Vorschau: Dark Souls 3 (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Bandai Namco
Release:
12.04.2016
12.04.2016
12.04.2016
kein Termin
Erhältlich: Einzelhandel
Erhältlich: Einzelhandel
Erhältlich: Einzelhandel
Jetzt kaufen
ab 53,99€

ab 24,00€
Spielinfo Bilder Videos
Die neuen Kampfmanöver am Beispiel des Ritters

Wie sieht das mit der Verknüpfung und Ausführung genau aus? Schon in der Beta konnte man das praktizieren: So lange ich als Ritter das Langschwert ausgerüstet habe, ist eine Fähigkeit über ein kleines Icon sichtbar - wechsle ich z.B. auf das riesige Großschwert, ist diese Fähigkeit nicht aktivierbar. Wenn ich allerdings mit dem Langschwert L2 drücke, packt er seinen Keilschild automatisch auf den Rücken und geht bei beidhändig geführter sowie vorwärts weisender Klinge leicht in die Hocke. Jetzt kann ich mich weiter um den Feind herum bewegen.

Mittlere Gegner und Bosse verwandeln sich irgendwann in dämonische Kreaturen.
Mittlere Gegner und Bosse verwandeln sich irgendwann in dämonische Kreaturen.
Vorsicht ist dennoch angesagt: In dieser reinen Angriffshaltung bin ich erstens nicht mehr so schnell wie etwa normal mit Schild und Schwert, und zweitens kann ich Schläge nicht blocken. Aber dafür kann ich nur so zwei sehr ansehnliche Hiebe ausführen - im Idealfall aktiviert man sie natürlich in dem Moment, wenn der Feind seine Deckung öffnet. Drücke ich dann R1, gibt es einen kurzen, aber satten Aufwärtsschlag für nahe Distanzen. Drücke ich R2, gibt es einen wuchtigen Sturmlauf mit anschließendem schweren Stich nach oben für weiter entfernte Gegner - autsch.

Ich freue mich schon darauf, mit diesen Neuerungen zu experimentieren, zumal darunter das solide Gerüst des etablierten Kampfsystems wartet. Man kann Feinde fixieren und um sie herum tänzeln oder in Sicherheit wegrollen. Man kann sie treten,
Abseits der Kämpfe lohnt sich der Blick in die Weite der Landschaft.
Abseits der Kämpfe lohnt sich der Blick in die Weite der Landschaft. Neben Gebirgen werden auch Wüsten besucht.
um ihre Offensive zu unterbrechen oder sie einen Abgrund hinab zu befördern. Wer von oben mit gezückter Klinge auf sie springt, richtet deutlich mehr Schaden an. Auf Knopfdruck wechselt man wie gehabt fließend zwischen Klingen, Schilden, Lockschädeln, Goldstaub, Heimatknochen, Estusflaschen oder Bomben.

Alte Bekannte und neue Mutationen

Wer zur rechten Zeit mit dem Rund- oder Keilschild blockt, bringt den Feind kurz ins Taumeln. Und die Gegner scheinen dieses einfache defensive Mittel besser zu nutzen. Natürlich kann man mit dem richtigen Timing samt Buckler zum Todeshieb ansetzen. All das wirkt vertraut, aber läuft gerade im Vergleich zum Pionier Demon's Souls mittlerweile deutlich flotter ab. Vor allem mit dem Zauberer, der sowohl aus der Distanz mit leichtem und schweren Seelenpfeil als auch aus der Nähe mit seinen stählernen
sdkkjfhskd
Wer diese Jünger stört, muss gegen sie kämpfen...
oder arkanen Klingen austeilen kann, erinnert der Rhythmus an den offensiven und schnelleren Stil von Bloodborne. Auch mit dem schwer gepanzerten Ritter kann man recht flinke Ausweichrollen aufs Parkett legen; noch muss man abwarten, was die finalen Auswirkungen von Gewicht und Traglast betrifft.

