Blutige Vergangenheit
Die Story spielte in Mortal Kombat noch nie eine allzu große Rolle – das war in den beiden Filmen sowie der Fernsehserie »Mortal Kombat Conquest« auch nicht viel anders. Warum Bewährtes ändern, dachten sich wohl die Entwickler, und zogen sich erneut eine Geschichte aus der Nase: Die dreht sich um die neuerschaffene unheilige Allianz zwischen den Zauberern Shang Tsung und Quan Chi. Die beiden haben gemeinsam nicht nur den Outworld-Herrscher Shao Kahn, sondern auch der Erde mächtigsten Kämpfer und Mortal Kombat-Champion Liu Kang getötet. Ihr Plan ist es, eine unaufhaltbare Armee wiederzubeleben, und sich damit die Herrschaft über Erde und Outworld auf ewig zu sichern.
Das Ganze bekommt Ihr als wenig aufregendes Renderintro gezeigt, woraufhin sich die Frage stellt, warum das nicht besser in Spielgrafik dargestellt wurde – das hätte vermutlich besser ausgesehen. Gleich vorneweg übrigens auch eine kleine Beruhigung an Fans von Original-Versionen: die deutsche Fassung von Mortal Kombat: Deadly Alliance wird fast 100% identisch zur amerikanischen sein. Es wird lediglich ein bestimmtes Videos fehlen, welches Szenen aus einem beschlagnahmten Vorgänger zeigt.
Rote Brille
Die berüchtigten Prequels bezogen Ihren Reiz zum großen Teil aus der Tatsache, dass man digitalisierte Figuren aufeinander hetzte, und somit die Action relativ realistisch aussah. Erst mit der vierten Episode kam 3D-Grafik ins Spiel, die damals allerdings bestenfalls zweckmäßig war. Alles vergeben und vergessen, denn MK: DA sieht auf der PS2 schon jetzt unglaublich gut aus: detaillierte 3D-Modelle, fantastisch animiert, realistisch texturiert. Dazu protzen die Entwickler mit coolen Grafikspielereien wie fliegenden Partikeln, Glanz- und Spiegeleffekten, waberndem Nebel oder realistisch schwingenden Haaren. Vermutlich um einen Ausgleich zu schaffen (oder alten Traditionen treu zu bleiben), sehen dagegen beispielsweise Johnny Cages Feuerbälle sehr billig, oder das Blut schwer nach Plastik aus.
Diesen roten Saft werdet Ihr übrigens hektoliterweise zu Gesicht bekommen: nach jedem Treffer spritzt das Blut fontänenartig herum und hinterlässt rote Seen auf den Böden. Falls das zartbesaiteten Naturen zu sehr auf den Magen schlägt, lässt sich die sprudelnde Menge auch stufenweise runterregeln oder gleich ganz ausschalten.