E3-Vorschau: The Surge (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Release:
16.05.2017
16.05.2017
16.05.2017
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Anspruchsvolles Kampfsystem

Ich bin in meinen ersten Kämpfen gnadenlos zusammen gehauen worden, weil ich den direkten Schlagabtausch mit elegantem Konter gesucht habe: Gerade hatte ich mich unter einem Hieb von rechts geduckt, da folgte der Rückschwung von links - autsch! Ich hätte direkt nochmal die Taste drücken oder wegrollen müssen; es gibt übrigens keinen Dauerblock und das ist gut so. Das Kontersystem setzt auf Timing kurz vor dem gegnerischen Treffer: Wer also in einem kleinen Zeitfenster erst erfolgreich ausweicht, kann direkt danach einen sehr harten Hieb landen und vielleicht zum Finisher ansetzen. Auch wenn manche Animationen noch fehlerhaft sind, fühlt sich dieses Kampfsystem bereits richtig gut an. Wer Spiele wie Dark Souls mag, wird sich hier pudelwohl fühlen.

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Das Besondere am Kampfsystem ist die dynamische Auswahl der Trefferzonen sowie der Fokus auf die dortige Beute.
Ähnlich wie in Bloodborne wird die erfolgreiche Offensive belohnt: Nur wenn man Treffer landet, lädt sich die Kampfenergie auf, mit der man sich wiederum auf Knopfdruck heilen kann - es gibt also weder Tränke noch Medipakete. Und damit das Ganze nicht in ein Hack&Slay ausartet, kommt ein Ausdauersystem zum Einsatz, das dosierte Schläge forciert. Zwar gibt es keine Klassen, aber man kann den Kampfstil seines Charakters über die erbeutete Ausrüstung prägen. Je nachdem welche Implantate ich trage, werde ich also agiler oder stärker, stehe stabiler oder heile effizienter.

Fünf Waffengattungen, kein Fernkampf

Außerdem kann ich ja nicht nur Rüstungen, sondern auch andere Waffen erbeuten, die
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Auch Bosskämpfe stehen auf dem Programm: Man kämpft in mehreren Phasen z.B. gegen ein Mech-Ungetüm.
zu fünf Gattungen wie "einhändig" oder "schwer" gehören. Ein Stab oder eine Doppelklinge sorgt nicht nur für andere Reichweiten und Kombinationen, sondern auch einen anderen Schadenstyp wie z.B. spitz oder stumpf. So kann es hilfreich sein, die Waffe für einen Gegner mit entsprechender Panzerung zu wechseln. Im Gegensatz zur Soulsreihe skalieren die Waffenwerte nicht mit den Charakterwerten, sondern steigen nach Gebrauch von 0 für Novize bis 100 für Meister. Wer sich auf einen Typ spezialisieren will, sollte ihn also benutzen. Auch wenn The Surge in der Zukunft spielt: Der Fernkampf über Projektile, Laser & Co wird keine Rolle spielen; es soll allerdings unterstützende Maßnahmen aus der Distanz geben.

Apropos Souls: Sterbt ihr irgendwo mit all eurer Beute ("TechScrap"), bleibt sie wie im Vorbild dort liegen, damit ihr sie zurückerobern könnt. Außerdem will Deck 13 das Leveldesign, das in Lords of the Fallen noch sehr eng und linear geschnitten war, deutlich öffnen. So werden sich innerhalb der Gebiete erst mit der Zeit diverse Abkürzungen ergeben oder Abschnitte mit mehr Erfahrung zugänglich. Die Vertikale scheint in der Erkundung allerdings keine Rolle zu spielen, zumal Warren seinen kurzen Boost nicht wie ein Jetpack in die Höhe einsetzen kann. Abgesehen davon, dass man die Erkundungsreize und die Lust auf das Besuchen bekannter Abschnitte erhöhen will, sollen auch plötzliche Storyereignisse für mehr Leben in den Arealen sorgen. Und natürlich gibt es auch Bosskämpfe.


 

AUSBLICK



Auch wenn ich mehr einstecken musste als austeilen konnte: Das hat schon richtig Spaß gemacht! Warum? Weil zum einen das Kampfsystem mit seinen separat anwählbaren Trefferzonen sowie dem Beutesystem für frischen Wind sorgt - es entstehen anspruchsvolle, angenehm wuchtige Duelle mit taktischer Note. Und wer Lords of the Fallen oder die Soulsreihe kennt, wird sich aufgrund der Konzentration auf Nahkampf inklusive Konter & Co sehr wohlfühlen. Zum anderen macht der Science-Fiction-Hintergrund wesentlich neugieriger als die bemühte Fantasy, zumal die Entwickler das Abenteuer nicht mehr in engen Levelschläuchen, sondern deutlich verschachtelter und erkundungsreicher gestalten wollen. Auch wenn noch viele Fragen hinsichtlich Story, Regie, Spielwelt und Charakterentwicklung offen bleiben: Deck 13 scheint der Schritt vom soliden Plagiat zur kreativeren Neuschöpfung zu gelingen. Ich bin gespannt, wie sich The Surge entwickelt.

Einschätzung: gut

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Kommentare

Seitenwerk schrieb am
Logische Schlussfolgerung, leider haben die Entwickler das bedacht und es so konstruiert, dass der Körper nach dem Tod über Kurzschluss in Flammen aufgeht und sich selbst zerstört (ausgenommen nicht am Körper befindlichen, abgetrennte Teile). Ergo ergibt das somit wieder Sinn.
Sogar die ganzen Anzeigen wie zb. Gesundheitsanzeige der Gegner werden im Spiel begründet soweit ich es bisher gesehen habe.
Zwergenhenker schrieb am
Scipione hat geschrieben:wenn ich dieser Warren Dude wäre, würde ich das mit dem Aufrüsten ganz anders handhaben.... statt es so unnötig kompliziert und schwierig zu machen das Ausrüstungsteil während des Kampfes zu erbeuten, würde ich zuerst die ungepanzerten Stellen angreifen, und wenn der Gegner dann KO ist, dann erst würd ich mir ganz gemütlich das Ausrüstungsteil nehmen. :Buch:
naja, gibt scho komische Leut' :Hüpf:
Was ich schon immer mal auf so einen Kommentar mitteilen wollte: Klugscheißer mag keiner! :mrgreen:
3nfant 7errible schrieb am
wenn ich dieser Warren Dude wäre, würde ich das mit dem Aufrüsten ganz anders handhaben.... statt es so unnötig kompliziert und schwierig zu machen das Ausrüstungsteil während des Kampfes zu erbeuten, würde ich zuerst die ungepanzerten Stellen angreifen, und wenn der Gegner dann KO ist, dann erst würd ich mir ganz gemütlich das Ausrüstungsteil nehmen. :Buch:
naja, gibt scho komische Leut' :Hüpf:
schrieb am