Trügerische Stille
Die Luftschleuse öffnet sich langsam. Ich betrete die Raumstation, schaue mich um und fische einige Gegenstände aus der Schwerelosigkeit. Direkt vor dem Computerterminal schwebt ein Spuckbeutel und dieser lässt sich - wie viele andere Gegenstände - aufnehmen, in 3D näher betrachten und wieder wegwerfen. Ich betätige den Computer. Die Zugangsdaten werden überprüft und ich darf als "Amy Ferrier" an Bord der Raumstation Tacoma gehen. Die Eingangshalle ist sauber und durch die Luft rattert eine Art Staubsauger, der offenbar die Station sauber hält und doch ist es seltsam, denn irgendwie ist es keine Menschenseele zu sehen und auch der Bordcomputer ODIN funktioniert nicht. In gemächlichem Tempo - Laufen ist nicht erlaubt - schreite ich durch die Eingangshalle und nur die offenbar magnetischen Stiefel halten mich am Boden fest. Ich finde erste Aufzeichnungen von der Crew und zwar Tagebücher bzw. persönliche Notizen in Textform. Die Mitarbeiter schreiben über ihre Arbeit und das Leben auf der Station.
Im neuen Spiel der Macher von Gone Home (The Fullbright Company) wird eine scheinbar verlassene Weltraum-Station erforscht.
Nach einem Kontrollbesuch auf der Toilette finde ich heraus, dass die fortgeschrittenen Versorgungssysteme deaktiviert wurden und ich deswegen die Quartiere der Crew nicht betreten kann. Also stampfe ich weiter zu dem Aussichtsbereich der Station, schließlich bleibt kein anderer Weg übrig. Unterwegs finde ich weitere Aufzeichnungen, diesmal mit Hologrammen. Zu sehen sind die Silhouetten unterschiedlicher Personen, die jeweils komplett in einer Farbe dargestellt werden - als würden sie einen einfarbigen Morphsuit tragen. Über den Figuren sind Name, Foto und Position der Beteiligten eingeblendet. Sie sprechen über den Alltag auf der Station und persönliche Dinge: Person X mag z.B. Person Y nicht, Person Z sorgt sich um Y, A hat offenbar Probleme mit Alkohol und ODIN mag niemand.
Erkundung, Erfahrung und Erlebnis
Um die Systeme auf der Station wieder zu aktivieren, muss ich in einen ganz anderen Bereich der Station. Ein Luftschacht führt dorthin, doch das Ziel liegt ca. 20 Meter über mir ... an der Decke des Raumes. Da hilft nur die "Surface Transition". Mit einem Knopfdruck löst Amy die magnetische Verbindung zum Untergrund, stößt sich ab, dreht sich in der Luft und landet mit den Füßen dort, wo eben noch die Decke war. Weiter geht die Erkundungstour durch den engen Lüftungsschacht und nein,
Hologramm-Aufzeichnungen erzählen von den täglichen Aktivitäten und den Problemen.
es gibt keine billigen Jump-Scare-Effekte. Stattdessen erkenne ich eine Wandverkleidung, an der sich jemand zu schaffen gemacht hat. Auch ein Video-Log ist verfügbar. Beim Abspielen sehe ich eine verzerrte Gestalt, komplett in Schwarz gehüllt, die sich zur Wand bewegt und die Platine offenbar manipuliert. Ich reaktivere die Systeme und ODIN startet wieder. Helfen kann die künstliche Intelligenz der Station aber nicht, da der Zugriff auf die jüngsten Dateien beschränkt ist. Also mache ich mich zurück auf den Weg zu den Crew-Quartieren und verlaufe mich erstmal, da es erstens keine Karte der Station gibt und zweitens der Perspektivwechsel bei der "Surface Transition" durchaus verwirren kann.
In der Crew-Sektion angekommen, wird es dann mysteriöser. Irgendjemand hat ein Notfallprotokoll initialisiert und ODIN sagte nur mit gelassener Stimme, dass die Crew in dem Bereich unter mir wäre. Ich schleiche die Treppe herunter, sehe Alarmmeldungen, öffne die Tür und ein gleißendes Licht blendet mich. ODIN spricht derweil: "Jetzt siehst Du die Crew" ... Ende der Demo. Grrrrr!