Vorschau: Assetto Corsa (Rennspiel)

von Michael Krosta



Assetto Corsa: PC-Simulation der nächsten Generation?
Assetto Corsa
Entwickler:
Publisher: 505 Games
Release:
19.12.2014
25.08.2016
25.08.2016
Erhältlich: Digital (Steam)
Jetzt kaufen
ab 17,99€
Spielinfo Bilder Videos
Hinsichtlich Fahrphysik und Realismus konnten Konsolen-Renner von Forza Motorsport bis Gran Turismo den PC-Simulationen trotz ihres gehobenen Anspruchs nicht ganz das Wasser reichen. Im Gegenzug schien es rFactor, iRacing & Co aber an Grafik-PS und Präsentation zu mangeln. Das dürfte sich bald ändern: Assetto Corsa von Kunos Simulazioni verfügt nicht nur über ein exzellentes Fahr- und Reifenmodell, sondern spendiert auch der Technik ein beachtliches Tuning...

Von Spezialisten gebaut, von Profis getestet

Video
Seit Ende November 2013 dürfen erste Probefahrten mit Assetto Corsa über Steam Early Access unternommen werden.
Schon mit netKar Pro ließen die italienischen Sim-Spezialisten von Kunos Simulazioni 2006 aufhorchen. Mittlerweile arbeitet das Team sogar mit echten Rennställen zusammen und entwickelt Simulatoren, an denen die Piloten auch außerhalb ihres realen Cockpits üben können. So z.B. der ehemalige Formel-Eins-Weltmeister Fernando Alonso, denn auch Ferrari zählt zu den Kunden von Kunos Simulazioni, die basierend auf der Software für die Scuderia mit der Ferrari Virtual Academy sogar eine angepasste Version für Hobby-Raser veröffentlichten.

Bei so viel Know-how sind die Erwartungen an das jüngste Projekt entsprechend hoch, doch schon in der Early-Access-Version auf Steam zeigt Assetto Corsa, dass man Großes und Großartiges erwarten darf: Zwar fehlen noch zentrale Modi wie die Karriere, die Möglichkeit zu Online-Rennen sowie KI-Gegner, doch kann man sich mit der begrenzten Auswahl an Strecken und lizenzierten Boliden immerhin schon einen ersten Eindruck von der aufgebohrten Technik und der Fahrphysik verschaffen.

Was für ein Gefühl!

Bei diesem Fahrgefühl könnte man hinter dem Steuer eigentlich ständig jubeln!
Bei diesem Fahrgefühl könnte man hinter dem Steuer eigentlich ständig jubeln!
Kurz und knapp: Vor allem mit einem guten Force-Feedback-Lenkrad und 900 Grad Drehbereich fühlt sich das Fahren in Assetto Corsa schlichtweg fantastisch an! Langsam taste ich mich an den Grenzbereich heran, nutze alternativ zu den Schaltwippen auf Wunsch sogar eine H-Schaltung plus Kupplung – selbst das erforderliche Zwischengas beim Schaltvorgang wird bei manchen Modellen optional simuliert! Ohne die zuschaltbaren Fahrhilfen wie ABS, Traktions- und Stabilitätskontrolle sowie Bremshilfen und visualisierte Ideallinie hilft nur die absolute Konzentration in Kombination mit Feingefühl, um die leistungsstarken Boliden wie den McLaren MP4-12C, Pagani Zonda R oder den bockigen Ferrari F40 auf der Piste zu halten. Auch dank des hervorragenden Force-Feedbacks kann man hier regelrecht spüren, wie die Pneus langsam an Haftung verlieren, während die verwackelte Cockpitansicht eindrucksvoll die Kräfte demonstriert, die auf Karosserie und Fahrwerk einwirken. In den Optionen lässt sich neben Feineinstellungen an der Steuerung, der idealen Sitzposition und Grafikdetails sogar festlegen, wie stark die G-Kräfte abgebildet werden sollen – Daumen hoch!