Ja, so ist das natürlich angenehm spielbar. Aber für die qualitative Evolution dieses Kampfsystems wäre es besser gewesen, das Tempo eher zu verlangsamen, die Physik weiter auszubauen und klarer sowie modularer definierte Trefferzonen einzurichten, vielleicht sogar mit Folgen für einzelne Gliedmaßen etc., sich also noch mehr auf intensive Duelle statt auf den Flow und die Vielfalt der Klassen zu konzentrieren.

Trotzdem bietet dieses Dark Souls 3 hinsichtlich der Intensität sowie Komplexität immer noch eines der aktuell besten Kampfsysteme auf. Schon der erste Boss Iudex
wef
So sieht der Ritter aus dem ersten Bosskampf aus, wenn er sich nach dem Verlust der Hälfte seiner Lebenspunkte verwandelt...
Gundyr demonstriert ein weiteres neues Feature: Die so genannten „Heat Up Boss Battles“. Zunächst kämpft man gegen einen riesenhaften Ritter mit Hellebarde, aber sobald man ihm etwa die Hälfte seiner Lebensenergie geraubt hat, verwandelt er sich plötzlich ab der Hüfte aufwärts in eine schwarz wabernde Tentakelbestie mit rot glühenden Augen und riesiger Wurzelklaue. In dieser Form zeigt er nicht nur andere Angriffsmanöver, sondern auch andere Widerstände – erst an dieser Stelle hilft z.B. eine Feuerbombe ungemein. Da From Software diese Mutationen auch bei mittleren Gegnern einsetzt, gewinnt das Abenteuer auch außerhalb der Arenen an Spannung.

Ärgerliche Altlasten

Bei aller Freude darüber, dass Dark Souls 3 an alte Tugenden anknüpfen und dennoch frische Impulse anbieten wird, bleiben ärgerliche Altlasten: Wie gehabt wirken die zittrigen Ragdolleffekte genauso veraltet wie die Clippingfehler bei zu nahen Kontakten sowie die physikalischen Inkonsequenzen z.B. bei Schlägen durch Mauerwände. Die Kollisionsabfrage hätte für ein noch authentischeres Erlebnis dringend modernisiert werden müssen! Außerdem kommt man an so manchen knie- oder hüfthohen Hindernissen nicht vorbei, weil man nicht mal minimal klettern kann.
 

AUSBLICK



Kann sich Dark Souls 3 als eigenständiges Abenteuer von diesem exklusiven Highlight namens Bloodborne emanzipieren? Oder wird es ein uninspirierter Mischmasch? From Software scheint genug frische Impulse zu finden: Die beiden herausragenden Merkmale sind zum einen die plötzlichen Verwandlungen der Feinde und Bosse in dämonische Bestien – das sieht nicht nur klasse aus, sondern zwingt mitten im Kampf zum Taktikwechsel. Zum anderen lädt die Vielfalt der neuen Angriffsmanöver aus Haltungen heraus zum Experimentieren mit Klassen und Waffen ein. Darauf freue ich mich jetzt schon! Allerdings bleiben viele Fragen offen: Nicht nur die finale Balance, die tatsächliche Verzweigung der Spielwelt, Fallen und Rätsel, mögliche Fraktionen und der Multiplayer mit bis zu sechs Leuten, sondern auch die Entwicklung der Story. Die kann mit ihren Leitmotiven Asche und Glut neugierig machen, aber inwiefern kann die Regie mit rätselhaften Charakteren punkten, ohne dass all das wie ein Abklatsch bekannter Motive wirkt? Auch wenn es im Feuerlink-Schrein kribbelte: Der deprimierte Ritter auf der Treppe war mir fast ein Déjà-vu zu viel. Was die künstlerische Seite betrifft, verschwimmen Motive der klassischen Fantasy und des surrealen Horrors in teilweise eindrucksvollen Schauplätzen. Bloodborne lässt auch angesichts des erhöhten Tempos grüßen. Das ist angenehm spielbar, aber auch schade: Eine qualitative Evolution des Kampfsystems hätte eher eine Drosselung sowie mehr Fokus auf Traglast, Kollisonsabfrage und Trefferzonen vorausgesetzt. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau: Dieses Dark Souls 3 präsentiert hinsichtlich der Intensität sowie Komplexität immer noch eines der plattformübergreifend besten Kampfsysteme. Und die Chancen stehen trotz einiger ärgerlicher Altlasten sehr gut, dass diese wunderbare Saga um ein packendes Abenteuer bereichert wird.

