Vorschau: Watch Dogs (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
27.05.2014
27.05.2014
27.05.2014
27.05.2014
kein Termin
20.11.2014
27.05.2014
Erhältlich: Digital (Steam), Entwicklerseite
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Spielinfo Bilder Videos
Bumm bumm!

Gewalt ist nicht immer eine Lösung - manchmal aber schon.
Gewalt ist nicht immer eine Lösung - manchmal aber schon.
Mit Far Cry & Co hat das Studio in Montreal bereits einige Erfahrungen mit Shootern gesammelt – entsprechend wird auch Watch_Dogs davon profitieren, wenn Aiden mit dem gewohnten Arsenal von Pistolen über Gewehre bis hin zu Granatwerfern loslegt. Daneben werden aber auch diverse Gadgets eine Rolle spielen, die via Crafting selbst zusammengebaut werden müssen, darunter Störsender, Peilsender oder der Attractor, der durch Geräusche für Ablenkung sorgt.

Wie man seine Ziele erreicht, soll oft dem Spieler selbst überlassen werden: Agiert er unauffällig nach bester Stealth-Manier und schaltet seine Widersacher still im Nahkampf aus? Oder geht er den Rambo-Weg und lässt die Waffen sprechen? Greift er lieber zum Hightech-Schnickschnack, um Probleme möglichst stilvoll zu lösen? Gerade diese verschiedenen Ansatzmöglichkeiten könnten sehr interessant werden. Für Leute, die es gerne krachen lassen, wird sich auf jeden Fall die Fokus-Mechanik als nützlich erweisen – so nennen die Entwickler die klassische Zeitlupenfunktion. Mit ihr visiert man nicht nur die Köpfe der Gegner in aller Ruhe kann, sondern kann auch Hacks initiieren, was z.B. im Rahmen einer Verfolgungsjagd bei hohem Tempo nur schwer machbar wäre.

Handy-Spielereien

WasEin Knopfdrück genügt und schon löst man an der nächsten Kreuzung eine Massenkarambolage aus.
Was kann man heute alles mit einem Handy anstellen: Da wird gesurft, Musik gehört, fotografiert und gedaddelt. Für Watch_Dogs haben sich die Entwickler ebenfalls einige unterhaltsame Spielereien einfallen lassen, für die man sein Smartphone abseits des Hackings einsetzen kann. Da wäre z.B. die App, die ähnlich funktioniert wie das populäre Shazam: Hört man einen Song, zückt man einfach sein Handy, startet die App und bekommt Sekunden später den Titel geliefert, den man sich anschließend im internen Store kaufen kann – wohlgemerkt mit der spielinternen Währung und nicht etwa Mikrotransaktionen, wie die Entwickler ausdrücklich betonen. Hat man sein Lieblingsstück gefunden, kann man sogar Lautsprecher hacken und die ganze Stadt mit seiner Playlist befeuern.

Hin und wieder kann man Passanten beobachten, die seltsam ihr Handy vor das Gesicht halten und sich merkwürdig durch die Menschenmenge bewegen. Was tun sie bloß da? Ganz einfach: Sie zocken! Und wenn sie das können, dann der Spieler selbstverständlich auch: Auf dem Handy wird es eine ganze Reihe von AR (Augmented Reality)-Spielen geben. Eines von ihnen funktioniert ähnlich wie Face Raiders auf dem 3DS. Hier müssen die Passanten allerdings von Alien-Glibber  befreit werden – ein lustiges Spiel im Spiel mit Highscore-Liste und allem, was dazu gehört.

Sim City

CheckZüge eignen sich als hervorragendes Fluchtmittel.
Für Watch_Dogs, das sich bereits seit vier Jahren in fünf Ubisoft-Studios unter dem Codenamen „Nexus“ in Entwicklung befindet, wurde mit der Disrupt Game Engine ein eigenes Technologie-Gerüst entwickelt, um den Ansprüchen der eigenen Visionen gerecht zu werden. Vor allem der Simulationsaspekt steht für die Macher im Vordergrund: Dieses Chicago soll wie eine reale, lebendige Stadt wirken, in der keine geskripteten Roboter-Personen durch die Straßen wandeln. Zufälle und eine hohe Dynamik sollen das Geschehen bestimmen, das Verhalten der NPCs mit ihrem eigenen Alltag nachvollziehbar sein.

