South Park: Der Stab der Wahrheit12.06.2013, Mathias Oertel
South Park: Der Stab der Wahrheit

Vorschau:

Es war einer der interessanteren Titel, die mit dem Untergang von THQ ein neues Zuhause suchten und mittlerweile bei Ubisoft gefunden haben: South Park: Der Stab der Wahrheit (ab 17,77€ bei kaufen). In enger Zusammenarbeit mit den Entwicklern der TV-Serie hat Obsidian (Knights of the Old Republic 2, Dungeon Siege III) ein anarchisches Action-Rollenspiel in der Mache, das in einer final wirkenden Version in Los Angeles präsentiert wurde.

Was als Erstes auffällt: Der Grafikstil erfasst “Look & Feel” der Serie bis in die kleinste Ecke. Farbgebung, Animationen, Hintergrunddesign - wohin man auch schaut, hat man das Gefühl, dass hier eine Episode der Fernsehserie läuft. Als Zweites bemerkt man, dass der politisch so herrlich inkorrekte Humor auf den Punkt genau erfasst wurde. Die South- Park-Kids, die hier in ein Live-Action-Rollenspiel involviert sind, nehmen kein Blatt vor den Mund und fluchen, schimpfen oder beleidigen, dass es eine wahre Freude ist. Zwar macht die eigene Figur, die eine Rolle als Magier übernimmt und die sich in einem umfangreichen Editor anpassen lässt, hier eine Ausnahme und spricht nicht. Dafür jedoch hat er andere Argumente, die er sowohl im Kampf als auch in der Manipulation der zweidimensionalen Umgebung zum Einsatz bringt: Er furzt wie ein Weltmeister. Derart flatulent und immer an der Grenze des guten Geschmacks entlang schleifend, hat sich noch kein Spiel präsentiert. Leibwinde als essenzieller Bestandteil eines Spielerlebnisses ist in der Tat außergewöhnlich.

Kämpfe und Rätsel gehören zum Comic-Helden-Alltag.
Kämpfe und Rätsel gehören zum Comic-Helden-Alltag.
Dabei ist die Kernmechanik trotz Abweichungen im South-Park-Flair eher herkömmlich und bedient viele Action-Rollenspiel-Elemente. Man kann Kisten und andere Gegenstände zerstören. Es gibt Beute, die zumindest in der Präsentation eher angenehm verhalten ausgeschüttet wird. Und natürlich gibt es Kämpfe, die sich vom Ablauf eher Richtung “Active Time Battle” einsortieren, aber durch aktive Elemente wie in den ersten Mario & Luigi-Titeln aufgewertet werden. Doch natürlich kommt auch hier der South-Park-Humor nicht zu kurz, denn das Thema des “Live-Actionrollenspiels” wird auf die Spitze getrieben. Eine der Spezialfähigkeiten heißt z.B. “Dragonfire”, doch dahinter verbirgt sich eine Feuerkwerk-Fontäne, die auf den Gegner abgeschossen wird. Hinter dem “Funnel of Ice” verbirgt sich ein Feuerlöscher-Einsatz. Und beim “Lightning Bolt” werden der bzw. die Gegner erst mit einem Eimer Wasser begossen, bevor sie mit an einer Autobatterie befestigten Kabeln elektrifiziert werden. Und wie lädt man das Mana des Magiers, den man mimt, wieder auf? Ganz klar: Mit einem Burrito!

Zur Qualität der Geschichte und vor allem auch, ob sich die Dauerblähungen, die einem aus den Lautsprechern entgegen schallen, nicht auf Dauer abnutzen, wird sich ab September zeigen, wenn  South Park: Der Stab der Wahrheit veröffentlicht werden soll. Doch die Expertise von Obisidian , gepaart mit dem zielsicher eingefangenen Humor sowie dem unglaublich gut gelungenen Grafikdesign lässt auf ein außergewöhnliches Rollenspiel-Erlebnis hoffen.

Ausblick

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