E3-Vorschau: Deus Ex: Mankind Divided (Rollenspiel)

von Benjamin Schmädig



Deus Ex: Mankind Divided (Rollenspiel) von Square Enix
Das doppelte Erbe
Publisher: Square Enix
Release:
Q4 2016
Q4 2016
23.08.2016
23.08.2016
23.08.2016
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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“Mit Deus Ex: Human Revolution mussten wir dem Erbe eines großen Vorbilds gerecht werden – jetzt müssen wir unserem eigenen Erbe gerecht werden”, beschreibt Gameplay Director Patrick Fortier die Herausforderung, der sich Eidos Montreal nach der Veröffentlichung von Human Revolution gegenüber sah. Spielen konnte ich sein neues Deus Ex: Mankind Divided auf der E3 noch nicht. Die ersten Spielszenen zeigen aber: Es schließt nahtlos an den Vorgänger an.

Die Action im Vordergrund

Tatsächlich war ich überrascht. Überrascht davon, wie ähnlich sich die Spiele nach so langer Entwicklungszeit doch sind. Das ist nicht als böser Seitenhieb gemeint, doch Adam Jensens zweites Abenteuer wirkt wie ein „More of the same“. Tatsächlich wollten die Entwickler sein heimliches Umgehen von Wachen und das lautlose Ausschalten der Gegner im Kern nicht verändern – sie waren zufrieden damit, wie es funktionierte.

Ihren Schwerpunkt setzten sie auf die Action und das ist laut Fortier auch der Grund, dass Schusswechsel sowie der Einsatz tödlicher Fähigkeiten derzeit im Vordergrund stehen: Die direkte Konfrontation mit Feinden soll stärker an einen knackigen Shooter erinnern. Das sagt nicht nur der Gameplay Director, das machen auch Spielszenen deutlich, in denen während eines Schusswechsels Dutzende Gegenstände zu Bruch gehen, das Gewehr satte Salven knattert und Adam seine Gegner u.a. mit seiner vom Arm trennbaren Klinge ausschaltet. Entweder wirft er die Novablade direkt auf einen Feind oder neben zwei Wachen, bevor sie wie ein Sprengsatz explodiert.

Container City

Warum es zu den Gefechten kommt? Jensen sucht den Verantwortlichen eines Terroranschlags in Prag. Eine Explosion riss dort etliche Menschen in den Tod – ein trauriger Höhepunkt des ständigen Konflikts „normaler“ Menschen und solcher, die durch mechanische Körperteile verändert wurden. Denn die werden u.a. aufgrund der
Das Artdesign ist erneut famos.
Das Artdesign ist erneut famos.
Vorfälle in Human Revolution von der Gesellschaft geächtet und verstoßen. In Prag leben viele von ihnen in einer Art Containerstadt, die hunderte Meter in den Himmel ragt. Deren Anblick ist ebenso erdrückend wie überwältigend.

Hör mal!

Als Adam beim Anführer der für den Anschlag verantwortlich gemachten Organisation ankommt, kommentiert dieser übrigens sein gewalttätiges Vorgehen. Wäre man ans Ziel geschlichen, hätte er anders reagiert – ein cleveres Detail. Der folgende Wortwechsel erinnert an Unterhaltungen im Vorgänger, deren Ergebnis vom Verhalten Jensens abhängt. Vertraut Adam seinem auf unschuldig plädierenden Gegenüber oder lässt er sich nicht von seinem Weg abbringen?

Der eindrucksvolle Schauplatz unterstrich weiterhin zwei gute Neuerungen: Die Gebiete erstrecken sich deutlich weiter in Höhe und Tiefe und es gibt mehr Wege als im Vorgänger. Adam zerstört dabei auch einfache Sicherheitsschlösser, Ventilatoren oder setzt bis zu vier Wachen mit einem erweiterten Elektroschock außer Gefecht. Lauscht er in ruhigen Gegenden den richtigen Unterhaltungen, erhält er zudem Hinweise auf versteckte Wege oder Nebenmissionen.
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Kommentare

