Hat man den USK-Kontrolleuren eine der besonderen
Special Editions versprochen? Wie dem auch sei, verwunderlich ist es schon. Allerdings muss man auch bedenken, dass die Gewalt hier stark relativiert wird und nicht so exzessiv ist, wie es klingen mag. Denn wenn
Typisch Cheerleader: Ohne Puschel geht nichts!
man die Zombies zerteilt, erscheint A) ein wunderschöner Regenbogen und B) flatschen keine Innereien durch die Gegend. Außerdem bleiben erledigte Gegner nicht liegen. Dennoch geht es gut zur Sache. Nur nicht so bluttriefend und schon gar nicht so ernst wie in Dead Island oder Dead Rising.
3D Final Fight mit Kettensäge
Die ursprüngliche Hoffnung meinerseits, dass sich Juliet evtl. in den Fußstapfen meiner Lieblingshexe bewegen könnte, wurde jedoch schnell zerschlagen. Denn wo sich Bayonetta an Titeln wie Devil May Cry orientiert, beschreitet die Blondine mit dem kurzen Röckchen eher den dreidimensionalen Final Fight-Weg. Die Kombos, die sie mit Pompons und Kettensäge zu leisten imstande ist, sind überschaubar - in der Anfangsphase sogar extrem, so dass sich in der ersten halben bis dreiviertel Stunde eine gewisse Monotonie breit macht. Im Laufe der Zeit kann man zwar neue Kombos und Spezialattacken erlernen, doch man wird dabei aller Voraussicht nach nicht an die Vielfalt der Hexe heran kommen.
Doch mit den ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sorgt Juliet für eine Menge Spaß. Sie zeigt größtenteils geschmeidige Animationen, bei denen sie sogar immer wieder (ihrem Status als Puschel-Schwingkönigin folgend) Cheerleading-Bewegungen einbaut, bevor es mit dem Zombie-Zerteilen weitergeht. Und mit dem Belohnungssystem kommt sogar ansatzweise so etwas wie "Verpflichtung zu einer stilvollen B-Note" hinzu. Denn man bekommt wesentlich mehr Goldmünzen (Währung zum Freischalten von Specials und neuen Bewegungen), wenn man die Zombies erst schwächt und dann in ihrem
In der Arcade warten auch Variationen bekannter Spielhallen-Klassiker, in der Juliet die Hauptrolle übernimmt.
Schockzustand köpft - noch mehr, wenn man mindestens drei Untote mit einem Kettensägenhieb enthauptet. Und so wird über einfachste Mittel ein taktisches Element eingebaut: Versuche ich "Skillkills" zu bewerkstelligen, um schneller zu den nächsten Upgrades zu kommen, nehme aber dafür die Gefahr von Verletzungen oder dem Ableben Juliets auf mich, oder kämpfe ich nur um das Überleben?
Dabei ist sie jedoch nicht nur auf ihre akrobatischen Fähigkeiten und die gut geölte Kettensäge angewiesen. Später kommen gelungene Ballersequenzen hinzu, Retro-Level, in denen man in Variationen von Pac-Man oder Elevator Action gegen die Untoten antritt, sorgen ebenfalls für Abwechslung und sie kann ihren Freund Nick in zahlreichen Spezialangriffen nutzen. Dass eben dieser Nick normalerweise als reanimierter und stets kommentierender Kopf an ihrer Seite hängt, nachdem er einem
Zombieangriff zum Opfer gefallen ist, macht die Sache nur skurriler. Doch er ist nicht nur als Smartbomb einsetzbar. Manchmal findet man kopflose Untote, denen man Nick "aufsetzen" kann und den Juliet dann mit Cheerleading-Moves (verkleidet als simpler Reaktionstest) dazu bringt, meist explosive Gegenstände von Punkt A zu Punkt B zu bringen, um dort z.B. eine Wand zu sprengen. Ich hoffe, dass noch mehr und anspruchsvollere dieser Rätsel in den Abschnitten versteckt sind, die weitgehend linear und technisch nur selten mehr als durchschnittlich wirkten.