Deadfall Adventures15.08.2013, Jan Wöbbeking
Deadfall Adventures

Vorschau:

Nordic Games wandelt auf den Pfaden von Lara Croft und Nathan Drake: In Deadfall Adventures (ab 4,25€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) erlebt man Rätsel und Schusswechsel zwar aus der Ego-Perspektive, doch die Bilder ähneln den Vorbildern. Die verfallenen Wüstentempel sehen auf den ersten Blick richtig hübsch aus – kann das Spiel es mit der großen Konkurrenz aufnehmen?

Indys kleiner Bruder

Held des Abenteuers ist James Lee Quatermain, der afrikanische Kultstätten und übernatürliche Phänomene untersucht - ähnlich wie sein Großvater Allen aus den Romanen von Henry Rider Haggard. In den Achtzigern gab es drei Quatermain-Verfilmungen, welche auf der Erfolgswelle von Indiana Jones mitschwammen. Ich habe sie recht unterhaltsam in Erinnerung, so cool wie Indy waren sie trotzdem nicht. Mit dem Spiel verhält es zu Beginn ähnlich. Die lockeren Sprüche des Abenteurers passen zur Action, wecken aber eher Erinnerungen an den Duke als an die filmreife Inszenierung eines Uncharted 3.

Auch die Animationen anderer Figuren sehen noch bei weitem nicht so geschmeidig aus wie die von Nathan oder Lara. Die Kultstätten wirken dagegen schon richtig urig und werden von der Unreal Engine 3 in ein stimmungsvolles Licht getaucht. Hinter dem Spiel steckt das polnische Team The Farm 51, welches z.B. NecroVision (4P-Test: 72%) entwickelt hat.

Artefakte, Nazis und wandelnde Mumien

Neben dem Story-Modus wird das Spiel sechs Multiplayer-Karten und fünf Survival-Areale für einen kooperativen Überlebenskampf enthalten.
Neben dem Story-Modus enthält das Spiel sechs Multiplayer-Karten und fünf Survival-Areale für einen kooperativen Überlebenskampf.
Quatermain soll seine Ex-Kollegin Jennifer Goodwin, eine amerikanische Agentin, auf einer Reise zu einer ägyptischen Tempelanlage begleiten. Dort suchen die beiden nach dem Herz von Atlantis. James glaubt weder an die belebenden Kräfte des Artefakts, noch kümmert es ihn, dass eine auf Okkultismus spezialisierte Nazi-Einheit hinter dem Herz her ist. Trotzdem lässt er sich breit schlagen und realisiert schon nach wenigen Spielminuten, dass glühende kugelsichere Mumien sich vermutlich doch nicht mit Regeln der Physik erklären lassen. Die okkulten Nazis wirken dem Thema entsprechend wie wandelnde Klischees mit starkem Akzent und wippendem Gang. Ein Deutscher schlägt sich aber immerhin unerwarteter Weise auf James‘ Seite.

Einige Gegner sollen sich nur besiegen lassen, indem man sie in Fallen lockt, die meisten Schießereien gestalteten sich bislang aber nicht besonders anspruchsvoll. Auch die Lösung der Rätsel wurden bislang immer im Notizbuch des Großvaters vorgekaut. In einem Kuppelsaal müssen z.B. Spiegel so bewegt werden, dass der Lichtstrahl einen hell gleißenden Mechanismus auslöst.

Ausblick

Hoffentlich steigert sich der Anspruch von Rätseln und Schusswechseln im Laufe des Spiels noch – dann könnte sich Deadfall Adventures durchaus als unterhaltsames Action-Abenteuer erweisen. Im angespielten Einstieg lösten sich die Rätsel fast von alleine – vor allem, weil das Notizbuch des Großvaters deutlich mehr verriet als in Nathan Drakes Abenteuern. Auch erzählerisch erreicht das Spiel offenbar nicht das Niveau seiner Vorbilder – im Gegenzug führt der mystische Trip durch richtig hübsch in Szene gesetzte Tempel. Das Abenteuer beginnt am 27. September, dann erscheint das Spiel für PC und Xbox 360.

Einschätzung:
befriedigend

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