Balla-Balla schrieb am
Euthydemos hat geschrieben:...
In HR war ebenfalls gerade die ?moderate?, Lösung, bei der sich Jensen für eine Erhaltung der Möglichkeit der Augmentierung unter strenger Regulierung einsetzen konnte, die Illuminatenlösung. Eine treffliche Pointe, wie ich finde, denn schließlich spielt sie viel Macht in die Hände des politischen Entscheidungszentrums. Die Illuminati bilden bei Deus Ex in unterhaltungsgerechter Form die Oligarchisierungstendenzen ab, die großen Staaten, großen Konzernen und ihren Vernetzungen innewohnen. Gut so, mehr davon!
Genau diese Thematik war in HR die absolute Stärke. Sind die Augmentierungen nun Fluch oder Segen für den Einzelnen, ist die Firma, die uns diese verkauft nun ein verbrecherischer Kapitalist weil wir einen Teil unserer Freiheit opfern oder eine Institution, die uns zu einem besseren Leben verhilft.
Das ist doch auch die elementare Frage unserer Zeit. Geben wir unsere Freiheit auf für ein bisschen Wohlstand oder wollen wir eine freie Kleinstaaterei mit echten Helden ohne Kohle?
Das zu thematisieren wäre für ein Videogame schon sehr exclusiv, eine VT Geschichte von wegen die Bilderbergs-Illuminati sind das abgrundtief Böse, töten uns, unterjochen uns und was weiss ich wäre mir einfach zu flach.
Ich mag den Kapitalismus nicht, weiss aber, dass ich nirgendwo anders so ein angenehmes Leben hätte. Was aber ist der Preis dafür? Keine einfache Frage, keine einfache Antwort.
Die klassischen VT Vertreter aber haben die Weisheit gepachtet,die "wissen" was Sache ist. Hier: böse,böse und da, äh wo eigentlich?, gut.
Deus Ex HR hat all dies Fragen zumindest angeschnitten, das war das extrem Besondere an dem Game. Ich hoffe nur, dass die Richtung fortgeführt wird.
Euthydemos schrieb am
Obwohl eher VT-Gegner habe ich kein Problem mit der Geschichte, soweit man sie der Ankündigung entnehmen kann. Die Illuminaten waren ja in Gestalt von Taggart und Zhao Yun Ru auch in HR mit dabei, nur wurde das weniger in den Vordergrund gestellt als im ersten Teil. Deus Ex hat dennoch mit den gängigen ?Verschwörungstheorien der Gesellschaft?, die alle negativen Entwicklungen in der Welt auf böse Mächte im Dunkeln schieben wollen, wenig gemein. Denn hier ist es eben nicht so, dass durch die Zerschlagung der Verschwörung alle wesentlichen Probleme gelöst wären und alle guten Menschen in eine glückliche Zukunft tanzen könnten.
In Teil 1 konnte der Protagonist durch Verschmelzung mit Helios quasi göttliche Macht erlangen und so den Illuminati jeden Einfluss verwehren, aber um den Preis einer totalen Unterwerfung aller Menschen unter seine (wohlwollende?) Herrschaft. Er konnte einen großen Teil der Technologie zerstören und so eine Welt der Kleinstaaten ohne einheitliches Machtzentrum wählen, aber um den Preis von weniger Lebensstandard und den Konflikten, die politische Zersplitterung eben mit sich bringt. Oder er konnte den Illuminati zum Wiederaufstieg verhelfen, was gewissermaßen ein Kompromiss zwischen beiden Extremen bildete, aber eben keine ?goldene Mitte?.
In HR war ebenfalls gerade die ?moderate?, Lösung, bei der sich Jensen für eine Erhaltung der Möglichkeit der Augmentierung unter strenger Regulierung einsetzen konnte, die Illuminatenlösung. Eine treffliche Pointe, wie ich finde, denn schließlich spielt sie viel Macht in die Hände des politischen Entscheidungszentrums. Die Illuminati bilden bei Deus Ex in unterhaltungsgerechter Form die Oligarchisierungstendenzen ab, die großen Staaten, großen Konzernen und ihren Vernetzungen innewohnen. Gut so, mehr davon!
AS Sentinel schrieb am
hoffentlich wird die KI nicht wieder so extremst dämlich und das geschleiche, besonders die unsichtbarkeit, total übermächtig.
Koarl schrieb am
Bitte setzt ihm einen Helm auf oder hoffentlich kann man ihn zu augmentieren (Ich pack den Char einfach nicht)
schrieb am

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