Alles beim Alten?
Sowohl bei der Präsentation als auch beim Spielen von The Incredible Adventures of Van Helsing 3 (VH3) wurde eines klar: Mechanisch hält Neocore (Deathtrap, King Arthur) an dem fest, was die Vorgänger auszeichnete. Man findet sich sehr schnell mit dem durchdachten Kampfsystem zurecht, bei dem sich Spezialfähigkeiten aufladen und kombinieren lassen. Wie gehabt erfindet man das Hack&Slay-Rad nicht neu, sondern erweitert es nur um interessante Feinheiten, wobei die im Vergleich zu z.B. Diablo 3 langsamere Lauf- und damit Spielgeschwindigkeit im Zusammenhang mit den Kämpfen sowie dem temporären Verbessern einzelner Fähigkeiten immer wieder interessante Tempo-Wechsel ermöglicht.
Unzertrennlich: Van Helsing und seine vorlaute Geister-Begleitung Katarina.
Und natürlich bleibt es auch dabei, dass die Geist-Begleitung Katarina nicht nur eine schmückende Rolle hat, sondern mit ihren aktiven und passiven Kampffähigkeiten weiterhin ein integraler Bestandteil von Van Helsings Angriffsrepertoire sowie Charakterentwicklung ist. Neu ist allerdings, dass es mittlerweile Ausrüstung gibt, die nur Katarina anlegen darf. Es wird auch ein erzählerischer Fokus auf sie gelegt. Man soll einiges über ihre Vergangenheit sowie ihre Verbundenheit zum Van-Helsing-Clan erfahren. Doch auch wenn sich einige Abschnitte inhaltlich um sie drehen, wird es dennoch nicht möglich sein, den vorlauten Geist selbst zu steuern - schade.
Alles bleibt anders
Im Gegensatz zum Vorgänger, der den Import und die Weiterentwicklung von Figuren aus Teil 1 ermöglichte, startet man hier bei Null - obwohl die Geschichte direkt an Teil 2 anschließt. Dennoch wird die Zeit, die man in die bisher erschienenen Episoden investiert hat, nicht umsonst gewesen sein: Es sind Boni vorgesehen, wenn man bereits in Borgovia unterwegs war - welche das sind, wollte Neocore noch nicht sagen. Der Grund für den Neubeginn der Charakterentwicklung dürfte vor allem in den sechs neuen Klassen zu finden sein, die sich bis auf eine Ausnahme nicht mit denen der Vorgänger in Verbindung bringen ließen, die zudem im schlimmsten Fall beim Maximallevel von 30 liegen. Auch
Die Kulisse wurde für den letzten Teil der Trilogie nochmals überarbeitet.
die besser aufgeräumten und strukturierten Bildschirme der üppigen Fähigkeiten-Bäume sind ein Anhaltspunkt dafür, dass ein charakterlicher Neuanfang die vermutlich beste Entscheidung darstellt.
Spielbar in der Vorschau-Version waren der "Protektor" und der "Elementalist". Der eine (Protektor) ist ein schwer gepanzerter Nahkämpfer, den ich so gar nicht mit dem Fedora-Hut und Mantel tragenden Protagonisten des ersten Teiles in Verbindung bringen kann. Auch der fragile Elementalist, der nur einen Bruchteil dessen einstecken kann, was der mit seiner Panzerung leicht an einen Space Marine erinnernde Schwertschwinger verträgt, ist nicht der Monsterjäger wie man ihn kennt. Stattdessen wirkt es so, als ob Neocore versucht, mit den neuen Klassen den Weg ins "klassische" Hack&Slay zu finden. Dementsprechend scheinen auch der Umbralist (eine Stealth-Klasse) sowie der Phlogistonier (Nahkämpfer mit Exoskelett) Varianten konventioneller Action-Rollenspiel-Klassen zu sein.