For Honor19.06.2015, Benjamin Schmädig
For Honor

Vorschau: Mann gegen Mann

Zwei große Spiele kündigte Ubisoft auf seiner Pressekonferenz an. Eins davon war Ghost Recon: Wildlands, das andere For Honor (ab 3,00€ bei kaufen): brachiale Nahkämpfe im Mittelalter, deren taktische Duelle und eine wuchtige Darstellung uns sofort ein „Oho!“ entlockten. Auf der folgenden E3 nahm ich das Schwert in die Hand.

Mann gegen Mann

Eine kurze Einführung machte mich mit der grundlegenden Steuerung vertraut: Während eine Schultertaste gezogen ist, bleibt die Sicht auf einen Gegner fixiert. Der rechte Analogstick bestimmt dann, ob man ankommende Schläge von oben, links oder rechts pariert bzw. einen Angriff aus der entsprechenden Richtung ausführt. Leichte und schwere Attacken lassen sich zudem kombinieren – ein Aneinanderreihen trickreicher Wirbelattacken gibt es hier allerdings kaum. Zumal ein Verteidiger auch den zweiten Treffer einer Kombination meist abwehren kann. Man kann Gegner zudem stoßen, um ihre Deckung aufzubrechen und ankommenden Schlägen ausweichen.

Dann begann die Mehrspielerpartie, denn obwohl Solisten eine Kampagne spielen dürfen, steht der Teamkampf zunächst im Vordergrund. Und der ist auf den ersten Blick vertraut: Zwei Gruppen mit jeweils vier Spielern halten möglichst viele von drei Stellungen, denn das Besetzen jeder Position erhöht mit fortlaufender Zeit den Punktestand.

Obwohl sich acht Spieler und zahlreiche KI-Soldaten ins Getümmel stürzen, steht das Duell Mann gegen Mann  im Vordergrund - zumindest in dem auf der E3 gezeigten Modus.
Zahlreiche vom Spiel gesteuerte, leicht zu besiegende Ritter an einer der Stellungen sorgen dabei für ein gepflegtes Schlachtgetümmel. Im Kern geht es aber um den Kampf Mensch gegen Mensch.

Historisch fast korrekt

Und der gehört zum Packendsten, das ich in einer Mehrspielerpartie zuletzt erlebt habe, denn die Duelle sind ebenso taktisch wie brachial. Verharrt man in defensiver Position oder soll man den ersten Hieb setzen? Wartet man ab, bis eine Kombination zweier schwerer Angriffe sitzen könnte oder zermürbt man den Gegner mit kleinen Attacken? Weil die grundsätzlichen Möglichkeiten überschaubar sind, das Zusammenspiel aus Bewegung, Timing und der richtigen Aktion aber sehr vielfältig ist, übt For Honor von der ersten Minute eine starke Faszination aus.

Zumal das Szenario erfrischend ist, denn Magie gibt es hier nicht. For Honor dreht sich um historische Waffen und Fähigkeiten, natürlich ohne eine Simulation zu sein. Katapulte machen etwa gleich mehreren Gegnern zu schaffen – eine Fähigkeit, die man nach einer bestimmten Anzahl gewonnener Zweikämpfe nutzen darf.

Ausblick

Wir haben den Wettlauf um Punkte klar verloren – schwer angetan bin ich trotzdem. Die vergleichsweise ruhigen, von Taktik bestimmten Duelle Auge um Auge sind eine gelungene Abwechslung zu den Schusswechseln vieler Shooter. Schade, dass Ubisoft bisher nur einen sehr kleinen Teil des Spiels zeigt, weder auf die Kampagne noch die anderen Spielvarianten der Multiplayer-Kämpfe eingeht. Mit der Information, dass sich verschiedene Kämpfer (neben Rittern gibt es auch Wikinger und Samurai) unterschiedlich spielen, erschöpfen sich die Angaben fast schon. Trotzdem: For Honor werde ich im Auge behalten!

Einschätzung: gut

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