Beyond: Two Souls17.08.2012, Jan Wöbbeking
Beyond: Two Souls

Vorschau:

Anstelle von neuem Material präsentierte David Cage in Köln nur eine verkürzte Version von Jodies Kampf gegen die Polizei, welcher bereits auf der E3 gezeigt wurde. Ein Kollege ließ das Geistwesen Aiden durch Neigung des PS3-Controllers von einem Cop zum nächsten gleiten, würgte einen Ordnungshüter, ließ einen Turm kollabieren und richtete auf andere Weise Schaden an. Cage erzählte, dass man bei der Wahl der Ziele und ihrer Reihenfolge relativ freie Hand habe – das sei auch im Rest des Spiels der Fall.

In der restlichen Zeit ging Cage auf die von Quantic Dream entwickelte Performance Capture-Technik ein und startete eine kleine Fragestunde. Die Entwicklung des Systems sei für ein Spiel wie Beyond eine Notwendigkeit gewesen, weil einem Spielentwickler wie Quantic Dream kein Budget in der Größenordnung eines Avatar zur Verfügung stehe. Etwa 65 Kameras seien im Einsatz (bei Heavy Rain waren es 28), um diesmal Bewegungen, Schauspiel und Ton gleichzeitig einzufangen. Die Besonderheit sind die rund 90 ins Gesicht geklebten Punkte: Ihre Bewegung wird hinterher auf die Muskeln eines virtuellen Klons des Schauspielers übertragen. Die Augenbewegungen werden durch die Muskeln rund um den Augapfel erfasst. Bis auf die zahlreichen Punkte im Gesicht ähneln die Bilder vom Set denen von The Last of Us:

Auf ihrer Flucht wird Jodie von Chaos und Zerstörung begleitet.
Auf ihrer Flucht wird Jodie von Chaos und Zerstörung begleitet.
Überall stehen bewegliche, bunt markierte Stangen-Konstruktionen, welche im Spiel zu Türen und anderen schweren Objekten werden. Auf Nachfrage betont Cage aber, dass die Technik sich stark von Naughty Dogs "Motion Capturing" unterscheide. Er halte es nicht sinnvoll, ihre Tools und Erkenntnisse des Performance Capturing auch den Uncharted-Schöpfern zur Verfügung zu stellen, weil Naughty Dog zu Sony gehört und Quantic Dream als unabhängiges Studio seine eigene Technik entwickelt habe.

Da sich die Kulissen deutlich schneller umbauen lassen als beim Film, sei die größte Herausforderung an die Schauspieler, viele unterschiedliche emotionale Szenen an einem Tag zu drehen. „Am ersten Tag denken sie noch 'Oh Gott, worauf habe ich mich bloß eingelassen. Jetzt steht dieser komische Franzose vor mir und erzählt mir von all diesen seltsamen Situationen, welche ich mir komplett vorstellen muss.'“ Nach kurzer Gewöhnung hätten sie aber die Freiheit genossen, welche sich beim Performance Capturing bietet. Vor allem, weil sie mehr Ähnlichkeiten zu einer Theater-Situation hat als ein Dreh in einer realen Kulisse. Cage sei froh, dass Ellen Page nach Lesen des Scriptes zugesagt habe. Er habe die Rolle praktisch für sie entwickelt, sie beim Schreiben des Drehbuches ständig im Hinterkopf gehabt. Schade, dass er keine neuen Spielszenen im Gepäck hatte. Trotzdem bin ich sehr gespannt darauf, wie sich das übersinnliche und offenbar sehr emotionale Abenteuer um Jodie und Ayden entwickelt.

gc-Eindruck: sehr gut

Ausblick

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.