Mortal Kombat X12.06.2014, Michael Krosta

Vorschau: Knochenbrüche und Fatalities

Mit Mortal Kombat X (ab 16,99€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) baut das Team um Serienschöpfer Ed Boon ganz auf dem hierzulande indizierten Vorgänger auf. Eine Überraschung ist das nicht, verkaufte sich doch kein Teil der Reihe so gut wie der Reboot aus dem Jahr 2011. Zu den damaligen Neuerungen zählten vor allem die brachialen X-Ray-Moves, bei denen schmerzhafte Knochenbrüche, zertrümmerte Schädel sowie weitere extrem brutale Attacken anhand einer Röntgen-Sicht dargestellt wurden, die sich auf der einen Seite wie ein Schlag in die Magengrube anfühlten, aber dank der schonungslosen Inszenierung auch einen gewissen Unterhaltungsfaktor hatten und deshalb auch hier nicht fehlen dürfen.

Gleiches gilt für die Fatalities - dem Markenzeichen der Reihe: Da werden wieder Herzen aus dem Körper gerissen, Wirbelsäulen gebrochen und blutüberströmte Körper zerschnippelt. Man kennt es ja mittlerweile. Und trotzdem erstaunen die Entwickler trotzdem mit ihrer durchgeknallten und leicht perversen Kreativität hinsichtlich der finalen Hinrichtungen, wenn die Spec-Op-Lady Cassie Cage ihrem besiegten Opfer zuerst mit der Knarre in beide Kniescheiben und den Kopf schießt, anschließend knatschend auf den zusammengesackten Körper zugeht, mit ihrem Kaugummi eine Blase macht und anschließend das Einschussloch auf der Stirn mit ihm verschließt. Brutal? Ja! Aber durch die gewollte Überzeichnung

Ahhh, der Klassiker: Scorpion vs. Sub-Zero. Wer gewinnt?
der Gewalt auch verdammt witzig. Ob dieser Humor aber auch bei den Prüfern der USK so gut ankommt, wage ich zu bezweifeln, sodass X in Deutschland wohl das gleiche Schicksal wie sein Vorgänger erwarten wird, wenn der Titel 2015 erscheint.

Neben alten Bekannten wie Sub-Zero und Scorpion will man in Mortal Kombat X mit neuen Charakteren frischen Wind in die Kämperauswahl bringen. Einer von ihnen - oder sollte ich besser schreiben zwei? - ist Ferra/Torr. Dabei handelt es sich um ein Biest, das ein bisschen an die Street-Fighter-Kreatur Blanka erinnert. Allerdings tritt es nicht alleine seinen Widersachern gegenüber, denn an seinem Rücken klammert sich ein kleines Mädchen fest, das ebenfalls kräftig austeilt. Ein kurzer Blick auf die Charakterauswahl lässt vermuten, dass das finale Spiel 24 Kämpfer bieten wird. Hinzu kommt ein interessantes Feature, das Ed Boon im Rahmen der E3 verkündet hat: Von jedem Kämpfer existieren drei verschiedene Variationen, die jeweils individuelle Move-Sets und Extras besitzen. So kann z.B. nur eine bestimmte Version von Sub-Zero einen mächtigen Hammer schwingen. Zwar werden Versus-Kämpfe im Vordergrund stehen, doch legen die Entwickler zusätzlich großen Wert auf eine cineastisch inszenierte Kampagne, in der man eine Geschichte erzählen will.

Ed Boon und sein Team wollen viele neue Kämpfer für Mortal Kombat X erschaffen.
Die ersten Eindrücke deuten zwar darauf hin, dass Mortal Kombat X mehr Vertrautes als Neues bieten wird, aber die Kämpfe wirken auf jeden Fall flott, intensiv und werden klasse inszeniert. Trotzdem könnte man aus den Schauplätzen grafisch sicher noch mehr herausholen, denn das Duell in einem schneebedeckten Wald wirkte noch zu unspektakulär. Etwas besser hat mir der belebte Marktplatz mit seinen Ständen, Besuchern und animierten Tieren im Hintergrund gefallen. Auch die Auseinandersetzung auf einem Steg mit dunklen Wolken und brennenden Schiffwracks machte zwar etwas mehr her, konnte mich aber auch noch nicht vom Hocker reißen. Dass man vor allem neue Charaktere erschaffen will, ist eine gute Nachricht: Nichts gegen Scorpion & Co, aber ein paar frische Gesichter werden der Serie sicher gut tun.

Einschätzung: gut

Ausblick

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