Vorschau: Explosive Materialschlacht
Dual-Stick-Action trifft Metal Slug
Es beginnt weitgehend traditionell: Man sieht ein Raumschiff aus einer seitwärts scrollenden Perspektive und muss sich durch ein Asteroidenfeld kämpfen, während der nie um einen Kommentar verlegene Pilot Roughshot erst einmal aus seiner Sammlung klassische Spielemusik hervorkramt und einlegt. Was anfänglich wie eine Hommage an R-Type oder Thunderforce wirkt, wird allerdings schnell zu einem explosiven Tanz. Denn Two Tribes mischt hier nicht nur munter irgendwelche Popkultur-Anspielungen in die Sprachausgabe bzw. die Menü- oder Statusbildschirme. Man mischt auch munter Spielkonzepte, wobei als Fundament der Zweistick-Shooter genutzt wird: Mit dem linken Knüppel lenkt man das verwandlungsfähige Raumschiff, mit dem rechten werden Salven in die Richtung abgefeuert, in die man drückt.
Abwechslung ist Trumpf
Das Anforderungsprofil ist hoch - mit seinem gelegentlich zu spürenden Trial-and-Error-Ansatz in manchen Momenten vielleicht etwas zu hoch, auch wenn die Kontrollpunkte häufig und fair gesetzt werden. Dennoch täte Two Tribes gut daran, weitere Schwierigkeitsgrade einzubauen. Doch derzeit lassen sich im Hauptmenü neben dem normalen Modus nur ein Speedrun- und ein Hardcore-Modus mit nur einem einzigen Leben ausmachen. Da die technische Seite mit ihrem knackigen Sound sowie der gelungen 2D/3D-Kulisse mit ihren gleißenden Explosionen nicht nur einen stimmungsvollen, sondern vor allem sauberen Eindruck hinterlässt, dürfte das Team Kapazitäten zur Verfügung haben, um das Balancing zu verfeinern.
Ausblick
Wie viele andere Spiele von Two Tribes ist Rive ein "kleines" Projekt. Doch das nach Team-Angaben letzte Spiel, das sie entwickeln, hat das Zeug zum Geheimtipp - und das im mittlerweile überwuchert scheinenden Zweistick-Shooter, der zuletzt u.a. mit Alienation, Zenzizenzic oder Assault Android Cactus vor den Bildschirm fesseln konnte. Dabei weiß nicht nur die Technik des mit seinem 2D-Konzept an den Klassiker Metal Slug erinnernden Shooters zu überzeugen. Die Action spielt gekonnt mit Tempowechseln, man ist ständig gefordert und die unterhaltsam geschriebenen Mono- sowie Dialoge tun neben der brachialen Soundkulisse ihr Übriges. Es könnte allerdings nicht schaden, den Schwierigkeitsgrad anpassbarer zur machen oder mehrere Stufen einzubauen. Denn Lust und Frust liegen in der Vorabversion noch verdammt eng zusammen. Rive wird am 13. September für PC und PlayStation 4 erscheinen, Versionen für Wii U und Xbox One werden später veröffentlicht.
Einschätzung: gut
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