Einer statt einer für alle
Zum zweiten Mal habe ich For Honor schon gespielt: zuletzt auf der E3 im vergangenen Jahr, jetzt auf der frisch beendeten Messe. Damals stellte Ubisoft die Mehrspielergefechte vor, diesmal präsentierten die Entwickler den Beginn und einen späteren Teil der Kampagne für Einzelkämpfer. War ich zunächst als Ritter unterwegs, griff ich später als Wikinger eine Festung der Samurai an. Szenen daraus zeigte Ubisoft bereits auf der diesjährigen
Pressekonferenz.
Der richtige Augenblick
Am Kampfsystem hat sich seit der letzten Vorstellung ja nichts verändert: Das dreht sich noch immer um das Einnehmen von drei Stellungen, aus denen man Angriffe entweder von links, rechts oder oben ausführt und auch aus diesen Richtungen ankommende Schläge abwehrt. Genau beobachten muss man den Gegner dabei, weil er relativ
Kleine Gegner fegt man mit einem Streich davon...
schnell diesen Griff wechseln und zuschlagen kann – der eigene Wechsel aber ähnlich lange dauert, bevor man den Vorstoß abblockt. Dass Letzteres automatisch erfolgt schadet dem aktiven Dabeisein nicht.
Mit Tritten und Spezialangriffen bricht man die Deckung eines Gegenüber zudem auf, kickt ihn über eine Brüstung, in metallene Spitzen oder brennendes Holz. Und zumindest mittlere bis starke Feinde tun genau das ebenso. Verschiedene Gegner agieren zudem sehr unterschiedlich: Gegen flinke Angreifer, die ihre Deckung vernachlässigen, aber beinahe rastlos zuschlagen, musste ich mich ebenso wehren wie ich Wege finden musste, die Deckung ruhiger und aufmerksamer Verteidiger zu durchbrechen. Nicht zuletzt gibt es Angriffe, die man nicht abwehren kann. Solchen Attacken muss man ausweichen, erhält dadurch aber die Möglichkeit, dem Gegner in den Rücken zu fallen. Die Ausdauer spielt bei alledem eine wichtige Rolle – keine so große wie in der Souls-Reihe, aber eine so bedeutende, dass notwendiges Durchschnaufen die Verteidigung schwächt.
Wie sich der Kampf entwickelt
Nicht das ganze Spiel besteht dabei aus den oft spannenden, manchmal auch schnell erledigten Duellen, denn viele schwache Feinde ratzt man wie beim Kehren mit jeweils einem Streich vom Schlachtfeld. Die kleinen Gegner stärken den Eindruck an einem großen Kampf teilzunehmen.
... in Duellen mit starken Gegnern braucht man Geschick und ein gutes Auge.
Außerdem wäre es ermüdend, alle Feinde mit dem Duellsystem des Spiels zu bekämpfen. So erklärt es mir Associate Game Director Gaelac Simard. Die Frage nach noch größeren Schlachten als den bisher gezeigten beantwortet er leider noch nicht.
Simard beschreibt außerdem, dass man alle spielbaren Krieger auf ähnliche Weise steuert. Im Kleinen unterscheiden sich Wikinger, Ritter und Samurai allerdings in ihren Spezialangriffen und mitunter auch in der Art und Weise, wie sie die Haltung wechseln. Und selbstverständlich werden sich Kämpfer mit schweren Waffen langsamer bewegen, aber stärker zuschlagen als Figuren mit leichter Ausrüstung. In jeder Fraktion gibt es dabei verschiedene Typen an Kriegern.
Zur Kampagne macht der Associate Game Director leider noch keine Angaben. In seiner vagen Antwort klingt für mein Empfinden zwar durch, dass man nacheinander Ritter, Wikinger und Samurai spielt. Einzelheiten, auch zur eventuellen Entwicklung von Fähigkeiten, behalten die Entwickler aber noch für sich.