Harpyien angegriffen und kann die Ochsen über einen Schlag zu mehr Tempo animieren. Optimistisch stimmt eine der späteren Missionen, in der man das Dungeon Everfall unter der Stadt erkunden und mehr über das dortige Monster erfahren soll, denn man muss sich um Licht für seine Lampen kümmern, es gibt kleine Schalterrätsel und am Ende wird man auch mal zu einer Flucht gezwungen. Ansonsten beschränken sich viele Aufgaben auf hier kämpfen, da kämpfen und dort kämpfen. An einem Aushang in Gran Soren steht Folgendes zur Wahl: Töte 36 Skelette, töte zwei Oger, töte 45 Hasen – interessant ist anders.
Schön ist, dass die Gefährten ab und zu ihre Kommentare zur aktuellen Quest oder dem Land als solchem abgeben. Nervig ist, dass manchmal alle drei gleichzeitig Unsinn plappern, nicht selten mitten im Kampf, und bisher eher wie Bots als Charaktere mit Emotionen wirken – wenn sie sterben, kehren sie einfach zurück in ihre Welt und können später wieder angeheuert werden. Warum lehnen sie da nicht mal ab, wenn man sie zu oft verheizt?
Capcom verspricht, dass man das Verhältnis zu ihnen über seine moralischen Taten, spezielle Quests und individuelle Geschenke ausbauen kann. Manchmal würde man sich allerdings schon freuen, wenn man ihnen das automatische Öffnen von Kisten verbieten könnte, denn danach muss man umständlich in ihren Rucksäcken wühlen, falls etwas Relevantes dabei war. Immerhin findet man zig Items, die sich wie Gift und Pfeile kombinieren lassen. Bisher lässt sich noch nicht abschätzen, wie relevant diese Interaktion zwischen Gefährten und mit Gegenständen letztlich ist. Aber das künstliche Figurenverhalten erinnert bisher eher an die Steinzeit des Genres.