Man beachte die feinen Staubkörnchen, sobald die Sonne auf die Windschutzscheibe strahlt.
Man beachte die feinen Staubkörnchen und Schmutz, sobald die Sonne auf die Windschutzscheibe strahlt.
Assetto Corsa wird dem Begriff „Simulation“ absolut gerecht – zumindest, was das Fahr- und Reifenmodell angeht. So liefert der Gummi z.B. erst ab einer bestimmten Temperatur die ideale Bodenhaftung. Landet man dagegen im Kiesbett oder neben den Asphalt, kommt man nicht nur extrem schnell ins Rutschen, sondern sammelt auch noch Dreck auf, der das Fahren nach der Rückkehr auf die Strecke noch eine Zeit lang beeinträchtigt. Hinzu kommen spürbare Unterschiede zwischen den Reifenmischungen und Typen: Stehen bei den Slicks für Rennwagen die klassischen Varianten hart, medium und weich zur Auswahl, lassen sich bei sportlichen Serienfahrzeugen je nach Modell auch DTM-Pneus aus den Neunzigern, Standardreifen oder Semi-Slicks aufziehen, die das Fahrgefühl maßgeblich beeinflussen. Besonders gut gefällt mir, dass im derzeit noch übersichtlichen Fuhrpark auch unabhängig von der Reifenwahl der individuelle Charakter jedes Boliden zur Geltung kommt: Der kleine Fiat Abarth EsseEsse schiebt z.B. deutlich über die Vorderachse und tendiert damit zum Untersteuern, während sich Heckschleudern wie BMWs M3-Modelle prima für Drifteinlagen eignen. Stellt für mich Ferraris 458 Italia noch einen gelungenen Kompromiss aus Anspruch und Fahrspaß dar, lässt sich der F40 mit seiner explosionsartigen Beschleunigung und nervösen Fahreigenschaften dagegen kaum bändigen.


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Kommentare

BesorgterBuerger schrieb am
Hohoho :Rentier:
Die endgültige Releaseversion ist jetzt veröffentlicht.
Ihr Kinderlein kommet, schmeisset den Weihnachtsschmuck vom Tisch und arretiert eure Steuereinheiten.
Temeter  schrieb am
AC entstand ja auch nicht aus Crowdfunding, das Ding wurde von Kunos Simulazioni finanziert und 3 Jahre entwickelt, bevor man in ein knappes Jahr Early Access-Phase überging.
Zumal Kunos als Entwickler von Indiustriellen Simulationen sowohl ein finanzielles Polster, als auch mehr Erfahrung im unabhängigen Arbeiten hat. Assetto Corsa selbst war ursprünglich nicht mal als frei erwerbbares Spiel geplant.
Guffi McGuffinstein schrieb am
Auch wenn ich selber Backer bin aber Star Citizen ist hier präsent ohne Ende und ist bei weitem nicht auf dem Level der Fertigstellung wie AC. Die neue Version ist wirklich ein gehöriger Sprung. Speziell nach dem Bericht der Simracing Expo wäre es nicht schlecht in der Richtung weiter zu berichten. Project Cars ist ja erstmal verschoben worden.
BesorgterBuerger schrieb am
Elderbunnie hat geschrieben:Jetzt wäre es an der Zeit für einen neuen Artikel. Seit ein paar Tagen ist die Release Candidate Version 1.0.0 draußen und es hat sich viel getan.
Für einen kompletten Artikel ist es noch zu früh, ist ja erst die vorläufige Releaseversion.
Aber zumindest eine News wäre der Release Candidate mMn schon wert, hat sich ja echt verdammt viel getan im Spiel. Allein, dass ein so ambitioniertes Early Access Projekt so sauber aus den Startlöchern der Beta Phase kommt, ist schon eine Erwähnung wert.
(Gerade wenn man sich so manchen schlecht gestarteten Carrera Bahn Simulator anschaut, der hier täglich seine News bekommt ;)
danke15jahre4p schrieb am
gott, was würde ich jetzt für nen oculus rift dk2 geben, das kombiniert mit assetto, mehr geht nicht.
greetingz
schrieb am

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