E3-Vorschau: Vampyr (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Vampyr (Rollenspiel) von Focus Home Interactive
Töten mit Konsequenzen
Entwickler:
Release:
05.06.2018
05.06.2018
05.06.2018
20.10.2021
29.10.2019
05.06.2018
kein Termin
20.10.2021
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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ab 35,99€
Spielinfo Bilder Videos
Stephane Beauverger will den Spielern von Vampyr ein schlechtes Gewissen machen: “Man kann mit einer trauernden Frau reden“, führt der für die Erzählung verantwortliche Narrative Director an, „und dabei feststellen, dass man ihren Mann getötet hat.“ Dass man töten muss, ist unausweichlich – als Vampir im London nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Doch im neuen Spiel der Macher von Life is Strange soll jede Entscheidung schwer fallen. Und anders als in Life is Strange ist jede Entscheidung endgültig!

Die Geburt eines Vampirs

Dontnod hat sich wohl in das Spiel mit Entscheidungen verliebt, denn nach Life is Strange geht das französische Studio auf diesem Weg weiter. Dabei verfolgen sie allerdings ein ganz anderes Konzept, denn Vampyr ist weder eine geradlinige Erzählung mit gelegentlichen Verzweigungen noch wird ein in Episoden geteiltes Abenteuer, sondern ein Rollenspiel an einem frei begehbaren Schauplatz. London ist offenbar keine große offene Welt wie jene in The Witcher 3. Man kann sich aber frei in der Stadt bewegen und ihre Einwohner kennenlernen, während man Vampirjägern aus dem Weg geht.

Diese Jäger sind selbst Vampire, wenn auch mutierte niedriger Klasse und mächtiger als der frisch „geborene“ Protagonist. Dieser erwacht zu Beginn der Geschichte ohne Erinnerung an seinen Tod und wird sich seiner Identität
Als Vampir erwacht man im London nach dem Ersten Weltkrieg.
Als Vampir erwacht man im London nach dem Ersten Weltkrieg.
als Blutsauger schnell bewusst, weil der Roman „Dracula“ im damaligen England populär war. Als Arzt gibt er sich jedoch nicht mit seiner Situation zufrieden und will ein Gegenmittel finden – für sein eigenes Leiden sowie das der Spanische Grippe, die von 1918 bis 1920 grassierte.

Blut oder Moral?

Dieser Berufung folgt man also und Aufgaben im Zusammenhang damit werden durch das Abenteuer führen. Man darf aber stets eigene Untersuchungen anstellen, muss sich gegen die Vampirjäger wehren und erlebt, welche Auswirkungen der eigene Blutdurst auf die Angehörigen der Opfer und auf London hat. Könnte man darauf verzichten, Menschen zu töten? Möglich ist das. Möglich ist sogar das Trinken von Rattenblut...

... doch nur durch menschliches Blut wird man stark genug, um sich gegen die Jäger zu wehren. Man könnte nicht einmal geistig stärkere Menschen angreifen, denn die widersetzen sich der mentalen Fähigkeit, mit der man sie in eine abgelegene Ecke lockt, um sie in Ruhe auszusaugen. Ständig wägt man also ab, ob man einen Menschen umbringt oder ihn am Leben lässt – ob man sich die Suche nach einem Gegenmittel leichter oder schwerer macht.


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Kommentare

gollum_krumen schrieb am
Wäre, so akzeptables gameplay, mal neue Nahrung für die, die nach Vampire the Masquerade Bloodline mit leeren Händen dastehen und sich wundern, warum das Genre so tot ist. So wie mich.
NewRaven schrieb am
Bei Dontnod mache ich mir um die Erzählung, die Inszenierung sowie die Frage, ob sie die Zerrissenheit des Charakters richtig einfangen können, nicht die geringsten Sorgen. Das können und das werden sie. Das größere Problem wird wohl das Gameplay sein... Remember Me hat gezeigt, dass sie bei der Inszenierung von Story, dem Zeichnen von Charakteren gut sind, Life is Strange hat sogar gezeigt, dass sie in diesem Gebiet gar überragend sind. Remember Me hat aber auch gezeigt, dass klassische Gameplay-Mechaniken nicht so ihr Ding sind und sie in dem Bereich kaum mal kurz über das Mittelmaß hinaus kommen. LiS ist nicht zuletzt deshalb ein so unglaublich gutes Erlebnis, weil es primär eine Geschichte erzählt, dabei aber auf typisches Gameplay weitestgehend verzichtet.
Auch Vampyr wird das bei der Story wohl so tun... somit wird man klar einen gewissen erzählerischen Rahmen haben und eben nicht ohne Probleme ein Massaker anrichten können, weil es eben einfach nicht zum Charakter passt, der nunmal ein "guter" Arzt ist und seinen Vampirismus loswerden möchte. An dieser Grundausrichtung des Protagonisten wird sich auch nur eingeschränkt etwas ändern lassen. Dieser enge Rahmen geht erzählerisch auch für mich vollkommen in Ordnung... aaaaber: spielerisch muss einem ein Game, dass sich immerhin selbst als Rollenspiel einsortiert, halt auch spielerisch gewisse Freiheiten lassen. Und Dontnod muss es letztlich auch schaffen, die klassischen Mechaniken eines RPGs vernünftig umzusetzen... und nicht, sobald es ans Gameplay geht, wieder nur Mittelmaß abzuliefern. Und da bin ich skeptisch...
LouisLoiselle schrieb am
Enkidu hat geschrieben:Hoffentlich wird man nicht gezwungen eine Mimose wie Louis aus "Interview mit einem Vampir" zu spielen.
Ich fand Lestat auch cooler^^ Geile Performance von Cruise btw. :)
Garrett schrieb am
Bislang ist es leider nur eine Einschätzung reiner Fakten und Versprechen.
Der Bericht liest sich tatsächlich so, als ob ihr nur ein Interview geführt hättet. Dabei gab es doch schon ein ausführliches Anspielen?
In selbigen hinterließ das Game eher einen mäßigen Eindruck. Vor allem die Präsentation (Gesichter/Mimik/Animation) wirkt durch den Einsatz realistischer Grafiken sehr altbackenen. Das störte in LiS wesentlich weniger, da Comiclook.
Auch das eigentliche Coregameplay wirkte reichlich gewöhnlich. Von den hölzernen Kämpfen ganz zu schweigen. Ich fürchte, man hat sich ein weniger übernommen und ein zu kleines Team um in der Riege der AAA-Action-Adventure-Titel mithalten zu können.
Sollte das ein Totalausfall sein, so hoffe ich, dass dies nicht das Ende des eigentlich talentierten Teams ist und ein (zumindest geistiger) Nachfolger von LiS auf Eis gelegt wird. Ich drücke den Jungens die Daumen, der Ersteindruck von der Gameplaypräsi ist jedoch mehr als ernüchternd.
monthy19 schrieb am
1 2 3, meins :D
Gefällt mir gut. Ich mag Spiele die auch konsequent auf die Spielweise des Spielers reagieren.
Zu schwer darf es aber auch nicht sein. Ständig von neuem beginnen finde ich dann doch doof.
schrieb am

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