Vorschau: God of War (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



God of War: Kratos als Vater
Kratos als Vater
Publisher: Sony
Release:
14.01.2022
20.04.2018
kein Termin
02.02.2021
kein Termin
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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ab 22,99€

ab 17,85€
Spielinfo Bilder Videos

Am 20. April erscheint God of War exklusiv für PlayStation 4. Fünf Jahre hat Sony Santa Monica an der Wiedergeburt des erfolgreichen Action-Adventures gearbeitet, das 2005/2006 auf PlayStation 2 debütierte und über die Jahre zum Synonym für filmreif inszeniertes Hack'n'Slay avancierte. Kann Kratos inmitten neuer Perspektive und vor allem Dramaturgie überzeugen? Immerhin soll ein Kriegsgott als Vater herhalten. Mehr dazu in der Vorschau.



Brutale Vorbildfunktion?

Zerquetschen, zertreten, zerhacken - und überall Blut. Wer befürchtet hat, dass sich Kratos aufgrund der Familiengeschichte oder seines Sohnes Atreus von seinen martialischen Wurzeln entfernen würde, darf aufatmen. God of War war im Kern immer ein Hack'n'Slay, bleibt ein Hack'n'Slay und zieht einen trotz des minderjährigen Begleiters noch näher ins Gemetzel. Um Realismus geht es nicht, wenn der Kriegsgott austeilt - man fühlt sich eher wie in einem Splatterfilm mit fliegenden Äxten und gespaltenen Schädeln. Vor allem die brutalen Finisher führen die Schonungslosigkeit der Reihe fort, bis man manchmal nur noch Blut und Brocken in der Totalen sieht.

gs
Kann Kratos seiner Vaterrolle gerecht werden, ohne dass es kitschig wird?
Dieser Texturmatsch kann genauso unfreiwillig komisch aussehen wie das Hochhalten der Feinde, wenn man sie mit Schlägen zwei, drei mal volley in der Luft hält, bevor sie an einer Felswand zerschellen - Arcadeflair und Gore bestimmen die Inszenierung. All das wäre für diesen vernarbten Kriegsgott weder besonders interessant noch spektakulär, wenn da nicht auch ein kleiner Junge wäre, den man während das Gemetzels auf Knopfdruck anweisen kann, die Feinde mit dem Bogen zu beschießen, was sie ablenkt. Oder den man retten muss, wenn er in den Fängen eines Wiedergängers um Hilfe schreit. Der Knirps heißt Atreus, ist Kratos' Sohn und sowohl eine Hilfe als auch eine große Gefahr - nicht nur aufgrund des möglichen Game Overs in den Kämpfen, sondern vor allem für die Dramaturgie des Spiels.

Die große Gefahr des Kitsches

Der Zwang zur Neuausrichtung der Reihe ist verständlich: Schon God of War: Ascension konnte 2013 auf PlayStation 3 nicht mehr die brachiale Faszination der Vorgänger entfachen - es wirkte fast wie eine Ehrenrunde für ein überholtes Spielkonzept und einen müden Helden, dem man die Rente wünscht. Deshalb musste man für frischen Wind sorgen. Aber wie will Studio

Noch übt Atreus, aber er kann Kratos recht schnell im Kampf als Bogenschütze unterstützen.
Noch übt Atreus, aber er kann Kratos recht schnell im Kampf als Bogenschütze unterstützen.
Santa Monica eine glaubwürdige Vater-Sohn-Beziehung inszenieren, ohne dass man den Charakter von Kratos ad absurdum führt?

Natürlich gibt es gute Vorbilder, die zudem erfolgreich waren: Bioshock Infinite oder The Last of Us haben erzählerisch enorm davon profitiert, dass es einen Helden samt Sidekick gab. Und es ist schön, dass man auch mal einen Jungen an der Seite hat. Aber hier geht es nicht um einen neuen Protagonisten, den man als Vater aufbauen könnte, sondern um eine um sich metzelnde Ikone des Hack'n'Slay.

