Lego Batman 2: DC Super Heroes24.05.2012, Paul Kautz
Lego Batman 2: DC Super Heroes

Vorschau:

Die Lego-Spiele von Traveller’s Tales waren nie dafür bekannt, klein oder zu schnell durchgespielt zu sein. Falls doch irgendjemand mal das Gefühl hatte, in einem Klotz-Spiel nicht genug für sein Geld zu bekommen, dürfte sich dieses Gefühl spätestens mit Lego Batman 2: DC Super Heroes (ab 4,19€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) auflösen. Denn das ist groß. Verdammt groß. Riesig, möchte man sagen!

Es ist Crossover-Zeit!

Was kann schon Gutes dabei rauskommen, wenn sich zwei der teuflischsten Bösewichter aller Zeiten zusammentun, um für Schrecken in den Straßen von Gotham zu sorgen? Auf der einen Seite: Der Joker, immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Auf der anderen: Lex Luthor, nach wie vor mit Glatze, dieses Mal allerdings mit Lego-Stecker drauf. Wer stellt sich dieser dunklen Macht entgegen? Natürlich Batman und Robin! Die beiden liefern sich zum Auftakt von Lego Batman 2: DC Super Heroes (LB2) eine furiose Schlacht gegen die Schergen der beiden, inkl. Harley Quinn, dem Riddler und Two-Face. Doch schnell wird klar, dass selbst das dynamische Duo nicht genug ist...

50 Figuren sollen es sein, Helden und Schurken: Neben den bereits erwähnten bekommt man es auch früher oder später mit Superman, Poison Ivy, Mr. Freeze, Wonder Woman, Bane, Supergirl, The Flash, Catwoman oder Green Lantern (der aus Darstellungsgründen seinen grünen Ring nicht am Finger, sondern in der Tasche trägt und ihn bei Bedarf heraus kramt) zu tun. Alle sollen über einige ihrer bekannten Superkräfte verfügen, außerdem wird die musikalische Begleitung des Spiels an den jeweils aktuellen Helden angepasst: In der Bathöhle gesellen sich die düsteren Töne von Danny Elfmans ursprünglichem Batman-Thema zum Flattern der Fledermäuse. Und es ist schon ein ziemlich

Alle Helden sind schon da. Oder fast alle. Insgesamt tummeln sich 50 bekannte DC-Figuren im Spiel.
Alle Helden sind schon da. Oder fast alle. Insgesamt tummeln sich 50 bekannte DC-Figuren im Spiel.
cooles Gefühl, mit Plastiklocke Superman im Tiefflug durch Gotham zu zischen und dabei John Williams‘ ikonisches Orchesterstück zu hören.

Apropos hören: Es gibt einiges auf die Ohren! Seid ihr bereit für die Sensation schlechthin? Die Lego-Figuren...

...wartet... es kommt gleich...

...reden! Es wird gesprochen! Panik in den Straßen, kreischende Blondinen, die Erdkruste bricht auf! Okay, ganz so sensationell ist das dann vielleicht doch nicht, aber für die Serie stellt das eine Revolution dar. Denn bislang war eines der Markenzeichen der Reihe, das sowohl im Spiel als auch in den amüsanten Zwischensequenzen stets gebrummt und gebrabbelt, aber nie richtig gesprochen wurde. Das ist jetzt anders: Alles und jeder schwatzt und plaudert, die Dialoge sind witzig, die Einzeiler kommen gut. Schade nur, dass wohl nicht Mark Hamill wieder den Joker vertont.

Spielerisch bleibt grundsätzlich alles beim Alten: Die ganze Welt besteht aus mehr oder weniger großen Lego-Steinen, die sich auseinander kloppen und zum Teil wieder zu ganz neuen Formen zusammensetzen lassen. Es gibt jede Menge Puzzles, die man sehr oft im Team angehen muss. Entweder in Zusammenarbeit mit der zuverlässig anbei trottenden KI oder mit einem auf der Couch hockenden Freund, der Spaß am dynamischen Splitscreen hat - einen Online-Modus wird es auch dieses Mal wieder nicht geben. Und natürlich wird wieder gekämpft, wobei es jetzt ein rudimentäres Kombo-System gibt: Erledigt man mehrere Gegner schnell hintereinander, kassiert man mehr Punkte und Lego-Steinchen.

