Die Zwerge11.08.2015, Marcel Kleffmann
Die Zwerge

Vorschau: Wie Helms Klamm - nur mit Zwergen

Auf der gamescom konnten wir einen Blick auf eine frühe Version von "Die Zwerge (ab 8,25€ bei GP_logo_black_rgb kaufen)" werfen. Die Macher von Battle Worlds: Kronos wollen neben Schlachten gegen Hundertschaften von Orks auch Adventure- und Taktik-Elemente bieten. Eine gewagte Mischung und ein großes Projekt für KING Art Games ...

Dreiteilung: Weltkarte, Erkundung und Kämpfe

Die Story orientiert sich am ersten Buch der Reihe "Die Zwerge" von Markus Heitz. Hauptcharakter Tungdil schart im Laufe der Zeit eine Gruppe von bis zu zwölf Begleitern um sich, um die Bedrohung durch Orks, Trolle und Oger zurückzuschlagen, die in das Land eindringen wollen. Alle Gefolgsleute sollen mit ihrer eigenen Hintergrundgeschichte und individuellen Fähigkeiten im Kampf aufwarten. Zu den Mitstreitern gehören z.B. die Zwillinge Boïndil sowie Boëndal und man trifft im Verlauf der Geschichte auf bekannte Charaktere wie Gieselbart, Lot-Ionan oder Nudin.

Bewegung auf der Weltkarte

Das Spiel lässt sich in drei Bestandteile aufteilen: die Reise auf der Weltkarte, die Erkundung der Schauplätze und die taktischen Echtzeit-Kämpfe.

Die Story des Spiels orientiert sich am ersten Roman der Reihe und beinhaltet zudem neue Quests, Charaktere und Entscheidungsmöglichkeiten.
Das "Geborgene Land" wird von den Zwergen auf einer Weltkarte bereist, die 200 bis 300 Wegpunkte umfassen soll - bewegt man sie einen Wegpunkt weiter, vergeht ein Tag.

Mit dem Fortgang der Geschichte reist man immer weiter durch das Fantasy-Reich und kann dabei z.B. auf Orks treffen, die sich ebenfalls auf der Karte bewegen und zum Beispiel ein Dorf angreifen wollen. Nun hat man die Wahl: Hilft man dem Dorf im Kampf gegen die Orks oder lässt man diese Nebenaufgabe links liegen und zieht weiter? Die Konsequenz bei unterlassener Hilfeleistung wäre, dass man später in dem Dorf keinen Händler und keine Unterstützung mehr vorfinden würde. Kommt man dem Dorf zu Hilfe, könnte man mit Dankbarkeit, etwaigen Belohnungen und mehr Erfahrung für die Kämpfer rechnen, aber es kostet natürlich Zeit. Solche oder ähnliche Ideen haben die Entwickler für die Weltkarte im Hinterkopf, wobei es derzeit so aussieht, dass dieser Teilbereich - abgesehen von der grafischen Umsetzung - die größte Baustelle ist. So ist z.B. noch nicht entschieden, ob es ein Ressourcensystem geben wird oder nicht.

Die Erkundung der Welt

Im Abenteuer-Modus wird eine Schmiede erkundet.

Auf der Reise lassen sich bestimmte Schauplätze betreten und können mit dem Hauptcharakter aus der isometrischen (schräg-seitlichen) Perspektive à la Diablo erkundet werden. Bei der Erforschung von Städten, Festungen, Magierschule und Co. kann man Hinweise oder Schriftstücke zu den Charakteren oder der Spielwelt finden und Dialoge mit Nicht-Spieler-Charakteren oder den Gefolgszwergen führen. Mit diesen (komplett vertonten) Dialogen wird u.a. die Geschichte fortgeführt und zwischendurch sind immer wieder Dialog-Entscheidungen (Multiple-Choice-Antworten) gefordert, die zum Beispiel Auswirkungen auf die kommenden Schlachten haben können. Ansonsten sind noch eingestreute Zwischensequenzen und ein Erzähler als Off-Sprecher zu nennen. Diejenigen, die nicht an den Dialogen interessiert sind, sondern lieber die Schlachten ausfechten möchten, können die Gespräche allesamt überspringen.

