Klassen. Pfade. Nexus.
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Mit den Pfaden und ihren eigenen Missions-Strängen soll das Erlebnis persönlicher werden.
Wenn ich die letzten Videos zum Online-Rollenspiel Wildstar Revue passieren lasse, gibt es vor allem actiongeladene Kampfszenen sowie eine in diesem Genre eher ungewöhnliche Dynamik hinsichtlich der Bewegung. All das erinnert mich eher an ein "konsoliges" Action-Adventure als an einen Titel, der es versucht, mit World of Warcraft und anderen Schwergewichten aufzunehmen. Dementsprechend gespannt war ich, als ich auf dem farbenfrohen Planeten Nexus selbst spielen konnte. Drei Klassen-Pfad-Kombinationen standen mir zur Verfügung, ich habe mich für einen Arkanschützen entschieden, der dem Wissenschafts-Pfad folgt.
Jetzt mal halblang. Klassen? Pfade? Was? Jetzt dürfte der richtige Zeitpunkt sein, um etwas über den erzählerischen und mechanischen Hintergrund zu sagen. Auf Nexus streiten zwei Fraktionen um die Vorherrschaft: Die Verbannten, eine Gruppe Aufständischer sowie das Dominion, eine alt hergebrachte elitäre, militaristische Gruppierung. Die Fraktionen wiederum setzt sich aus vier Völkern zusammen, von denen jedes für sich einen guten Grund hat, mit einem Volk der gegnerischen Fraktion im Clinch zu liegen. Die derzeit bekannten vier Figurenklassen Kämpfer (klassischer Tank), Arkanschütze (erinnert an den Schmuggler aus The Old Republic), Meuchler (Unterstützungs-Tank mit Schleichfähigkeiten) , Esper (entspricht von der Beschreibung in etwa dem Mesmer aus Guild Wars) stehen jedem Volk zur Verfügung. Doch die Klassenwahl, die die Art der kämpferischen Auseinandersetzung beeinflusst, ist beinahe sekundär. Viel wichtiger ist die Wahl des sogenannten Pfades.
Klare Strukturen, mitunter grelle Farben: Der gewählte Comic-Stil steht Nexus gut zu Gesicht.
Dahinter verstecken sich mit dem Soldaten, dem Siedler, dem Kundschafter sowie dem Wissenschaftler vier Berufe, die je nach Wahl das Spielerlebnis entscheidend beeinflussen sollen und die nach der initialen Entscheidung auch nicht mehr geändert werden können. Denn je nach Beruf bekommt man ein ganzes Set neuer pfadspezifischer Missionstypen zugeteilt, die bestimmte Spielweisen unterstützen.
Persönliches Erlebnis
Wer hauptsächlich Aufgaben bestreiten möchte, die mit dem Kampf bzw. dem Ausschalten von Gegnern zu tun haben, wählt den Soldaten. Wer eher die Gegend erforschen möchte, schnappt sich den Pfad des Kundschafters. Als Wissenschaftler katalogisiert man u.a. Flora und Fauna. Wer den anderen Spielern eher mit nützlichen Bauten helfen möchte, kann als Siedler über Nexus wandern und Gebäude errichten. Wobei auch die Aufgaben der anderen Pfade immer einen Zusammenhang mit dem Fortschritt von Verbannten sowie Dominion haben und der gesamten Fraktion Vorteile bringen sollen. In der zur Verfügung stehenden kurzen Spielzeit ließen sich jedoch noch keine Rückschlüsse über den Zusammenhang oder etwaiger Wechselwirkungen der Pfade ziehen.
Was ich allerdings feststellen konnte: Es war eine interessante Abwechslung vom Kampfalltag, mit dem Wissenschaftler Berge z.B. per Doppelsprung zu erklimmen, mit
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Der Kampf um den Planeten Nexus läuft auf Hochtouren.
meinem Dienstroboter Gesteinsformationen zu scannen und nach und nach die Nexus-Enzyklopädie mit allem Wissenswerten zu füttern und somit vielleicht sogar die eine oder andere Schwäche der Feinde ans Tageslicht zu fördern. Ob diese Erlebnisse unter dem Strich für eine derart starke Unterscheidung des Spielerelebnisses sorgen wie seinerzeit die Berufe in Star Wars Galaxies, wo man sogar als Koch oder Tänzer über die Runden kommen und seinen Beitrag leisten konnte, bleibt abzuwarten, wäre aber wünschenswert. Abseits der Pfad-Missionen gibt es zahlreiche Aufgaben, die allen Spielern zur Verfügung stehen. Dabei baut man auf zwei klassische Systeme: Stationäre Quest-Geber sowie dynamische Aufgaben, die man "im Vorbeigehen" entdeckt bzw. durch Aktionen, Kämpfe oder Gegenstände auslöst. Leider konnte ich bei all diesen Missionen nur selten Abweichungen vom üblichen "Töte soundsoviele …" oder "Bringe bzw. Hole dies" finden.