Deshalb war ich sehr skeptisch, ob man diesen brachialen Kriegsgott mit Vatergefühlen nicht schrecklich verkitschen würde. Auch wenn ich im Rahmen dieser Vorschau noch nicht ins Detail gehen kann, und mich nachher eher auf das Kampfsystem konzentriere, gelingt die Charakterzeichnung im Einstieg - zumindest auf dem Niveau von besseren Superhelden-Filmen, die ja ähnliche Brüche zwischen überzeichneter Action und alltäglichen Gefühlen verarbeiten müssen. Die gibt es auch hier und ich weiß noch nicht, ob die dargestellte Beziehung letztlich überzeugen oder scheitern wird. Aber bisher bin ich eher positiv überrascht. Warum? Weil Kratos z.B. sehr deutlich zeigt, dass er ein Vater wider Willen ist, dass er diesen Jungen nicht nur aufgrund dessen Krankheit für kampfuntauglich hält und am liebsten alleine losziehen würde - das erinnert entfernt an Joel und Ellie. Die Regie versetzt einen damit quasi auch in die Rolle des skeptischen God-of-War-Fans, der den ganzen emotionalen Schnickschnack oder etwaiges Babysitting nicht braucht. Und das ist ein guter Schachzug.
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Kommentare

.HeldDerWelt. schrieb am
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
6h und ich war durch und hatte 80% der Trophäen in GoW 3.
sabienchen.banned schrieb am
thormente hat geschrieben: ?24.03.2018 19:42 Irritierend ist mir, dass es die Nörgler sind, die Anderen nicht gönnen, was sie sehen. Mir gefällt die neue Ausrichtung gut. Nach sechs GoW Spielen, Collections, Ports, Remaster für alle Sony Konsolen/Handhelds, denke ich, ist das eine richtige Entscheidung. Nur die Begleitung ist eine kleine Hürde.
...siehst du .. du schreibst "Nörgler" .. wieso?
Bin ich eine Nörglerin?
Dir gefallen die Änderungen.. das ist schön.. aber es sollte wohl nicht schwer zu verstehen sein, wieso Liebhaber klassischer Vertreter des Genres (die es in der aktuellen Konsolengeneration so gut wie überhaupt nicht gab) nicht zu sehr über die angekündigten Neuerungen erfreut sind.
thormente schrieb am
Mouche Volante hat geschrieben: ?21.03.2018 23:18
thormente hat geschrieben: ?21.03.2018 22:35
Mouche Volante hat geschrieben: ?21.03.2018 20:07
in Variationen beispielsweise in ReCore, Bioshock Infinite, Dragons Dogma, Dragon Age, Fallout, Fable 2, Titanfall 2, Mass Effect und wahrscheinlich einige andere RPG und Shooter
Elisabeth in BI als KI Begleitung zu bezeichnen. War nix weiter als ne wandelnde Itembox mit ner Auswahl von drei (non-script) Sätzen.
Na dann warten wir doch einfach mal ab, ob der Bub vom Kratos groß was anderes sein wird.
Mal allgemein auf die Rolle des Sohns als KI Begleiter zurückzukommen.
https://youtu.be/w4q-IXhmWuQ?t=3m35s
https://youtu.be/w4q-IXhmWuQ?t=5m36s
Das ist definitiv aktiver als die hübsche Itemkiste in Bioshock Infinite. Später im Video gibts mehr zu sehen (min 6). Hab es aber nicht weiter als bis dahin angeschaut. Wie gut sich der Bub macht und ob er immer die selben Zeilen runterleiert, was mir schnell auf die Nerven gehen kann, steht auf einem anderen Blatt.
Einen Vorteil zu Ellie in TloU hat er. Es hat etwas die Immersion gestört, wenn das Gör den Pilzköpfen vor die Füsse gelaufen ist, diese aber nicht auf sie reagiert haben. Atreus sucht aktiver die Beteiligung an den Kämpfen und Gegner nehmen ihn wahr.
sabienchen hat geschrieben: ?22.03.2018 19:41
