Far Cry 317.08.2012, Benjamin Schmädig
Far Cry 3

Vorschau:

Far Cry 3 (ab 17,43€ bei kaufen) hatte auf der E3 einen sehr guten ersten Eindruck hinterlassen - der Grund war das Versprechen einer cleveren Geschichte. Aber auch die Aussage der Entwickler, man habe die Kritik am Vorgänger verstanden und die offene Inselwelt sowohl lebendiger als auch spielerisch interessanter gestaltet, weckte meine Hoffnung auf eine famose Fortsetzung.

Far Creed

In Köln war ein Teil der kompletten Welt, laut Ubisoft etwa 1/20 des gesamten Areals, erstmals frei begehbar. Und tatsächlich: Hier ist bedeutend mehr los! Eine knappe halbe Stunde ist zwar viel zu wenig, um das Gebiet umfassend zu erkunden, aber die Verbesserungen sind spürbar. Das Wichtigste zuerst: Straßensperren gibt es immer noch - sie verschwinden allerdings, sobald man das Gebiet für die Rebellen erobert.

Das Gebiet erobern? Tatsächlich erinnert die tropische Idylle an Assassin's Creed, weil Inselurlauber Jason Brody erst das Störsignal eines Funkturms entfernen muss, bevor seine Karte mögliche Ziele anzeigt. Dann erkennt er u.a. Camps der Piraten, die er mit Gewalt für seine eigenen Rebellen einnehmen kann. Die Piraten werden anschließend zwar gelegentlich in das Territorium eindringen, aber von Rebellen zurückgeschlagen - eine Eroberung ist hier von Dauer.

Jason Brody: Jäger und Sammler

Die Rebellen wohnen übrigens in kleinen Dörfern, in denen Jason Waffen kaufen kann. Aus eigenhändig gesammelten Pflanzen stellt er außerdem Heilmittel her und auch Ausrüstung wie größere Taschen kann er selbst erzeugen. Als Material dient ihm u.a. das Fell toter Tiere.

Immerhin gibt es nicht nur harmlose scheue Kreaturen, sondern auch solche, die angreifen, wenn sie gereizt werden sowie Raubtiere, die Brody von Beginn an

Den Schusswechseln fehlt derzeit noch der rechte Rumms.
Ausgerechnet den Schusswechseln fehlt derzeit noch der rechte Rumms.
feindlich gesinnt sind. Selbstverständlich nutzt er zudem Fahrzeuge, Boote sowie Gleiter und ein weiteres, noch geheimes Fortbewegungsmittel der Lüfte, um Entfernungen zu überwinden.

Paparazzo

Und er darf eine Vielzahl an Missionen erledigen: Ich habe z.B. einen per Steckbrief gesuchten Piraten ausfindig gemacht und musste ihn mit dem Messer töten - das war unbedingte Voraussetzung. Ähnliche Herausforderungen drehen sich um die Jagd gefährlicher Tiere wie z.B. Bären. Nicht zuletzt findet man in vielen Ecken Geld oder wertvolle Fundsachen. Diese Welt ist in der Tat eine bedeutend größere! Was mich noch nicht vollends überzeugt hat, ist die Action, denn obwohl Jason seine Gegner leise mit Pfeil und Bogen ausschalten, mit Brandpfeilen den Dschungel anzünden oder mit ratterndem Gewehr ein Lager stürmen kann, fühlt sich die Action vergleichsweise unspektakulär an. Auch Explosionen zünden schwächer, als ich es erwartet hatte.

Auch grafisch überzeugt Far Cry 3 zwar mit einer hohen Sichtweite. Unscharfe Details fallen aber häufiger auf, während ich der auffälligen Farbenfreude bislang weniger abgewinnen kann als dem glaubwürdigeren Afrika. Zumindest darf ich auch als Jason aber eine Finesse nutzen, die mir als (bemühter) Taktiker entgegen kommt: Mit einem Blick durch seinen Fotoapparat markiert er feindliche Wachen schon aus der Entfernung heraus.

Ausblick

Begeistert hat mich die neue Inselwelt noch nicht: Ausgerechnet der Action fehlt die wuchtige Kraft, die im Vorgänger eindrucksvoller wirkte. Kleine technische Schwächen trüben das Gesamtbild ebenfalls. Dennoch macht es mehr Spaß, dieses Paradies zu erkunden, weil nicht nur die Tier- und Menschenwelt belebter ist, sondern auch die Handlungsmöglichkeiten erweitert wurden. Hoffentlich ist Far Cry 3 keine Spielweise zum Selbstzweck und hoffentlich öffnet vor allem die viel versprechende Geschichte interessante Einblicke - ich bin sehr gespannt auf diesen Trip!

gc-Eindruck: gut

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