Titanfall14.06.2013, Michael Krosta
Titanfall

Vorschau:

Mit Titanfall (ab 4,28€ bei kaufen) will Respawn Entertainment die Faszination und Story von Kampagnen mit riesigen Mehrspieler-Schlachtfeldern kombinieren, in denen sich nicht nur Fußsoldaten akrobatisch durch die futuristische Spielwelt kämpfen, sondern auch gewaltige Mechs – die so genannten Titanen – den Konflikt zwischen den beiden rivalisierenden Fraktionen beherrschen. Mehr ist zur Hintergrundgeschichte noch nicht bekannt.

Das Spielprinzip erinnert an das klassische Battlefield und den Domination-Modus anderer Shooter: Drei Stützpunkte gilt es zu sichern und die Stellung anschließend so lange wie möglich zu verteidigen, damit das Punktekonto anwächst und die Gegenseite angesichts des Zeitlimits immer stärker unter Druck gerät. Das Ausschalten von Feinden, Leisten von Unterstützung und andere Aktionen lassen das persönliche XP-Level steigen. So weit, so normal für den gemeinen Multiplayer-Shooter. Allerdings hebt sich Titanfall mit zwei Elementen angenehm von der Konkurrenz ab: Da wäre zum einen das Jetpack am Rücken jedes Spielers, das eindrucksvolle Sprung- und Flugeinlagen erlaubt. Selten kann man in einem Shooter so akrobatisch agieren wie hier – selbst zwischen zwei Wänden hüpft man in bester Prince-of-Persia-Manier flott und stylisch nach oben.

Die Soldaten bewegen sich mit kleinen Akrobatikeinlagen durch die großen Karten.
Die Soldaten bewegen sich mit kleinen Akrobatikeinlagen und Jetpack durch die großen Karten.

Und dann wären da noch die Titanen, mächtige Kampfroboter, welche die Machtbalance auf dem großen Schlachtfeld mit ihrer beeindruckenden Feuerkraft spürbar verschieben können. Man muss sich unglaublich mächtig fühlen, im Cockpit eines solchen „Metal Gears“ zu sitzen, mit dem man nicht nur schwere Geschütze auffahren, sondern das Fußvolk auch einfach zertrampeln kann.

Trotzdem sind die Titanen keine Bunker auf zwei Beinen und bieten längst nicht so viel Sicherheit, wie man zunächst glaubt. Zum einen verfügt auch die Gegenseite über die gleichen Mechs, zum anderen kann auch ein kollektiver Angriff der normalen Bodentruppe ein solches Ungetüm in die Knie zwingen. Hier kann der Pilot nur hoffen, noch rechtzeitig den Schleudersitz zu aktivieren, der ihn umgehend aus dem Cockpit katapultiert. In diesem Fall muss man erst ein Weilchen warten, bis man einen neuen Titanen anfordern kann, der nach der Bestellung umgehend per Luftexpress angeliefert wird. Doch auch ohne einen solchen Notfall lässt sich der Mech jederzeit verlassen. In diesem Fall gibt er dem Spieler Rückendeckung und feuert automatisch auf Ziele oder folgt Anweisungen. Mir gefällt es richtig gut, dass die Kolosse trotz ihrer Größe und des Gewichts nicht wie erwartet schwerfällig über das Schlachtfeld trampeln, sondern unfassbar agil sind und damit den flotten Spielablauf unterstreichen.

Der Titan leistet Rückendeckung und nimmt automatisch Ziele ins Visier.
Der Titan leistet Rückendeckung und nimmt automatisch Ziele ins Visier.

Hinsichtlich Technik und Präsentation erkennt man sehr schnell, dass Respawn auf den Tugenden von Call of Duty aufbaut: Es kracht und rummst an allen Ecken, die Action wirkt schnell und intensiv. Die Grafikengine trägt mit ihrer superflüssigen Darstellung ihren Teil dazu bei, verzichtet aber leider auf eine beeindruckende Echtzeit-Zerstörung, wie man sie z.B. bei Battlefield 4 vorfindet. Der DICE-Shooter erweckt generell eher den Eindruck eines Next-Gen-Titels, während ich mir von Titanfall erhofft hatte, dass es mich grafisch doch etwas mehr aus den Socken haut als das, was auf der E3 geboten wurde. Aber ich genieße lieber einen flüssigen Spielablauf  und verzichte dafür gerne auf ein paar zusätzliche Effekte und Details.

Ich bin mir nicht sicher, ob Titanfall ähnlich einschlagen wird wie ein Call of Duty, denn dafür ist die Mischung aus Sci-Fi-Shooter, Akrobatikeinlagen und Mech-Action vielleicht nicht genug auf die breite Masse ausgelegt. Trotzdem wird das Konzept sicher seine Anhänger finden und wenn sich Titanfall so gut spielt wie es in den Präsentationen den Anschein macht, könnte ich einer von ihnen werden. Die Wahrscheinlichkeit würde sicher noch weiter steigen, wenn Respawn zusätzlich zu den Mehrspieler-Gefechten auch noch eine packende Kampagne für Solisten anbieten würde.

Ausblick

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