E3-Vorschau: Just Cause 3 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Just Cause 3 (Action-Adventure) von Square Enix
Der Spaß an der Zerstörung
Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
01.12.2015
01.12.2015
01.12.2015
Erhältlich: Digital (Steam, Gamersgate), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam, Gamersgate), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam, Gamersgate), Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Just Cause zelebriert den Spaß an der offenen Welt: Die Explosionen sind lauter, die Action ist vollkommen überzogen. Nachdem dieses Konzept zwei Spiele lang richtig gut funktionierte, geht das Team von Avalanche bei der Premiere für PS4 und One kein großes Risiko ein. Wir haben die erste Mittelmeer-Insel der fiktiven Spielwelt Medici auf der Suche nach Spielspaß durchforstet. Mehr dazu in unserer E3-Vorschau.


Die Rückkehr nach Hause

Wenn Diktatoren ihrem Volk zusetzen, wird die "Agentur" eingeschaltet - quasi das politische Gegenstück zu den "Men In Black". Die Ein-Mann-Armee Rico Rodriguez braucht nur einen "triftigen Grund" (Just Cause), um einen Guerrilla-Krieg anzuzetteln. Das Ergebnis bislang: Der fiktive südamerikanische Inselstaat San Esperito wurde ebenso befreit  wie  die südostpazifische Gegenstück von Panau. Für seinen neuen Auftrag verschlägt es ihn nach Hause. Seine Heimat, das mediterrane Medici (wie in den bisherigen Teilen ein fiktiver Inselstaat) leidet unter der brutalen Gewalt von General Di Ravello. Und das bedeutet: Rico beginnt einen Feldzug gegen den Diktator, bei dem es Chaos regnen wird und ein Sturm der Zerstörung durch das Land zieht, auf dessen Schwingen Rico mit seinem Wingsuit wie ein mit Speed gedopter Racheengel gleitet. Das ist zumindest die Theorie.

Just Cause 3 zelebriert laute Zerstörung.
Just Cause 3 zelebriert laute Zerstörung.
In der Praxis konnte ich zwar Zeuge von Chaos und Zerstörung werden. Doch so elegant, wie Rico in den bisherigen Trailern zwischen den Bewegungszuständen wechselt, habe ich es bis zum Ende der gut zwei Stunden langen Spielsession im Vorfeld der E3 nicht hin bekommen. Von Zeit zu Zeit gab es zwar diese Momente der Adrenalin spendenden Glückseligkeit, wenn man aus einem auf Höchstgeschwindigkeit laufenden Sportwagen auf die Motorhaube klettert, mit einem Knopfdruck den Para-Gleitschirm ausfährt, mit dem mechanischen Enterhaken nochmals Schwung holt, dann mit einem weiteren Knopfdruck in den Wingsuit-Modus schaltet und die Landschaft unter sich vorbeiziehen sieht, bevor man sich elegant an einen Hubschrauber hängt und diesen dann mit einer Sprengladung in die Luft jagt. Aber es gab auch genug Momente, in denen ich unsanft mit dem Boden, Gebäuden, Fahrzeugen, Brücken oder Antennenmasten kollidierte, was natürlich weitaus weniger elegant aussieht.

Explosiver Stunt-Spielplatz

Es warten 600 Quadratkilomter darauf, entdeckt zu werden.
Es warten 600 Quadratkilomter darauf, entdeckt zu werden.
Wie bei den bisherigen Serien-Ablegern gibt es keine Begrenzung. Die gut 1000 Quadratkilometer große Inselwelt ist offen und bietet einem vielseitige Unterhaltung. Vermutlich wird man durch Gegneransammlungen temporäre Probleme vorfinden, an denen man nicht so einfach vorbeikommt oder für die man besondere Fähigkeiten benötigt, die erst im Lauf der Zeit freigeschaltet werden. Doch in der Theorie wird man von Anfang an überall hingehen können. Vorrangiges Ziel ist natürlich die Befreiung der einzelnen Gebiete. Dies passiert, indem man Di Ravellos Infrastruktur schwächt: Lautsprecher müssen ebenso deaktiviert werden wie Projektoren oder Poster, die allesamt die Propaganda des Generals wie Pest verbreiten. Man kann Gefängnisse befreien, die örtlichen Gesetzeshüter in den Vorruhestand schicken, Funkmasten sabotieren, Militär-Anlagen ausschalten usw. Je mehr Chaos man anrichtet, umso mehr Rebellen schließen sich der Sache an, so dass man sich schließlich sogar aus den Kämpfen zurückziehen und an die nächste Zerstörung machen kann, während man zusieht, wie die Truppen miteinander kämpfen.