Einschätzung: sehr gut
Dark Souls 3 ab 24,00€ bei kaufen
Dark Souls 3 ab 24,00€ bei kaufen

Kommentare

GamepadPro schrieb am
wie is denn das zeitfenster fürs parieren? BB ist da freundlicher als noch die älteren teile - da hab ich nicht gern pariert.
wäre es nicht besser man würde parieren sowie auch blocken auf die selbe taste legen, damit das so funktioniert wie in Dishonored? und auch Bound by Flame man versucht dann im allerletzten Moment zu blocken. bei zu früh kann man dann wenigstens nicht failen, macht stattdessen nur den herkömmlichen schildblock. das zeitfenster der alten teile würde dann auch reichen.
casanoffi schrieb am
BigEl_nobody hat geschrieben:Tja wer sich spoilern lassen will soll sich das ruhig ansehen. Gerade Dark Souls lebt doch von der Überraschung und dem "ersten" Erleben der Spielwelt und Gegner/Bosse. Das kann man sich mit Zuschauen doch nur kaputt machen :?
Jeder hat eben andere Präferenzen.
Für mich würde ein Spoiler dieser Art das Erlebnis Souls völlig vernichten, da diese Spiele für mich durch die Erkundung des Unbekannten leben.
Andere empfinden es eben genau anders herum, wenn man sich vorab schonmal so gut wie möglich vorbereitet.
BigEl_nobody schrieb am
Tja wer sich spoilern lassen will soll sich das ruhig ansehen. Gerade Dark Souls lebt doch von der Überraschung und dem "ersten" Erleben der Spielwelt und Gegner/Bosse. Das kann man sich mit Zuschauen doch nur kaputt machen :?
PBSDrakon schrieb am
Hallo ich möchte eine kurze Nachricht absetzen bzgl. Dark Souls 3 heute 23.03 ab 8:00 AM PST ist wohl Dark Souls 3 spielbar?. Für einige Steamer auf Twitch zumindest Ich habe gestern mitbekommen das manche Streamer auf Twitch die Erlaubnis haben Dark Souls 3 vor dem Release zu streamen. Über Inhalt ob Demo oder Beat habe ich keine Info. Streamer wo ich das im Chat mitbekommen habe Dans Gaming und Yukoslegions. Edit: Ist wohl der jap Release. Trotzdem die freude ist Groß :).
GamepadPro schrieb am
Bosskämpfe und dazu Taktiken ausdenken -das wäre schön- wenn man nach dem ableben eine Idee hätte, was man noch anders machen könnte. Meistens reduzieren sich diese "Taktiken" aber doch nur auf das Einüben der Ausweichmanöver und das Suchen nach Angriffsmöglichkeiten, begleitet von hektischer Heil-Itemfresserei. Gerade Bloodborne, mit seiner erhöhten Anzahl an Heilung und der schnelleren Anwendung, geht genau die umgekehrte Richtung, die ich bevorzugen würde. Wenn man dann wieder verloren hat, weiß man, was es anders zu machen gilt: Das erwähnte mit eben noch besserem Timing.
Ich favorisiere da ganz klar die leichteren Bosse. Denn ohne Seelen auf m Zähler ist Spannung sowieso nicht sehr hoch und man sieht dann die nächste Stunde nur noch den jeweiligen Bossraum von innen.
Edit: Zudem finde ich lange und schwere Wege zu Bossen besser als ein Leuchtfeuer direkt nebenan.
schrieb am