Elderbunnie hat geschrieben:Und der Einstieg im dritten Teil der direkt nach dem Ende des ersten Teils im Irrenhaus spielt jagt mir immer noch schauer über den Rücken. Da hat Jesper Kyd eine seiner besten Arbeiten abgeliefert.
Sehe ich genau so, ich fand Hitman1 grauenhaft, habs nie durchgespielt, Hitman2 so lala, aber Contracts dann hat mich völlig umgehauen, das Spiel hatte magische Momente und die geniale Musik großen Anteil daran. Mit den Rahmenhandlungen konnte ich allerdings nie das Geringste anfangen, für mich haben immer die Areale mit ihren Details und Figuren die eigentlichen Geschichten erzählt. Und BloodMoney ist für mich nach wie vor DAS Musterbeispiel für die Verknüpfung von erzählerischen Elementen und Spielmechaniken. Höhepunkt ist dabei für mich glaube ich eine Situation in der PuccinisToska-Opern-Mission, in welcher der Spieler eine Zielperson in aller Öffentlichkeit auf der Bühne erschießen kann, wenn er den richtigen Moment in der Opernszene abwartet, was erfordert genau hinzuhören und sich mit der Musik auseinanderzusetzen. Das ist eine Spielmechanik die mehr macht, als einfach nur zu funktionieren, sie wächst praktisch über ihren Selbstzweck hinaus, schafft Verbindungsebenen, die weit über die uns vertrauten linearen Erzählstrukturen hinausgehen.
Aus rein designphilosophischer Sicht stellt BloodMoney m.M.n. einen bedeutenden Meilenstein dar, ein Spielkonzept das seiner Zeit locker 20-30 Jahre vorraus war. Deshalb stand Hitman5 viele Jahre lang auf Platz eins meiner größten Spielewünsche, bis es dann tatsächlich angekündigt wurde, habe es nie gespielt und werde es wohl auch kaum jemals tun.
Daß der neue Hitman sich jetzt wieder mehr dem offenen Disguise-Game widmen soll, begrüße ich also sehr, vielleicht bekommt das Spiel ja eine Chance von mir, auch wenn ich sehr bezweifle, daß es sich dem Niveau von BloodMoney wirklich annähern kann.