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Mario & Luigi à la South Park

Obsidian hätte es sich einfach machen und die Kämpfe ganz klassisch rundenbasiert wie bei Final Fantasy Tactics, Legend of Grimrock oder der Disgaea-Serie ablaufen lassen können. Stattdessen hat man sich für einen Weg entschieden, der an die Mario-und-Luigi-Rollenspiel auf Nintendos Mobilsystemen erinnert: Jede Aktion, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive wird von einer aktiven Teilnahme des Spielers begleitet. Das können einfache Elemente wie ein Knopfdruck im richtigen Moment sein, der dafür sorgt, dass z.B. Schaden teilweise oder gar komplett reflektiert wird.Das können aber auch Momente sein wie z.B. beim "Jew-Jitsu", in denen man wie wild auf den Angriffsknopf hämmern muss, um Stärke aufzubauen. Man findet aber stärker auf Timing fokussierte Tests wie "David's Steinschleuder": Hier muss man den Stick erst im Kreis drehen, um Schwung aufzubauen. Dann muss man im richtigen Moment den Knopf drücken, damit der Stein abgeschossen wird. Ist man hier nicht akkurat, kann der Schuss im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten losgehen, so dass das Geschoss mitten im Gesicht des Protagonisten landet.

Da jede der zahlreichen Gegnertypen eigene Anfälligkeiten oder spezielle Angriffsmuster besitzt, die ein "Standard-Block-Timing" zunichte machen, haben die Kämpfe das Potenzial, auch langfristig motivieren und fordern zu können. Zumal die KI bereits in der Anfangsphase clever mit Verstärkungen, Verteidigungshaltung und Deckung durch Nahkämpfer agiert und einen so immer wieder auffordert, seine Party taktisch geschickt und deren leicht über ein Radialmenü auswählbaren Spezialfähigkeiten klug einzusetzen. Dass man jedes Gruppenmitglied steuert und sich auch hier immer wieder auf das abgeänderte Timing oder neue Reaktionstests einstellen muss, sorgt ebenfalls dafür, dass man sich bei den Kämpfen nicht zurücklehnen darf. Ein nettes Detail: Während der Kämpfe wird nicht nur entsprechendes Comicrot bei Schnittwunden (Achtung: Schaden über Zeit, wenn nicht entsprechend verpflastert wird) eingesetzt. Die Figuren sehen auch zunehmend lädierter aus, wenn sich Schmutzspuren und Schürfwunden einstellen, während sie sich mitunter gegenseitig in bester South-Park-Manier beschimpfen oder einander zweifelhafte mütterliche Herkunfts-Theorien um die Ohren hauen.