Lords of the Fallen (2014)11.06.2014, Mathias Oertel
Lords of the Fallen (2014)

Vorschau: Dark zwischen Souls und Siders

Kampfbasierte Action-Rollenspiele, die in einem klassischen Fantasy-Ambiente angesiedelt sind, haben es mittlerweile schwer. Immerhin müssen sie sich mit Kalibern wie der Dark-Souls-Serie messen. Dementsprechend war mein erster Gedanke, als ich einen Blick auf Lords of the Fallen werfen konnte, dass das verantwortliche Team von Deck 13 eine Sisyphos-Aufgabe zu bewältigen hat. Denn anfänglich erinnerten die düsteren Gewölbe, die Umgebungsrätsel sowie der Bosskampf an From Softwares atmosphärische Geniestreiche. Dieser Eindruck wird vom Artdesign noch unterstrichen: Die Rüstungen, die sowohl von den Gegnern als auch der Hauptfigur getragen werden, hätten auch gut und gerne in der Dark-Souls-Welt auftauchen können und verstärken das Dèja-vu.

Und was beim einen die Seelen, die beim Ableben auf ihre Wiederaufnahme warten, ist hier der Erfahrungspunktverlust: Am Ort des Sterbens warten quasi die gewonnenen Erfahrungspunkte. Man sollte sich nach dem Wiederaufwachen an den fair gesetzt scheinenden Kontrollpunkten aber nicht zu viel Zeit lassen - je länger man braucht, um zurückzukehren, umso weniger XP kann man wieder zurück holen. Wer kein Risiko eingehen möchte, kann an den Checkpunkten auch die Entscheidung treffen, die Erfahrung auf eine Art Sammelkonto zu geben, bis man weiß, wie man sie für den Figurenaufstieg verwenden möchte. Eine interessante Variante des Dark-Souls-Prinzips, die jedoch auch deutlich macht, dass Lords of the Fallen unter dem Strich eine weniger vorsichtige, ich möchte fast sagen: actionlastigere Herangehensweise fordert.

Lords of the Fallen reiht sich irgendwo zwischen Dark Souls und Darksiders ein.
Ein Eindruck, der sich auch hinsichtlich des Kampfsystems widerspiegelt. Mit seinen dynamischeren Ausweichrollen, dem Block bzw. der bei gutem Timing daraus resultierenden Betäubung sowie der breiten Waffenauswahl (u.a. Hämmer, Schwerte, Äxte, Dual-Dolche, Klauen) erinnerte mich Lords of the Fallen an eine andere Serie mit "Dark" im Titel: Darksiders. Auch die momentan noch etwas trockene Inventarführung hat mehr mit dem Abenteuer von Tod gemeinsam als mit den Recken, die im Jenseits der Souls-Spiele um ihr Überleben kämpfen. Das Problem: Trotz aller Dynamik, die sich durch den Einsatz von Waffen und Magie ergibt, trotz der mehrstufigen Bosse und trotz der Möglichkeit, die Umgebung für seine Zwecke zu nutzen und die Feinde in eine Falle zu locken, schafft man es nicht, sich aus dem Schatten zu lösen, den die Reiter der Apokalypse rückwirkend werfen. Doch vielleicht gelingt es Deck 13, den Spagat zwischen Anleihen bei Dark Souls einerseits und Darksiders andererseits zu bewältigen und Lords of the Fallen mehr Eigenständigkeit einzuhauchen. Immerhin hinterlässt die Kulisse einen besseren Eindruck als letztes Jahr, so dass auch hier die Hoffnung besteht, ein mindestens solides Action-Rollenspiel zu bekommen. Ein Termin steht noch nicht fest, der Titel wird für PC, PS4 und Xbox One erscheinen.

Einschätzung: befriedigend

Ausblick

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