Sehr praktisch für Kurzspieler ist, dass es jetzt innerhalb der Missionen nicht nur Checkpunkte, sondern auch Speicherstationen gibt, an denen man den Spielstand sichern darf. Und Bling-Fans erfreuen sich daran, dass in LB2 die bislang schönsten Plastikklötze überhaupt präsentiert werden: Die Stadt ist detailreich und verspielt aufgebaut,

Jeder Held verfügt über seine typischen Superkräfte, die auch und gerade bei den vielen Puzzles eingesetzt werden müssen.
Jeder Held verfügt über seine typischen Superkräfte, die auch und gerade bei den vielen Puzzles eingesetzt werden müssen.
es sind mehr Figuren denn je im Bild (gut für glaubwürdig bevölkerte Straßen), die Wetterverhältnisse ändern sich dynamisch.

Super Robin Ball Deluxe

Wie bereits erwähnt: Gotham City ist groß. Verdammt groß. Die Metropole platzt aus allen Nähten, die meisten bekannten Lokalitäten sind in beeindruckendem Umfang am Start: Arkham Asylum, der Zoo, Wayne Manor oder Acme Chemical Plant laden zum Besuch ein. Die Stadt selbst ist ein riesiger Spielplatz, von dem aus man in die Haupt- und Nebenmissionen aufbrechen oder sich auf die Suche nach vielerlei verstecktem Kram (wie den bekannten goldenen Blöcken) machen kann. Entweder zu Fuß (wobei die Figuren nach kurzem Trotten in einen praktischen Sprint verfallen), durch die Lüfte (manche Helden können ja fliegen) oder in einem der vielen, vielen Fahrzeuge - vom

Die alte Grinsebacke ist zurück: Der Joker kollaboriert mit Lex Luthor, um ganz Gotham in Angst und Schrecken zu versetzen.
Die alte Grinsebacke ist zurück: Der Joker kollaboriert mit Lex Luthor, um ganz Gotham in Angst und Schrecken zu versetzen.
Eiswagen über das Batmobil bis hin zu Wonder Womans Reitlöwen ist genug Mobilkram vorhanden.

Wie schon im ersten Lego-Batman-Teil haben einige Akteure wieder die Wahl unter verschiedenen Anzügen, die strategisch in den Missionen verteilt sind. Batman kann z.B. zum »Sensor Suit« greifen (mit dem er sich nicht nur kurzzeitig unsichtbar machen, sondern auch durch Personen und Wände hindurch sehen kann) oder sich mit dem »Electricity Suit« elektrisch aufladen und Maschinen bedienen. Robin hingegen erhält mit dem »Acrobatic Suit« einen praktischen Stock, mit dem nicht nur die Kämpfe einfacher werden, sondern sich auch spontane Treppen bauen lassen. Außerdem ist es ihm damit möglich, sich Super-Monkey-Ball-kompatibel von einer großen Kugel umschließen zu lassen und durch den Level zu kullern bzw. entsprechende Rollschalter zu bedienen. Während er mit dem »Hazard Suit« nicht nur unter Wasser spazieren, sondern auch ganz wie ein gewisser Herr Mario mit Wasser um sich spritzen kann.

Ausblick

Ein bisschen Angst habe ich ja schon - Angst vor labernden Lego-Figuren! Nicht, dass ich befürchte, dass mich der grinsende Joker oder der plastikglänzende Lex Luthor bis in meine Träume verfolgen. Ich fürchte nur, dass die Spiele dadurch etwas Charme verlieren. Klar machen die guten Sprecher die Dialoge verständlicher - auf der anderen Seite entfällt dadurch ein gewisses Slapstick-Element, das für mich immer zum Lego-Erlebnis dazu gehörte. Aber vielleicht macht es die Spiele ja noch besser, wer weiß? Die Dialoge, die ich bislang zu hören bekamen, waren jedenfalls super. Und am Spielgefühl selbst gibt es nichts zu rütteln: Zwar ist es in seiner Basis unverändert (und damit immerhin schon sieben Jahre alt), aber viele sinnvolle Verbesserungen wie das Kombosystem, die Sprints oder die Checkpunkte sorgen dafür, dass der alte Braten noch nicht müffelt. Von Umfang, der wahnwitziger als je zuvor zu sein scheint, mal ganz zu schweigen. Unerwartete Spaß-Revolutionen erwarte ich nicht, freue mich aber trotzdem auf das Spiel.

Ersteindruck: gut

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