Ripley und das Familienkarma
Als Ellen Ripley, in den Filmen unnachahmlich verkörpert von Sigourney Weaver, ihrer Tochter Amanda sagte, dass sie zu ihrem elften Geburtstag wieder da sei, konnte Amanda nicht wissen, dass dies die letzten Worte ihrer Mutter zu ihr sein würden. Als Angestellte von Weyland-Yutani, der gleichen Firma, für die auch Ellen Ripley arbeitete, erfährt Amanda, dass der Flugschreiber der Nostromo gefunden wurde - das Schiff, auf dem ihre Mutter diente, bevor sie verschwand. Sie macht sich auf den Weg zur Raumstation Sevastopol, wo der Flugschreiber aufbewahrt wird. Natürlich in der Hoffnung, Antworten auf viele Fragen hinsichtlich des Verschwindens ihrer Mutter zu finden. Doch es kommt, wie es kommen muss: Auch sie sieht sich schließlich einem Xenomorph gegenüber, das sein Unwesen auf der Handelsstation treibt. Und als ob das nicht reichen würde, machen auch gestörte Androiden sowie Söldner von Weyland-Yutani die Station unsicher.
Der beste Freund im spannenden Überlebenskampf: Der Bewegungsmelder.
In der vorliegenden Preview-Version verpasst man leider den Einstieg, denn es geht mit Mission 5 los. Und das zeitlich deutlich vor dem zweiten Film angesiedelte Spiel (dort erfährt Ellen Ripley nach dem Aufwachen aus dem 57 Jahre dauernden Stasis-Schlaf, dass Amanda in der Zwischenzeit gestorben ist) setzt auch darauf, dass man sich ein wenig mit den Aliens auskennt und entsprechend vorsichtig in Konfrontationen geht. Denn wie im ersten Film von Ridley Scott gibt es hier nur einen einzigen Vertreter der hochgefährlichen Außerirdischen, die ihre Opfer auch als Wirt für ihre heranwachsenden Embryonen missbrauchen. Und er ist ein übermächtiger Gegner, der das Überleben in einer direkten Konfrontation unmöglich macht.
Der Überlebenskampf beginnt
Dabei dauert es in dieser fünften Mission relativ lange, bis man dem bedrohlichen Vieh begegnet. Doch die Schäden, die es bislang auf der Sevastopol angerichtet hat, sind deutlich: Während man dabei ist, für eine verletzte Kameradin medizinische Hilfmittel zu besorgen, stolpert man über Leichen. Mannschaftsräume, die eigentlich mit Leben bersten sollten, sind leer und totenstill. Manche Räume weisen Kampfspuren auf, andere wirken wie frisch geputzt, in vielen Bereichen der Station ist nur Notstrom aktiv - die damit verbundene Dunkelheit bzw. sparsame Beleuchtung sorgt für eine
Die Kulisse wirkt nicht immer zeitgemäß, aber hilft dennoch vor allem dank gut eingesetzter Lichteffekte enorm, die Atmosphäre aufzubauen.
schaurige Atmosphäre. Nachdem man in der Rolle Amandas (die Figur wird aus Egosicht gesteuert) erste clevere Schlossknackrätsel gelöst hat und man sich sicher wähnt, beginnt die Panik mit einem Paukenschlag: Das Alien bricht eine Deckenluke auf und klettert nach unten. Man hat noch genug Zeit, sich unter einem Bett zu verstecken und Zeuge des gelungen inszenierten Auftritts des Xenomorph zu werden, der sich (geskriptet) von einem abwendet und den Level nach neuen Opfern durchsucht.
Doch dies ist mehr oder weniger das letzte Mal, dass es nicht die Fährte aufnimmt. Ab diesem Moment muss jeder Schritt bedacht sein und der Bewegungssensor, dessen Geräusche passenderweise aus dem PS4-Gamepad tönen, das auch angemessen vibriert, zum besten Freund werden. Ab diesem Moment beginnt der gnadenlose Kampf ums Überleben, der mich viele Nerven gekostet hat. Um eine Chance gegen das Furcht einflößende Alien zu haben, das allerdings etwas plastischer und unheimlicher hätte ausfallen dürfen, kann und sollte man sich zahlreicher Hilfsmittel bedienen. Dazu gehören z.B. Rauchbomben oder Geräuschgeber, die das Vieh ablenken. Doch viel wichtiger ist der eigene Überlebensinstinkt: Wo kann man sich verstecken, ohne dass man entdeckt wird? Soll man wirklich durch den Lüftungsschacht kriechen? Sollte man an bestimmten Schaltstationen Sicherungen umleiten, um z.B. durch Bodenluken entkommen zu können? Man hat zahlreiche Möglichkeiten, dem ohne feste Wege und damit angenehm unberechenbar suchenden Alien ein Schnippchen zu schlagen.