Vorschau: Beatbuddy: Tale of the Guardians (Musik & Party)

von Eike Cramer



Beatbuddy: Tale of the Guardians: Musikalischer Unterwasserausflug
Beatbuddy: Tale of the Guardians
Entwickler:
Publisher: -
Release:
kein Termin
06.08.2013
kein Termin
07.08.2015
07.08.2015
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos

Im Erstlingswerk der Entwickler von Threaks dreht sich alles um Musik: Beatbuddy verbindet typische Geschicklichkeits-Elemente mit einem musikalischen Gesamtkonzept. Wir haben in der Vorschau einen Blick auf die ersten Welten geworfen.



Gefahr für die Harmonie

Video
Plattformer trifft Musik: Beatbuddy schwimmt duch eine musikalische Unterwasserwelt.
Meine Schwester Harmony braucht Hilfe. Sie verfolgt Prinz Maestro, der die Musik von Symphonia kontrollieren will – und ich muss ihr beistehen, damit die Welt nicht ins Chaos stürzt. Mehr Informationen habe ich nicht, als ich geweckt werde. Ich bin Beatbuddy, eine mystische Kreatur, die Ähnlichkeit mit einem kleinen blauen Geist hat und große Kopfhörer trägt. Ich navigiere in der Tradition von Titeln wie Aquaria durch eine gezeichnete 2D-Kulisse, vorbei an Hi-Hat-Krabben und Bassdrum-Korallen. Symphonia ist eine Unterwasserwelt und entsprechend frei schwimme ich durch die Höhlen und Riffe.

Die gesamte Spielwelt ist durchsetzt von Musik: Jedes Element, jeder Gegner und jedes Hindernis sind abgestimmt auf den Beat des Songs, der den Takt der Level vorgibt. So muss ich z.B. im richtigen Rhythmus durch Blasenvorhänge stoßen, meinem Untersee-Gefährt auf den richtigen Zählzeiten das Dash-Kommando geben oder dem Beschuss der Syntheziser-Schnecken ausweichen, die in bestimmten, der Musik entsprechenden Mustern feuern. Insgesamt wird aber zu wenig Abwechslung geboten und einige Elemente der Level wirken generisch. Das Artdesign und die Kulisse sind  zwar gelungen, können

Das Artdesign ist zwar gelungen, kann aber keine neuen Maßstäbe setzen
Das Artdesign ist zwar gelungen, kann aber keine neuen Maßstäbe setzen
aber insgesamt keine neuen Maßstäbe setzen.

Auch die Musik ändert nichts am durchwachsenen Ersteinduck: Die Swing-Loops der ersten Welten sind zwar nett und stören nicht, schaffen es aber auch nicht, echte Akzente zu setzen. Ich komme nicht so recht in einen von der Musik unterstützen Spielfluss, sondern nehme sie schnell nur noch als Hintergrundelement wahr.

Eintönige Rätselpassagen

Auf meiner Reise durch Symphonia muss ich immer wieder Rätsel lösen, Schlüssel finden, Korallen-Barrieren zerstören und Geschicklichkeitspassagen überwinden. Das Problem an der Sache ist, dass die Aufgaben der ersten Level zu durchschaubar und beliebig sind, um mich zu motivieren. Meist muss irgendwo ein Schlüssel gefunden werden, um ein Tor zu öffnen, damit mein Untersee-Gefährt hindurchschlüpfen kann.  Dazu gilt es in der Regel mit Hilfe der katapultartigen Bassdrum-Korallen sowie reflektierenden Plattformen durch Barrieren zu brechen, um dort den Schlüssel einzusammeln.

Auch Gefährte gibt es: dieses U-Boot begleitet mich durch die ersten Welten.
Auch Gefährte gibt es: dieses U-Boot begleitet mich durch die ersten Welten.
Beatbuddy besitzt zu Beginn nur wenige Fähigkeiten: So kann nur er auf Tastendruck zuschlagen oder kurze Zeit schnell beschleunigen, um Hindernissen  auszuweichen.  Bis auf einige kontextsensitive Aktionen in der Umgebung hat der kleine Weltenretter also kaum Handlungsoptionen und es bleibt abzuwarten, ob die Palette an Fähigkeiten sich im späteren Spielverlauf vergrößert – eine Waffenerweiterung meines U-Bootes in der Mitte der zweiten Welt lässt diesbezüglich hoffen.

Das Ziel der Reise gerät zu schnell in Vergessenheit.  Manchmal fällt es mir schwer mich zu erinnern, warum ich eigentlich Symphonia erkunde. Die Weltenretter-Quest rückt bereits in der ersten Stunden so stark in den Hintergrund, dass man von Höhle zu Höhle schwimmt, Tore öffnet und aufgesetzt witzigen Charakteren begegnet, ohne eigentlich zu wissen, warum man das gerade macht. Hier muss im Verlauf des Spiels erzählerisch mehr passieren, um genug  Motivation für das musikalische Abenteuer zu erzeugen
 

AUSBLICK



Nach den ersten beiden Welten von Beatbuddy bin ich ernüchtert: Trotz des ordentlichen Artdesigns wirken einige Teile der Kulisse zu generisch. Zudem kann mich die Musik, eigentlich das zentrale Spielelement des Plattformers, noch nicht überzeugen: Sich ständig wiederholende Swing-Samples, die nur bei unterschiedlichen Gegnertypen leicht variieren, langweilen ziemlich schnell. Auch der Einfluss meiner Handlungen auf die Songs ist zu gering. Aber: Sollten sich Weltendesign und vor allem die Hintergrundmusik im Verlauf des Spiels noch steigern könnte Beatbuddy doch noch den richtigen Ton treffen. Potential ist auf jeden Fall vorhanden, sofern man auch der Geschichte etwas mehr Aufmerksamkeit widmet. Die Idee von Musik, die sich durch alle Spielelemente zieht, ist witzig und bereits ordentlich integriert. Es fehlt nur etwas an Dynamik und Abwechslung: Wie wäre es zum Beispiel mit einem schnelleren Rock oder Elektro-Track? Davon abgesehen funktioniert die Steuerung bereits präzise und die Level haben durchaus stimmungsvolle Momente. Sollten noch die Rätsel an Komplexität zunehmen würde aus einer guten Idee auch ein gutes Spiel. So bleibt zunächst ein insgesamt befriedigender Eindruck mit Luft nach oben. 

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