Vorschau: Das Beste zum Schluss?
Alles beim Alten?
Sowohl bei der Präsentation als auch beim Spielen von The Incredible Adventures of Van Helsing 3 (VH3) wurde eines klar: Mechanisch hält Neocore (Deathtrap, King Arthur) an dem fest, was die Vorgänger auszeichnete. Man findet sich sehr schnell mit dem durchdachten Kampfsystem zurecht, bei dem sich Spezialfähigkeiten aufladen und kombinieren lassen. Wie gehabt erfindet man das Hack&Slay-Rad nicht neu, sondern erweitert es nur um interessante Feinheiten, wobei die im Vergleich zu z.B. Diablo 3 langsamere Lauf- und damit Spielgeschwindigkeit im Zusammenhang mit den Kämpfen sowie dem temporären Verbessern einzelner Fähigkeiten immer wieder interessante Tempo-Wechsel ermöglicht.
Alles bleibt anders
Im Gegensatz zum Vorgänger, der den Import und die Weiterentwicklung von Figuren aus Teil 1 ermöglichte, startet man hier bei Null - obwohl die Geschichte direkt an Teil 2 anschließt. Dennoch wird die Zeit, die man in die bisher erschienenen Episoden investiert hat, nicht umsonst gewesen sein: Es sind Boni vorgesehen, wenn man bereits in Borgovia unterwegs war - welche das sind, wollte Neocore noch nicht sagen. Der Grund für den Neubeginn der Charakterentwicklung dürfte vor allem in den sechs neuen Klassen zu finden sein, die sich bis auf eine Ausnahme nicht mit denen der Vorgänger in Verbindung bringen ließen, die zudem im schlimmsten Fall beim Maximallevel von 30 liegen. Auch
Spielbar in der Vorschau-Version waren der "Protektor" und der "Elementalist". Der eine (Protektor) ist ein schwer gepanzerter Nahkämpfer, den ich so gar nicht mit dem Fedora-Hut und Mantel tragenden Protagonisten des ersten Teiles in Verbindung bringen kann. Auch der fragile Elementalist, der nur einen Bruchteil dessen einstecken kann, was der mit seiner Panzerung leicht an einen Space Marine erinnernde Schwertschwinger verträgt, ist nicht der Monsterjäger wie man ihn kennt. Stattdessen wirkt es so, als ob Neocore versucht, mit den neuen Klassen den Weg ins "klassische" Hack&Slay zu finden. Dementsprechend scheinen auch der Umbralist (eine Stealth-Klasse) sowie der Phlogistonier (Nahkämpfer mit Exoskelett) Varianten konventioneller Action-Rollenspiel-Klassen zu sein.
Einzig der Bounty Hunter und der Constructor, die an den Arkanmechaniker bzw. den Standard-Van-Helsing erinnern, hätten auch aus dem Vorgänger kommen können. Allerdings wurden sie insofern angepasst, dass sie den Steampunk-Ansatz von Teil 2 hinter sich lassen und mittlerweile in eine Welt passen, die sich am ehesten als eine industrielle Revolution beschreiben lässt, die von einem wahnsinnigen Wissenschaftler angestoßen und umgesetzt wurde.
Für jeden Geschmack
Ausgehend von den Unterschieden, die schon bei den zwei bislang spielbaren Klassen zu spüren sind, scheint Neocore eine Figur für nahezu jede bevorzugte Hack&Slay-Spielweise anbieten zu können, wobei das serientypische Credo "Weglaufen ist manchmal das Beste" immer noch Bestand hat. Wie schon beim Vorgänger scheint man einen gelungenen Kompromiss aus dem Beibehalten bewährter Elemente, dem Verfeinern von Mechaniken sowie dem Hinzufügen neuer Komponenten gefunden zu haben. Die unterirdische Höhle z.B. dient zwar immer noch als Sammel- und Knotenpunkt, von dem aus man sich überall hin teleportieren, aber auch die beliebten Tower-Defense-Minispiele starten darf. Aber sie ist
Ausblick
In der vorliegenden Version waren zwar nur zwei von sechs Figuren in drei großräumigen Abschnitten spielbar. Doch wenn die übrigen vier Charaktere ähnlich variantenreich sind, dürfte ein schöner Abschluss der Trilogie ins Haus stehen. Am stabilen Kampffundament hat Neocore nur noch Feinschliff betrieben, dafür aber noch mehr Anspielungen auf Pop-Kultur eingebaut. Auch die schicken Kulissen samt opulenter Effekte sowie die kosmetische Überarbeitung überladener Menüs aus den Vorgängern sind lobenswert. Und es wurde Zeit in die Steuerung per Controller investiert, die einen kleinen Ausblick auf die Konsolen-Versionen gibt, deren Entwicklung uns von Neocore bestätigt wurde. Man kann gespannt sein, wie die Erzählung um den eigenwilligen Monsterjäger und seine Geister-Begleitung Katarina zu Ende gebracht wird. Es ist zwar schade, dass die mühsam aufgepäppelten Charaktere der Vorgänger nicht importiert werden können. Doch spätestens mit dem dritten Teil der Hack&Slay-Serie dürfte Van Helsing seinen Geheimtipp-Status verlieren.
Einschätzung: gut
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