The Division10.06.2014, Mathias Oertel
The Division

Vorschau: Action-RPG mit Beutewahn und Edel-Kulisse

Letztes Jahr gehörte Tom Clancy's The Division (ab 4,25€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) zu den großen Überraschungen und Highlights der E3. Die Kulisse sorgte für Staunen. Die düstere Atmosphäre, die von der Story ausging (Amerika wird durch einen Virus dezimiert), war packend. Und die gezeigten Spielszenen konnten als spannend inszenierter Deckungsshooter mit umfangreicher Levelzerstörung beinahe vergessen machen, dass man den Titel als "Online Open World RPG" präsentierte. Doch gerade jener Punkt wird auf der Präsentation dieses Jahres noch deutlicher in den Mittelpunkt gerückt.

Die Kulisse hat jedoch nichts von ihrer Faszination verloren. Stand letztes Jahr noch Brooklyn im Mittelpunkt, zeigt Massive diesmal Manhattan. Angefangen vom technologiebasierten HUD, das bei der Kartenansicht z.B. über den Boden projiziert wird, bis hin zu Kleinigkeiten wie Zeitungen, die durch verlassene U-Bahn-Schächte wehen, ist ein hoher Detailgrad sichtbar. Sehr interessant sind die so genannten Echos, die man entdecken kann: Dahinter verbergen sich digitale Überbleibsel (z.B. von Telefonanrufen oder Überwachungskameras), die einem einen Blick in die Vergangenheit offenbaren – quasi ein Vergangenheits-Watch-Dogs-Effekt. Darüber soll man nicht nur mehr Einblicke in die düstere Geschichte der Virus-Ausbreitung bekommen, auch Nebenmissionen können sich hinter den Echos verstecken.

Im Zusammenspiel mit dem Deckungssystem protzt die Engine mit zerstörbarer Umgebung.
Doch wie es sich für ein Action-RPG gehört, dauert es nicht lang, bis es zur nächsten Auseinandersetzung kommt. Und hier sollte man nicht nur die zur Verfügung stehende Deckung nutzen, um sich den Gegnern weitgehend gefahrlos nähern, Aggro ziehen  oder sie flankieren zu können. Auch die zahlreichen zur Verfügung stehenden Waffen (auf eine genaue Zahl wollte man sich noch nicht festlegen) und idealerweise darauf abgestimmten Fähigkeiten (hier gab man sich ebenfalls noch bedeckt) sollte man beherrschen, wenn man überleben möchte. Wenn alle Stricke reißen, können die anderen Spieler, die mit einem in der gleichen "Phase" des Abenteuers sind, auch Wiederbelebungsversuche starten.

Die so genannten Echos erzählen nicht nur Einzelschicksale, sondern beherbergen auch das eine oder andere Geheimnis.
Die ganz große Faszination des letzten Jahres kann The Division bei mir nicht mehr auslösen. Wie gesagt: Die Kulisse weiß nach wie vor zu überzeugen und beeindruckt u.a. mit akkurater Zerstörung unterschiedlichster Elemente oder Oberflächen. Und als bekennender Fan von Action-Rollenspielen muss ich The Division spielen - keine Frage. Doch mit dem Fokus auf Beute, daraus folgender Waffenmodifikation sowie Charakterentwicklung ist der Titel nicht alleine und wirkt auf mich derzeit wie ein Hybrid aus Clancy-typischer Militär-Action, Mass Effect und Hellgate London. Das ist ein spannender Mix mit viel Potenzial. Momentan reicht mir das auch vollkommen. Jedoch hoffe ich, dass Massive auch erzählerisch die Kurve bekommt und das Balancing sich sowohl an Solo-Spieler als auch an Gruppen anpasst. Der Release ist Anfang 2015 für PC, PS4 und Xbox One geplant.

Einschätzung: gut

Ausblick

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