Schon in den ersten Videos fielen die Bewegungen im Bild positiv auf: Aidens Mantel flattert im Wind, Blätter werden aufgewirbelt und Regen prasselt eindrucksvoll auf den Boden. Das alles ist laut Entwicklern nicht einfach nur geskriptet – nein, das alles wird genau simuliert, wie der Wind durch die Häuserschluchten bläst und Wellen im Wasser entstehen, wenn etwa ein Boot durch den Fluss rast oder ein Windstoß kommt. Und genau diese Simulation soll zusammen mit der lebensechten Bevölkerung dafür sorgen, dass die Immersion hier noch stärker ausfällt als in anderen Open-World-Spielen, in denen die Kulisse das reale Leben in einer Großstadt weniger glaubwürdig einfängt.
 

AUSBLICK



Es war vielleicht ein Fehler von Ubisoft, sich bei der Präsentation von Watch_Dogs einzig auf die Spielereien innerhalb der offenen Welt zu konzentrieren und die potenziell wesentlich interessanteren Story-Missionen komplett außen vor zu lassen. Nicht falsch verstehen: Trotz des massiven Tearings, unter dem die gezeigte Version noch litt, ist die lebendige Kulisse mit ihrer Wind- und Wassersimulation, den zahlreichen Passanten und Stadtverkehr mindestens so beeindruckend wie die zahlreichen Möglichkeiten, die sich durch das Hacking ergeben. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie lange ich Spaß daran haben werde, fremde Handys zu knacken, über Webcams Wohnungen auszuspionieren oder mir zähe Verfolgungsjagden mit den Cops zu liefern. Momentan wirkt Chicago auf mich wie ein großer Spielplatz, auf dem ich aber nicht unbedingt viel Zeit verbringen will. Das liegt zum einen daran, dass mir die Hacking-Mechanik etwas zu simpel erscheint und daher ähnlich wie in Syndicate schnell an Reiz verlieren könnte. Zum anderen bin ich skeptisch, ob die „Crime Activity“ genügend Variationen bietet, um mich bei der Stange zu halten oder lediglich Abwandlungen von Story-Missionen darstellen. Es wird entscheidend sein, ob Watch_Dogs abseits des technisch imposanten, aber inhaltlich leicht austauschbaren Abenteuerspielplatzes mit einer spannenden Geschichte, Dramaturgie und einem starken Missionsdesign überzeugen kann. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass dies mit der kreativen Energie von fünf Entwicklungsstudios gelingt und am Ende mehr herauskommt als das, was man in Paris zu sehen bekam.