Bis zu drei Waffen kann man jederzeit mit sich führen, wobei man auch Schießprügel der Feinde aufnehmen darf, die dann auch per Abwurf angefordert werden können - wie auch alle bis dato freigeschalteten Fahrzeuge, die in Sekundenschnell an der gewünschte Stelle mit einem Container und Konfetti fallen gelassen werden. Und ausgehend von der bisher in Medici verbrachten Zeit gibt es verdammt viel freizuspielen. Ich hoffe nur, dass Avalanche das alles wie bei den Vorgängern in einen vernünftigen Kontext bringen und auch erzählerisch motivieren kann. Klar möchte ich irgendwann im Spiel auch die (fiktive) Edelkarosse mit 700 PS fahren, die an italienische Luxus-Sportwagen erinnert. Doch ich möchte auf dem Weg dorthin nicht mit "Sammle 100 Federn" oder ähnlichen Sperenzchen konfrontiert werden. Offene Welt: Super! Tu, was dir Spaß macht: Gerne doch! Genieße die Freiheit: Lasse ich mir nicht zweimal sagen! Aber es darf nicht zum Selbstzweck verkommen.

Kommentare

Rabidgames schrieb am
Wen juckt die Story in Just Cause?
In Teil 2 schreibt man selbst die Story. Wir reden hier von einem waschechten Sandbox-Spiel, das vor allem von der eigenen Kreativität lebt.
Gut, ein paar mehr Storymissionen dürften es schon sein, aber wenn ich die Wahl zwischen Kreativität im Zerstören und mehr Story hätte, würde ich auf mehr Mittel und Wege, alles kaputtzumachen, hinarbeiten.
superboss schrieb am
oh ja freu mich schon auf ne wunderschöne Welt und spektakuläre Zerstörungsorgie
DextersKomplize schrieb am
Zerstörungsorgien machen immer Spaß!
So einfach ist das :wink:
Und es liegt in der Natur des Menschen Dinge aufzubauen und wieder kaputt zu machen :mrgreen: Gleiches gilt fürs schießen. Actionfilme boomen nicht seit jeher so stark, so das natürlich viele Menschen einfach Spaß an einfachen Dingen haben.
Ich find Actionfilme zwar doof(ausser The Raid 1/2 <3), aber kann das schon verstehen. JC2 hat seinerzeit auch verdammt viel Spaß gemacht.
Ich träume ja immer noch von einem Spiel, wo man wirklich alles kaputt machen kann. Aber nicht so wie bei Red Faction, das war iwann zu langweilig. Es braucht auch ein spannendes Spiel drumherum.
Beim Witcher zum Beispiel, wieso kann ich nicht einfach ne Hütte abfackeln ... das wäre total klasse :lol:
Mr-Red-M schrieb am
LePie hat geschrieben:
Mr-Red-M hat geschrieben:Und ich habe noch nichts von Ingame-Shop gelesen, das freut mich fast am meisten...
Avalanche hat einen Ingame-Shop für Just Cause 3 auch zuvor ausgeschlossen:
To be perfectly clear: Just Cause 3 will be available in 2015 for PlayStation 4, Xbox One and Windows PC. It will be distributed as a retail box and digital download. It is not a Free To Play game. It does not feature in-game micro transactions.
http://avalanchestudios.com/news/just-cause-3-unveiled/
Erstens:
Danke für die Info! Das steigert die Vorfreude!
Zweitens:
Schön zu sehen hier, das im Grunde doch viele einfach zocken, um SPASS zu haben.
Das kann man hier finde ich ziemlich gut rauslesen.
Heinz-Fiction schrieb am
Oh man, ich hab Just Cause 2 regelrecht verehrt. Unkompliziert mit Greifhaken und Fallschirm über Bergmassive gleiten, dabei in der Luft einen feindlichen Helikopter entern, mit den Bordwaffen Gastanks in die Luft jagen, gechillt austeigen und zu Boden segeln, dabei noch ein paar Granaten auf die wuselnden Gegnermassen abfeuern und sich am Boden ein Feuergefecht mit dem kläglichen Rest an Soldaten liefern ... je mehr Unsinn, Zerstörung und Explosionen, desto mehr Spielspaß. Story brauch ich nicht. Das könnte eines meiner liebsten Spiele dieses Jahres werden.
schrieb am