Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 412.06.2015, Jan Wöbbeking

Vorschau: Gigantomanische Anime-Kämpfe

Der Kampf gegen Giganten scheint im kommenden Naruto-Spiel eine wichtige Rolle zu spielen. Mal bekriegen sich die früheren Freunde Hashirama und Madara effektvoll auf zwei Ebenen, an anderer Stelle tritt man als Riesenkröte gegen den hochhausgroßen „Zehnschweif“ an. Wir sind Probe gehüpft.

Kermits großer Bruder

Etwas seltsam ist es natürlich schon, ein Naruto-Spiel ausgerechnet in Form eines überdimensionierten Froschlurchs anzutesten. Das Spielgefühl der Kröte Gamakichi erinnert eher an Godzilla oder ähnliche Monsterspiele, in denen man die Umgebung verwüstet. Langsam hüpfe ich durch den verkohlten Steinbruch, an dessen Rändern die Lava qualmt. Vor mir räume ich mit kurzen Schlagkombos viele mittelgroße Klone des grauen zehnschwänzigen Monstrums aus dem Weg. Auch winzige Kopien meines Gegners laufen zu hunderten vor meinen Füßen entlang und werden einfach im Dutzend plattgestampft oder aus dem Weg gekloppt. Die viel zu leichten Gegner werden mir höchstens durch ihre schiere Masse gefährlich und werfen nur lethargisch mit Speeren nach mir. Etwas unterhaltsamer wird es kurz danach, als ich einem größeren Exemplar des Wesens gegenüberstehe - doch auch seinen Ramm-Attacken kann ich dank meiner Frosch-Hüpfer effektiv ausweichen. Sobald er in vollem Lauf gegen einen Fels knallt, setze ich nach und trenne seine Gliedmaßen mit einem Energie-Projektil ab.

Ab durch die Mitte!
Habe ich genügend Klone erledigt, folgt noch ein Geschicklichkeitstest gegen die gigantische Ausführung des Monsters. Ich grinde auf seinen herunterhängenden Schweifen nach oben, wechsle wie bei Sonic die Spur und beende das Schauspiel in einem Reaktionstest, indem ich rechtzeitig auf die angezeigten Knöpfe hämmere. Naruto und Sasuke zerlegen den Giganten dann in einem spektakulären Blitzfeuerwerk.

Grinden auf dem Monstrum

Spielerisch ist all das natürlich nicht besonders anspruchsvoll, aber immerhin schön inszeniert. Im Gegensatz zu Dragonball Xenoverse werden die Attacken mit zahlreichen Animationsphasen und schnellen Perspektivwechseln gebührend in Szene gesetzt, so dass ich mich wie in einem spielbaren Anime fühle. Die Grafik kratzt zwar nicht wirklich am Potenzial der neuen Konsolen und läuft bislang nur mit 30 Bildern pro Sekunde und einer Auflösung unter 1080p – trotzdem überzeugt das Gesamtbild mit seinen lebendigen Animationen, viel Rauch, Blitzen und jeder Menge Tamtam. Laut Publisher Bandai Namco kann man die Charaktere sowohl zu bereits bekannten legendären Teams formen als auch neue Zusammenstellungen bilden. Zudem darf man in den Kämpfen zwischen den Figuren wechseln. Neben dem Einzelspieler-Part wird es auch On- und Offline-Gefechte gegen andere Spieler geben.

Ausblick

Was für eine seltsame Art, sein Spiel vorzustellen: Als ich mich an die Demo-Station von Narutos kommendem Titel setzte, ahnte ich nicht, dass ich die komplette Zeit über als Riesenkröte durch einen Steinbruch hüpfen würde. Die meiste Zeit über wird man vermutlich nicht in dieser Form unterwegs sein, daher lässt sich natürlich schlecht ein Urteil über den Rest des Spiels ableiten. Wenn sich die eher simpel gestrickten Geschicklichkeitstests gegen Giganten nur ab und zu eingestreut werden, könnten sie eine willkommene Abwechslung bieten - spielerisch wirkte der Kampf gegen "Ten Tails" aber nicht besonders anspruchsvoll. Die Inszenierung kann sich dagegen wieder sehen lassen: Wenn die gigantischen Krieger sich effektvoll und fein animiert mit Energiestößen malträtieren, fühlt man sich wie in einen spielbaren Anime. Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 4 soll im Herbst auf PS4, Xbox One und dem PC erscheinen.

Einschätzung: befriedigend

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