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Ein kurzer Debüt-Trailer.
„Waffen sind eine schlechte Idee“, so der Entwickler bei der Präsentation von Activisions Spiel zur erfolgreichen TV-Serie „The Walking Dead“. Hmm, das klingt doch etwas merkwürdig für einen Titel, der bei der Ankündigung noch das Image eines Zombie-Shooters erweckte. Die Macher Terminal Reality halten die Bezeichnung „Survival FPS“ für angebrachter, geht es doch wie in der Serie in erster Linie ums Überleben und nicht darum, möglichst viele Walker niederzumetzeln. Wer eine Waffe abfeuert, geht das Risiko ein, dabei auch sich selbst zu schaden, denn Lärm lockt die Untoten genauso an wie Gerüche und Blickkontakt. Lautloses Töten mit Nahkampfwaffen wie einer Axt, Messer oder Pfeilen ist folglich die bessere Idee, wenn man sich mit den beiden Dixon-Brüdern bis nach Atlanta durchschlagen will.
Stilistisch wollen sich die Entwickler an der TV-Serie orientieren.
Entsprechend ist die Handlung des Spiels vor den Geschehnissen der TV-Serie angesiedelt – genauer gesagt kurz nach der Apokalypse, nachdem sich die Krankheit schon rasend schnell über den Globus ausgebreitet hat. Die Verbindungen zur Serie ist inhaltlich also eher oberflächlich, auch wenn man hier z.B. erfährt, wie Daryl überhaupt in den Besitz seiner Armbrust gelangt. Stilistisch will man sich dagegen näher am Vorbild bewegen – sei es hinsichtlich der gewählten Farbpalette oder des Sounddesigns. AMC gewährt den Entwicklern sogar Zugriff auf die „Show Bible“, so dass sie sich an die Vorgaben und Regeln halten, nach denen auch die Serie produziert wird.
Wie in Telltales Episoden-Ansatz spielen Entscheidungen auch hier eine wichtige Rolle. Wenn man mit dem Pickup-Truck durch die Gegend fährt, hat man z.B. die Wahl, andere Überlebende aufzunehmen oder sie am Straßenrand stehen zu lassen. Hilft man ihnen, steigt der Benzinverbrauch und der Nahrungsvorrat nimmt schneller ab. Im Gegenzug kann man Überlebende auf Missionen schicken, um Ressourcen wie Wasser, Essen oder Benzin aufzutreiben. Hier gilt es genauso abzuwägen wie bei den Road Events, bei denen man entweder große Umwege (und damit Benzinverschwendung) in Kauf nimmt oder sich
Inhaltlich will man sich einige Freiheiten von der Vorlage nehmen, aber immer wieder anknüpfen.
den Gefahren der kürzeren Route stellt.
Schon vier bis fünf Walker können zu einer tödlichen Bedrohung werden, da die KI laut Entwickler nicht geskriptet sein wird und für einige Überraschungsmomente sorgen soll. Selbst infiziert werden kann man nicht – wer zu oft von den Walkern angeknabbert wird, segnet endgültig das Zeitliche. Leider gab es bis auf einen Trailer und Bilder noch nichts Spielbares zu sehen, so dass es noch schwer fällt, eine erste Einschätzung zu geben. Die Ideen klingen prima, doch steht hinter der Umsetzung noch ein großes Fragezeichen, zumal sich Terminal Reality mit dem Spiel zu Ghostbusters nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert hat. Das vorsichtig optimistische „gut“ ist also eher als Chancenpotenzial zu verstehen.
gc-Eindruck: gut