Eindruck: gut
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Kommentare

Sabrehawk schrieb am
ja ich funde zb Star Citizen mit,...aber dieses neue Segment in der Branche muss erst noch zeigen
dass es wirklich auch epische titel liefern kann und nicht nur klein klein..und pleiten wird es sicher
noch geben ...kann nicht mehr lange dauern bis auch da mal was richtig daneben geht dann muss
gesehen werden ob das Vertrauen weiter ausreicht um so zu funden.
waits schrieb am
Sabrehawk hat geschrieben:es fehlt allgemein der Reiz des Neuen....technisch und spielerisch....wenige Ausnahmeerscheinungen wie z.b Minecraft mal ausgenommen...was quasi ein Absurdum ist in Sachen Technik....(es sei denn man haut sich die fetten shader drauf :D)
Mein Eindruck ist ja eher, dass sich in der Welt der PC-Spiele ziemlich viel tut in letzter Zeit. Das Internet, mit seinen Möglichkeiten der direkten Distribution von Spielen, hat die Bedeutung von Independent-Entwicklern erhöht. Und aus dieser Ecke kommt doch viel Innovation. Minecraft ist ein gutes Beispiel, aber auch der Erfolg von FTL, oder Dwarf Fortress. Und was da alles aus dem Kickstarter-Universum anrollt, schaut sehr vielversprechend aus. Plötzlich spucken wieder Spieleentwickler, die schon in Rente waren, in die Hände und machen sich wieder ans entwickeln. Oder sie verlassen die Studios, um ihre eigenen Ideen umzusetzen (Jon Shafers At the Gates zum Beispiel, der sich nichts weniger vornimmt, als das 4X Genre zu revolutionieren). Und endlich gibt es wieder Spiele, die den Schwierigkeitsgrad anziehen und den Spieler dazu zwingen wieder etwas vorsichtiger vorzugehen. XCOM: Enemy Unknown im Iron Mode war für mich kein Spaziergang. Und die großen AAA-Brummer gibts ja trotzdem auch noch.
Crysis 3 ist doch ein reiner Grafikporno, den ich auf meiner alten Gurke wohl nur als Diashow genießen könnte. Aber ich muss mir keinen neuen Rechner kaufen, denn es gibt so viel besseres.
Auf Watch Dogs bin ich allerdings ziemlich gespannt.
Greetings
Sabrehawk schrieb am
Das Problem ist doch wir sind schon total übersättigt und es fehlt schon seit Jahren (dank Entwicklungsstau durch Konsolen und mainstream futter und wahnwitziger Produktionskosten) ein wahrer Innovationschub...ich hab früher meine Technik WEGEN spielen upgegradet weil ich damit etwas zu spielen bekam was bis dato so nie möglich gewesen war...die Zeiten sind schon viel zu lange vorbei...
es fehlt allgemein der Reiz des Neuen....technisch und spielerisch....wenige Ausnahmeerscheinungen
wie z.b Minecraft mal ausgenommen...was quasi ein Absurdum ist in Sachen Technik....(es sei denn man haut sich die fetten shader drauf :D)
Gummirakete schrieb am
Jede Figur in Watch_Dogs soll ein eigenes Leben führen, dem Alltag nachgehen und realistisch auf die Umwelt reagieren.
DAS habe ich doch schon einmal irgendwo gehört, wenn auch von einem anderen, ähnlich beliebten Publisher. :twisted:
Zieht man z.B. auf offener Straße die Waffe, geraten einige Leute gleich in Panik und rennen weg. Andere greifen dagegen instinktiv zu ihrem Handy, um per Notruf die Polizei zu informieren.
Das konnte die KI von Syndicate vor genau 20 Jahren schon.
Warten wir mal ab, bei solchen Hypes bin ich immer übervorsichtig.
JunkieXXL schrieb am
Bei Microtransaktionen werden Cheats und Skins verkauft. Das gabs vor paar Jahren umsonst. Toller Service? Free to Play ist vielmehr Free to Pay, denn oft hat man "free" so gravierende Nachteile, dass man Dinge kaufen muss, um im Spiel weiterzukommen. Kein Zwang? DLC zu Release sind mit Sicherheit Inhalte die aus dem Spiel geschnitten wurden. Ja, Hersteller streiten das ab. Aber die lügen! Die lügen immer, wenn es dem Verkauf förderlich ist. Das gehört zum üblichen Marketinggeschwätz. Crytek und Activision haben sogar schon nachweislich so übel gelogen, dass sich die Balken bogen. Und wenn du mit dem, was aus Spinter Cell, Resident Evil, Call of Duty, Ghost Recon, Dragon Age, Crysis, Max Payne & Co geworden ist zufrieden bist, und diese Spiele stehen ja exemplerisch für die momentane Lage der Industrie: Vercasualisierung und kommerzielle Ausschlachtung, dann bist du in meinen Augen in etwa so kritisch wie die Produktbeschreibung des Herstellers auf der Rückseite vom Spielecover. Wahrscheinlich ist der Elite-Abzocke bei CoD für die auch ein guter Service?! :)
Na ja, wie gesagt, es kann mir egal sein. Kritisch sind deine Ansichten meiner Meinung nach nicht, sondern, im Gegenteil, ziemlich blauäugig. Aber nichts für ungut. Ich respektiere deine Meinung. Sie ist putzig. :D Vor 2 Jahren dachte ich übrigens genauso wie du, da wars allerdings auch noch nicht so schlimm wie heute.
schrieb am