Vorschau: Zurück in die Vergangenheit
Welches Wesen darf’s sein?
Der Editor lässt dem Spieler freie Wahl, mit welchem Zeitreise-Krieger er das Universum retten möchte: Von Erdlingen über Sayajins bis hin zu Namekianern oder der Frieza-Gattung sind einige Wesen möglich. Allzu viele Feinheiten bei Gesicht und Erscheinungsbild lassen sich zwar nicht beeinflussen, später kann man den eigenen Stil aber immerhin in Klamottenläden aufmotzen. Nach ein paar Einführungskämpfen finde ich mich in Trunks‘ Gesellschaft wieder, der mich ein wenig in der Oberwelt „Toki Toki World“ herumführt und mir erklärt, warum wir überhaupt in die Vergangenheit reisen. Finstere Mächte haben im Raum-Zeit-Kontinuum herumgepfuscht und die Vergangenheit verändert, indem sie in wichtige Kämpfe aus der Dragonball-Geschichte eingestiegen sind und sie zu ihren Gunsten umentschieden haben. Meine Aufgabe ist natürlich, die Geschichtsfälschung mit handfesten Argumenten wieder gerade zu biegen.
Spannende Reise in die Vergangenheit?
Klingt wie eine runde Sache für eine ausgiebigen Trip in die Dragonball-Geschichte, oder? In der Praxis hatte ich bislang aber nur selten Spaß an der Action. Die Ernüchterung beginnt bei der Präsentation. Die kargen Wiesen und Felsen der PS4-Version erinnern technisch bestenfalls an ein durchschnittliches PS3-Spiel. Offenbar spielte die neue Konsolengeneration bei der Entwicklung nur die zweite Geige. Auch die Animationen und die Inszenierung von Spezialattacken sind ziemlich lieblos umgesetzt: Sogar das alte, aber nach wie vor toll choreographierten PS2-Spiel Dragonball Z: Budokai Tenkaichi 2 bot schönere Animationen. Allein schon das ruhige Abwarten und Atmen, der Übergang von der Ruhe- zur Schlaganimation und viele andere Details lassen die Kämpfer aus dem Oldie viel massiger und würdevoller wirken als die abgehackten Attacken im neuen Titel. Damals baute sich die Spannung wie in einem Anime mit effektvoll inszenierten Nahaufnahmen auf, neuerdings werden die Spezialattacken deutlich plumper abgefeuert.
Hektisches Gemetzel
Leider hat Entwickler Dimps auch wieder einen der größten Nachteile der letzten Ableger übernommen: Sobald mir mehr als ein Gegner gegenübersteht, wird es in den 3D-Arenen arg unübersichtlich. Um die Widersacher koordiniert zu attackieren, muss ich sie mit der Zielerfassung aufschalten und schnell zwischen ihnen wechseln. Doch wenn ich dabei zwischen die typischen Felsnadeln gelange, spinnt häufig die Kamera und dreht sich wild zur Seite.
Ausblick
Beim ersten Blick aufs Konzept klingt Dragonball Xenoverse nach einer runden Sache für Fans, schließlich kann man jede Menge coole Momente der Seriengeschichte noch einmal erleben. Die ersten Spielstunden haben meine Lust an den Zeitreisen aber stark gedämpft. Von der kargen Technik über die Oberwelt bis hin zur faden Inszenierung der Spezial-Attacken wirkt hier alles ziemlich altbacken. Vor allem die hektische Kamera ging mir schnell wieder auf die Nerven, wenn es gegen mehrere Krieger gleichzeitig zur Sache ging. Auch erzählerisch verschenken Dimps viel Potenzial: Warum gibt es keine dramatischere Einführung in die Geschichte um die Zeitreise-Krieger? Stattdessen langweilt man den Spieler erst einmal mit ödem Smalltalk und Sammeltouren. Ich hoffe darauf, dass die späteren Missionen das Spiel noch interessanter machen, bislang bin ich aber skeptisch.
Einschätzung: ausreichend
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