Vorschau: Märchenhaftes Adventure
Eine erwachsene(re) Reise
Silence ist der Nachfolger von The Whispered World und spricht eher ein erwachsenes Publikum an, da trotz der farbenfrohen Fantasywelt etwas düstere Story-Elemente im Vergleich zum Vorgänger enthalten sind (USK: 12). Alles beginnt damit, dass Noah und seine kleine Schwester Renie in einem verschneiten Dorf vor Bombern fliehen, die am Horizont anrauschen. Beide stürzen Hals über Kopf in einen kleinen Bunker, dessen Panzertür in letzter Sekunde geschlossen werden kann.
Filmische Aufmachung
Bis dahin wird das Geschehen als Zwischensequenz mit vielen Nahaufnahmen der 3D-Charaktere gezeigt, was dem Transport und der Darstellung ihrer Emotionen zugutekommt. So kann man aus Noahs Gesichtsausdruck ablesen, wie geschockt er über den Angriff und die Folgen ist. Auch in den Dialogen mit Renie hält die Kamera dichter drauf und zeigt sie aus nächster Nähe. Später soll man ebenfalls 360-Grad-Kameraschwenks um die Charaktere herum sehen können.
Entscheidungen
Apropos Entscheidungen: Bei den meisten Passagen, in denen man eine Auswahl treffen muss, sind die Auswirkungen eher lokal begrenzt - meist auf die aktuelle Szene. Nur wenige Entscheidungen haben Konsequenzen auf den späteren Verlauf der Geschichte. Von den Rätseln zeigten die Entwickler leider nichts, versprachen aber, dass es im fortgeschrittenen Verlauf auch umfangreichere und zusammenhängende Rätsel geben soll. Dabei sollen die Rätsel jeweils glaubhaft in die jeweilige Szene eingebettet sein. Zudem sind die Rätsel konkreter und "weniger verrückt" als wie bei Edna bricht aus oder Deponia. Trotzdem soll es die eine oder andere Kopfnuss geben. Insgesamt soll das Adventure zwischen acht und zwölf Stunden lang sein, je nachdem, wie viel Zeit man in die Erkundung der Welt steckt.
Ausblick
Der Auftakt von Silence: The Whispered World macht wirklich Lust auf mehr! Die aufwändige Inszenierung der Geschichte hinterlässt, wenn man sich an das stellenweise ungewöhnliche Design der Charaktere (Renie) gewöhnt hat, einen angenehm cineastischen und zugleich ruhigen Hauch, der vor allem zur Darstellung der Emotionen von Noah und Renie genutzt wird. Auch die Mischung aus 2D (Hintergrund) und 3D (Charaktere) ist gelungen und wird mit einigen Kamerakniffen und Close-Ups vertieft. Und wenn sich der Auftakt langsam gelegt hat und die klassischen Point-&-Click-Rätsel beginnen, können sich die Entwickler stärker von etwaigen Telltale-Games-Einflüssen abgrenzen. Da aber ausschließlich die Auftaktszene präsentiert wurde, lässt sich über die spätere Komplexität von Rätseln, Dialogen und Entscheidungen natürlich nichts sagen - zumal die angepeilte Spielzeit von acht bis zwölf Stunden etwas mau klingt. Aber wenn Inszenierung und Story das anfängliche Niveau halten, dann freue ich mich auf einen Ausflug in die malerische Welt.
Einschätzung: gut
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