Taktische Echtzeit-Kämpfe

Vor jedem Kampf stellt man eine Truppe aus bis zu vier Helden zusammen - die jeweils über vier Fähigkeiten und einen automatischen Standardangriff verfügen. Abgesehen davon, dass die Kämpfer Erfahrung sammeln und dadurch stärker werden (Talentauswahl in einem Fähigkeitsbaum), sind die Fertigkeiten der Zwerge an Artefakte gebunden - ähnlich wie bei The Banner Saga.

Auch wenn es auf dem ersten Blick so aussieht, sollen die Gefechte nicht in Richtung Action-Rollenspiel à la Diablo gehen. Die Echtzeit-Kämpfe gegen "hunderte Gegner gleichzeitig" sollen vielmehr taktisch geprägte Schlachten sein, die auf der Zusammenarbeit der Zwerge und die Nutzung der Umgebung basieren. So sollen sich die Kämpfer durch die gemeinsame Ausführung von bestimmten Aktionen im Kampf z.B. heilen oder gegenseitig unterstützen können.

Sämtliche Figuren in den Schlachten sind physikalische Objekte und deswegen können vier Zwerge schon mal eine Brücke als Engpass gegen einen Haufen Orks problemlos verteidigen und diese mit mächtigen Schwingern (mit Abklingzeit) von der Brücke hauen, zurückdrängen oder niederstrecken.

In den Schlachten steht der Kampf weniger Helden gegen eine Übermacht von Gegnern im Mittelpunkt - hunderte Orks, monströse Oger oder verschlagene Albae bedrohen die Zwerge.
Dabei kann man jederzeit zwischen den Charaktere wechseln. Die Mitstreiter wiederum unterscheiden sich voneinander. So gibt es einen relativ schnell laufenden Zwerg, der eine Wirbelwind-Attacke vollführen kann oder einen Zwerg der Marke "Tank", der mit Hammer und Schild in die Schlacht zieht.

Geplanter Kickstarter-Schub

Obgleich die Produktion finanziell abgesichert ist, wird in den kommenden Woche eine Kickstarter-Kampagne an den Start gehen, damit die Umsetzung des Rollenspiels etwas größer und umfangreicher ausfallen kann als bisher geplant - ein bisschen wie bei The Book of Unwritten Tales 2. Unter Umständen konnte ein Ziel des Kickstarters-Vorhabens sein, dass Markus Heitz noch die eine oder andere Nebengeschichte beisteuert.

Ausblick

Nach The Book of Unwritten Tales, The Raven und Battle Worlds: Kronos versucht sich KING Art Games an einem Taktik-Rollenspiel auf Basis der bekannten Buchreihe von Markus Heitz - ein großes Projekt für das Studio aus Bremen. Aber was bisher zu sehen war, macht wirklich Lust auf mehr. Die gezeigten Kampfszenen gegen die Orkhorden wirkten zwar noch etwas träge, aber dafür sind der taktische Ansatz, die wechselbaren Charaktere und die notwendigen Teamaktionen positiv hervorzuheben. Auch neben den Gefechten scheinen Die Zwerge richtig viel zu bieten. So darf man die Weltkarte bereisen, (bekannte) Schauplätze erkunden, Dialoge mit diversen Charakteren führen und die Mitstreiter schrittweise verbessern. Trotz etwaiger Fragezeichen rund um die Erzählung der Geschichte, wie die Nebenmissionen letztendlich in das Gesamtwerk passen und ob es genug Abwechslung bei den Massenschlachten geben wird, ist Die Zwerge ein vielversprechendes Projekt, das man als Fantasyfan im Auge behalten sollte.

Ersteindruck: gut

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