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Solange beides geboten wird (lineare rote Linie zum Hauptziel oder eben expansion mit weiteren Optionen) schafft man es beide Parteien glücklich zu machen.
Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
..ich betrachte das mit etwas kritischeren Augen .. das Crafting wird voraussichtlich "essentiell" sein.
Und japp, ich mag Spiele, die ich an einem Abend / Wocheende durchspielen kann.
Mir reicht Arcadige Action.
Aber ich verstehe auch wieso bei einem solchen Projekt wie dem neuen GoW es "länger" sein muss.
Ich finde es nur etwas...
MoS. schrieb am
Myuth hat geschrieben: ?22.03.2018 20:46
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Ihr wollt ernsthaft ein 30h Spiel wo es nur ums Kämpfen - Cutscene - Kämpfen geht? Crafting, optionale Bosse, Rüstungen bieten doch einen zusätzlichen Motivations und Reizfaktor für Leute die eben nicht nur die Story durchspielen wollen. Solange beides geboten wird (lineare rote Linie zum Hauptziel oder eben expansion mit weiteren Optionen) schafft man es beide Parteien glücklich zu machen.
Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
Ich persönlich möchte lieber zweiteres :oops:
Ich bin lieber 10-15 von einem Spiel gefesselt und dann wars das anstatt 40 Stunden darin zu verbringen von denen ich 20 einfach nur belangloses Zeug sammle. Dieser ganze OpenWorld-/Sammel-Trend in dieser GameGeneration ist leider gar nichts für mich und hat für mich einige Marken zerstört (bsw. MGS). Find es mittlerweile wirklich sehr nervig das bestimmte Elemente in Games eingebaut werden nur damit sie da sind (sehe oft wirklich keinen Grund dafür sondern immer häufiger einfach Spielzeitstrecker)
Seh ich genauso.
MGS Phantom Pain habe ich noch 10 Stunden aufgehört zu spielen, als einer der großen Fans der Serie.
RPGs können gerne lang sein, aber intensive Actiongames mit Storyfokus (Uncharted, Last of US, God of War z.B.) müssen für mich wirklich nicht lang sein, ganz im Gegenteil.
Horizon Zero Dawn hatte es auch schon fast übertrieben. Das hätte für mich auch nicht so viel Krempel links und rechts haben müssen ^_^
Myuth schrieb am
VincentValentine hat geschrieben: ?22.03.2018 19:33 Ihr wollt ernsthaft ein 30h Spiel wo es nur ums Kämpfen - Cutscene - Kämpfen geht? Crafting, optionale Bosse, Rüstungen bieten doch einen zusätzlichen Motivations und Reizfaktor für Leute die eben nicht nur die Story durchspielen wollen. Solange beides geboten wird (lineare rote Linie zum Hauptziel oder eben expansion mit weiteren Optionen) schafft man es beide Parteien glücklich zu machen.
Oder wollt ihr wie damals ein Single Player Spiel welches man in 12h durchzocken kann? Was ja leider heutzutage auch nicht mehr funktioniert
Ich persönlich möchte lieber zweiteres :oops:
Ich bin lieber 10-15 von einem Spiel gefesselt und dann wars das anstatt 40 Stunden darin zu verbringen von denen ich 20 einfach nur belangloses Zeug sammle. Dieser ganze OpenWorld-/Sammel-Trend in dieser GameGeneration ist leider gar nichts für mich und hat für mich einige Marken zerstört (bsw. MGS). Find es mittlerweile wirklich sehr nervig das bestimmte Elemente in Games eingebaut werden nur damit sie da sind (sehe oft wirklich keinen Grund dafür sondern immer häufiger einfach Spielzeitstrecker)
schrieb am

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