gc-Vorschau: Das Schwarze Auge: Blackguards (Taktik & Strategie)

von Jan Wöbbeking



Das Schwarze Auge: Blackguards (Taktik & Strategie) von Daedalic Entertainment / Kalypso Media (Konsolen)
Das Schwarze Auge: Blackguards
Release:
24.01.2014
Q2 2016
Q2 2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG), Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 8,99€
Spielinfo Bilder Videos

Nach zwei Adventures im DSA-Universum wagt sich Daedalic an einen Hexfeld-Strategietitel. Im Gegensatz zu Divinity: Dragon Commander entsteht Das Schwarze Auge: Blackguards sogar komplett im eigenen Hamburger Studio. Die Rundenkämpfe sollen sich ähnlich wendungsreich gestalten wie die Geschichte: Auf jedem der eckigen Schlachtfelder gibt es interaktive Besonderheiten, welche den Ausgang beeinflussen.



Makabre Todesfallen

Bitte nicht füttern!
Bitte nicht füttern!
Als die Party des Spielers gefangen genommen wird, muss sie sich als Gladiatoren-Team in einer Arena mit makabren Apparaturen wie feuerspeienden Metallpfählen herumplagen. An anderer Stelle werden ein Kran, Bienenstöcke, Bärenfallen oder Sumpflöcher in den Kampf einbezogen. Im Hintergrund der 190 Arenen würfelt das originale DSA-System: Es kommt also wie bekannt zu Paraden, Patzern und anderen klassischen Aktionen.

Höhenunterschiede spielen in den kleinen Arenen offenbar kaum eine Rolle, Sichtlinien und Freundbeschuss dafür umso mehr. Achtet man nicht auf den Explosionsradius einiger Angriffe, kann man die übrigen Mitglieder seines Grüppchens empfindlich schwächen. Das Ziel des zweiten Kapitels ist z.B. die Befreiung der Hexe Aurelia, welche am Rande eines Reptiliengrabens festgebunden ist. Hier ist es sinnvoll, erst einmal bissige Kaimane mit Hilfe von Zauberattacken von ihr abzulenken.

Eine Party aus Antihelden

Das düstere Design bedient sich starker Kontraste.
Das düstere Design bedient sich starker Kontraste.
Das Abenteuer soll die bislang düsterste Episode in einem DSA-Titel werden und versetzt den Spieler in einen südlichen Teil des Universums. Die Sklavenhalter-Mentalität konservativer Bewohner erinnert an den alten Süden der USA. Auch die Party besteht nicht aus strahlenden Helden, sondern aus Kriminellen, Mördern und anderen Gestalten, die bereits angemessen zwielichtig vertont waren. Zwischen den Mitgliedern soll es stets Spannungen geben, weil sie nur notgedrungen zusammenarbeiten. Damit die drogensüchtige Halbelfe Niam halbwegs erträglich bleibt, müssen ihre Gefährten ihr z.B. erst einmal eine Ersatzdroge beschaffen.  Ebenfalls dabei: Der egoistische Zwerg Naurin und der lüsterne Zauberer Zurbaran. Ob der Spieler als Krieger, Magier oder Jäger loszieht, liegt in seiner Hand – er kann sich mehr als 70 Klassen zurechtleveln.

Die Hauptfigur wird gleich zu Beginn des Mordes bezichtigt und landet im Folter-Knast. Er musste mitansehen, wie seine beste Freundin von einer wolfsähnlichen Kreatur zerfleischt wurde. Da das Biest keine Spuren hinterließ, nimmt ihm aber niemand die Geschichte ab und er landet hinter Gittern. In den fünf Kapiteln soll es immer wieder einschneidende Story-Wendungen und wichtige Spielerentscheidungen geben. Am Ende eines Kampfes
Rund 190 kleine Arenen muss der Spieler meistern.
Rund 190 kleine Arenen muss der Spieler meistern.
lässt sich der Gegner z.B. erstechen oder verschonen – was sich auch auf das Ende des Spiels auswirkt.

Überschaubare Städte

Neben den überschaubaren Kampfarenen besucht der Spieler einige Städte, in denen er aber nicht frei herumlaufen kann. Stattdessen trifft er auf ein paar übersichtlichen Plätzen alle wichtigen Händler, Heiler, Questgeber und Informanten. Die mit der Unity-Engine gebauten Schauplätze sahen bereits ähnlich düster und stimmungsvoll wie in Daedalics DSA-Adventures. Die Inszenierung der Attacken wirkte dagegen noch ziemlich schlicht. Das rund 40 Stunden lange Spiel soll Mitte November für PC und Mac erscheinen.
 
Daedalics erster großer Strategietitel im DSA-Universum besitzt ähnlich viel Potential wie die Adventures um Weltenretter Geron. Wenn die zahlreichen Todesfallen, Monster und interaktiven Ereignisse intelligent in die Kämpfe eingebunden werden, könnten sie für viel Dynamik sorgen. Auch das Design und die Vertonung passen bereits gut zur Welt und der finsteren Handlung. Die Attacken und Einleitung der Schlachten sind dagegen noch recht bieder inszeniert. Ich bin gespannt darauf, wie sich die Adventure-Experten um Kai Fiebig im Strategie-Genre schlagen.

Einschätzung: gut
Das Schwarze Auge: Blackguards ab 8,99€ bei kaufen

Kommentare

SpookyNooky schrieb am
FlyingDutch hat geschrieben:Wie steht es denn um die Story ? Ist die nur Aufsatz oder erlebenswert ?
Relativ spannend in Szene gesetzt, wie ich finde, also eher zweiteres. Auch einige Nebenquests sind recht interessant, wie eine Aufgabe relativ am Anfang, bei dem zwei Brüder den Tod des jeweils anderen von euch fordern und euch verschiedene Belohnungen versprechen. Die Hauptstory finde ich ziemlich spannend, in etwa so als würdest du ein DSA-Einzelabenteuer (P&P) spielen.
Leider hängt sich das Spiel in der jetzigen Fassung noch sehr häufig bei mir auf. Das war in der Beta nicht so. :|
FlyingDutch schrieb am
Die Vorschau klingt irgendwie als hätte man das Pen & Paper auf ein Computerspiel übertragen. Das klingt als könnte es Spaß machen :) Wie steht es denn um die Story ? Ist die nur Aufsatz oder erlebenswert ?
SpookyNooky schrieb am
Blackguards wurde soeben veröffentlicht. Ich installiere gerade den letzten Patch.
Ich bin gespannt, was sich seit der geschlossenen Beta alles geändert hat. Bestimmt eine Menge.
crewmate schrieb am
Nächste Woche ist es schon soweit. Bei Steam ist es bereits im Early Access und die Resonanz ist positiv.
Schön, dass sich Daedalic für Hexagon Felder entschieden haben. Nicht wie die "Dungeons & Donuts" Entwickler.
schrieb am